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Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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gegenüber zu behaupten. Alleine durch die Körpergröße sind sie ja den Hunden immer überlegen, nur wird das viel zu wenig beachtet.“
    David machte eine Pause, denn Natasha Falcon, die Pressesprecherin, trat zu ihnen. Sie hatte ihre blonden Haare zu einem Zopf gebunden und sah mit ihren aufgespritzten Lippen und der kleinen Stupsnase auf typisch amerikanische Weise gut aus.
    „Wer sind Sie?“, fragte sie und blickte zu den beiden Männern des Secret Service.
    „Ich heiße David Stein und bin vom BND für die Sicherheit der Konferenzteilnehmer zuständig“, antwortete David und zückte den entsprechenden Dienstausweis, den er von Müller erhalten hatte.
    „Die junge Dame und ich haben uns gerade über Hundeerziehung unterhalten. Natürlich habe ich auch ihren Golden Retriever bewundert.“
    „Ach ja, Lucky, den alle so lieben!“ Natasha machte einen halbherzigen Versuch, den Hund zu streicheln, doch der Golden Retriever wich fast unmerklich zur Seite. Zwischen den beiden herrschte eine ausgesprochene Antipathie, das konnte David spüren.
    „Ehe ich es vergesse, hier ist das Tuch für Lucky“, sagte Natasha. „Wenn deine Mutter ihre Ansprache hält, dann wirst auch du von den Fernsehkameras erfasst werden und natürlich auch dein Hund. Deshalb erhält Lucky ein Stars-and-Stripes-Halstuch.“
    Unter den strengen Augen der Secret-Service-Männer kramte Natasha in ihrer Tasche und zog ein dreieckiges Tuch hervor, das mit der amerikanischen Flagge bedruckt war.
    „Heute ist ja dein Glückstag, Lucky!“, rief Lauren dem Golden Retriever zu, der bei der Erwähnung seines Namens freundlich mit dem Schwanz wedelte. „Am Morgen hast du das neue Geschirr von Patricia bekommen und jetzt das Tuch mit der amerikanischen Flagge, damit bist du ein echt patriotischer Hund.“
    „Möchten Sie?“, fragte Natasha und hielt David das Tuch auffordernd entgegen. Sie lächelte ihn freundlich mit blendend weißen Zähnen an, doch David ließ sich von der aufgesetzten Freundlichkeit nicht beeindrucken. Natashas Augen waren wie zwei blaue Eisblöcke, die schon zu viele Intrigen mitbekommen und überlebt hatten, um noch so etwas wie Gefühle zu entwickeln.
    „Das Tuch habe ich extra gestern gekauft“, redete sie weiter, während David es dem gutmütigen Lucky um den Hals band.
    Wieder lächelte sie mit ihren blitzenden Zähnen David zu und zog dabei die kleine Nase kraus.
    „Tut mir leid, aber ich muss die Journalisten für die Pressekonferenz mit deiner Mutter koordinieren“, sagte sie plötzlich entschuldigend zu Lauren und nickte David noch einmal zu, ehe sie durch das Foyer nach hinten zu den Presseräumen stöckelte.
    „Miss, ich denke, wir sollten hineingehen“, sagte jetzt auch ein Secret-Service-Beamter, der gerade eine Meldung über sein Headset bekommen hatte. „Die Konferenz beginnt bald und wir müssen noch einmal alle Plätze überprüfen und mit dir durch den Scanner.“
    „Das geht nicht!“, hörte David eine Stimme hinter sich. Eine sehr attraktive blonde Frau, deren Augen im Gegensatz zu jenen der Pressesprecherin warm und verletzlich wirkten, fasste die Griffe des Rollstuhls.
    „Was geht nicht, Patricia?“, fragte der Secret-Service-Beamte.
    „Lauren darf nicht durch den Scanner. Sie hat doch einen Herzschrittmacher. Den Rollstuhl können Sie gerne durchschieben.“
    „Lucky bleibt aber bei mir!“, jammerte Lauren und ihre linke Wange begann nervös zu zucken.
    „Aber natürlich bleibt Lucky bei dir, meine Kleine!“, beruhigte sie Patricia und strich ihr über die Wange.
    „Können wir jetzt gehen?“, insistierte der Secret-Service-Beamte und klopfte auf seine Armbanduhr.
    „Sehen wir uns später noch?“, rief Lauren zu David, der die Szene schweigend beobachtet hatte, und startete mit ihrer linken Hand den elektrischen Rollstuhl. „Dann können wir noch über Hundeerziehung plaudern. Vielleicht besuche ich Sie auch auf Mallorca.“
    „Das würde mich freuen!“ David winkte dem Mädchen hinterher, das vor dem Scanner umständlich aus dem Rollstuhl gehoben wurde. Mit ihrer funktionslosen rechten Hand war sie mit dem Geschirr von Lucky verbunden, der seinen großen Kopf nach oben reckte und stolz das patriotische Halstuch trug, als Lauren außen am Scanner vorbeigetragen wurde.

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