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Schwarzer Rauch

Schwarzer Rauch

Titel: Schwarzer Rauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Hasse
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folgte ihrer Anweisung und nahm meinen Anhänger in die Hand.
    »Nun konzentrierst du dich auf die Person, deren Zukunft du sehen willst. Je präziser du wirst, umso näher werden wir an dem Ereignis landen, das du dir erhoffst.«
    Ich schloss die Augen und dachte an Darian. An die Trauerfeier, der ich beigewohnt hatte, an Darians Tod. Ich konzentrierte mich auf die Frage, wie er denn gestorben war. Ich wiederholte sie wieder und wieder, bis sie mich umwirbelte und erfasste. Ich fühlte mich plötzlich schwerelos. Frei. Mein Geist war aus meinem Körper herausgelöst und flog nun in Lichtgeschwindigkeit dahin.
    Der Flug stoppte und ich landete am Rand eines Feldes. Direkt neben einem Wald. Es war Vollmond. Die Szenerie kam mir sofort bekannt vor. Es war »unser« Kampf. Ich sah wieder die Blitze und die Schutzblasen, ich hörte Schreie und Flüche, die laut gesprochen wurden. Dann suchte ich nach Darian. Er stand an vorderster Front und schien von einem Schutzbann umgeben zu sein. Es prallten beinahe ununterbrochen Feuer und magische Worte an ihm ab. Doch dann sah er sich um – er sah zu mir. Also nicht zu meinem jetzigen Ich, sondern in die Richtung, in der ich stehen würde. Sein Gesicht verzog sich zu einem lauten Schrei, ehe er etwas auf mein Zukunfts-Ich schleuderte. Nun war das Ich von einem blauen Kreis umgeben, an dessen Stelle vorher mein blass-lilafarbener Schutzschild war. Das Ich hatte gar nicht bemerkt, dass dieser gebrochen worden war. In eben diesem schutzlosen Moment, wurde Darian von einer schwarzen Kugel getroffen, die ihn sofort zu Boden warf.
    Die Zukunfts-Victoria rannte sofort über den ganzen Platz, ohne Rücksicht auf den Kampf, der immer noch um sie herum tobte. Sie kniete sich neben Darian nieder und rief sofort nach Lenja oder einem anderen Heiler. Sie nahm Darians Oberkörper hoch und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. Und sie weinte. Sie heulte, dass ich es bis hierher sehen konnte. Sofort war Lenja zur Stelle und begutachtete den Verletzten. Sie griff an ihren Mondstein, rief meinem Zukunfts-Ich aber noch etwas zu. Im Nu waren alle drei in einer blassrosa Schutzblase verpackt. Danach legte Lenja die andere Hand auf Darians Brust und wiederholte, was sie bereits bei Aurelia getan hatte. Aber es dauerte und dauerte. Der Moment schien sich unendlich in die Länge zu ziehen. Dann ließ Lenja den Stein los und schaute der zukünftigen Victoria in die Augen.
    Sofort begann diese laut aufzuschreien. Wut und Hass schienen an ihr zu lecken, bis sie vollends in eine leuchtend rote Aura gepackt war. Diese verlieh ihr so viel Macht, dass sie sich aufrichtete und kämpfte. Sie schoss nur so mit Blitzen und Feuerbällen um sich. Diese rasende Wut packte diese Victoria dort drüben und ließ sie nicht mehr los. Ohne Rücksicht auf Verluste in den eigenen Reihen führte sie ihren Rachefeldzug durch. Das Geschehene hatte sie verändert. Ich konnte es sehen.
    Ich saß wieder auf dem Sofa, Aurelia mir gegenüber. Sie sah mich fragend an.
    Ich schluchzte, Tränen rollten mir endlos über die Wangen. »Ich hab es gesehen! Er ist in diesem verdammten Kampf gestorben, weil er mich retten wollte und dadurch selbst ungeschützt war.« Nun lief mir auch noch die Nase und ich musste laut schniefen. Aurelia reichte mir ein Taschentuch.
    »Hast du auch gesehen, was dann passiert ist?«, hinterfragte sie in verständnisvollem Ton.
    »Ja. Ich bin wie eine Furie auf diese Mörder losgegangen. Ich hab mich beinahe nicht mehr erkannt.«
    »Genau das habe ich auch gesehen. Dieser Moment war eine sehr wichtige Entscheidung für dich. Du hast dich für die rasende Wut in dir entschieden und ihr freien Lauf gelassen.«
    »Hätte ich sie einfach weitermachen lassen sollen? Dann wäre Darians Tod umsonst gewesen!«, brüllte ich verzweifelt.
    »Beruhig dich bitte. Es war doch nur eine Vision. Eine Entscheidung. Das musst du dir immer vor Augen halten. Es muss nicht so kommen. Warum hat Darian dich beschützen müssen? Wurdest du angegriffen?«
    »Ja. Aus irgendeinem Grund war mein Schutzbann gebrochen und ich stand nackt vor den Gegnern.«
    »Dann müssen wir dir im Training wohl genau das besonders gut beibringen. Wie du dich selber schützen kannst – so umgehen wir es, dass Darian dich im besagten Moment unterstützen muss und er könnte sich selbst verteidigen.«
    Ich schniefte noch einmal, kam aber langsam zur Ruhe. »Du hast Recht. Ich möchte nicht, dass Darian etwas zustößt. Ebenso wenig möchte ich zu dieser

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