Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
Fingerknöcheln über ihre Wange zu streichen. Er sah … ein zurechtgeknautschtes Kissen?
    Während sein Hirn noch erfolglos versuchte zu begreifen, was das bedeutete – war das Tink gewesen oder hatte es jemand an ihrer Stelle getan? War sie in Sicherheit? –, hörte er hinter sich Stoff rascheln. Neben ihm regte sich ein Schatten. Als Nächstes hörte er ein leises Pfeifen – Glas, das durch die Luft geschwungen wurde. Kane wirbelte herum und packte seinen Möchtegern-Angreifer.
    Als Erstes fiel ihm der zierliche Körperbau auf, dicht gefolgt vom herzerwärmenden Duft von Rosmarin und Minze. Warme, weiche Haut. Eine Frau schnappte nach Luft. Dass es Tink war, begriff er erst, nachdem er sie aufs Bettgeworfen hatte. Wild hüpfte sie auf und ab, und als sie zur Ruhe kam, krabbelte sie hastig rückwärts und presste sich mit dem Rücken ans geschnitzte Kopfende. Zerzaust fiel ihr das dunkle Haar um die Schultern.
    Die Vase, die sie in den Händen gehalten hatte, war am Boden zerschellt. Mehrere Splitter hatten sich in seine Schienbeine gebohrt.
    Finster starrte er auf sie hinab. „Ich hätte dich töten können.“
    „Na, sieh mal einer an. Fast hättest du das erste Versprechen eingelöst, das du mir je gemacht hast.“ Sie schien ihn mit Blicken aus ihren saphirblauen Augen regelrecht zu erdolchen.
    Und sie traf ihn tief, erschütterte ihn bis auf den Grund seiner Seele. Schmerzen hatte er in ihrer Gegenwart immer verspürt, doch dies war etwas anderes. Es zerschmetterte jede Zelle seines Körpers, riss ihn förmlich entzwei. „Ist das immer noch dein Wunsch? Zu sterben?“
    „Im Augenblick will ich, dass du stirbst!“, warf sie ihm an den Kopf.
    „Wirklich?“, fragte er leise.
    Von jetzt auf gleich ließ ihr Ärger nach, und sie senkte den Blick. „Nein. Okay. Nein. Tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Aber ich glaube, du hast dringend eine Lektion nötig. Du hast mich hier drin eingesperrt, du … du … Argh! Mir fällt keine Beleidigung ein, die schlimm genug wäre.“
    „Ich habe dir einen Gefallen getan. Hätte man dich in meinen Sachen gesehen, wäre das nur eine Bestätigung dafür gewesen, was sowieso schon alle denken.“
    „Und was denken alle?“
    Er hob eine Augenbraue.
    „Ich wusste es! Die halten mich nicht bloß für dein Eigentum, die halten mich für eine Schlampe!“ Erbost boxte sie mit ihren kleinen Fäusten auf das Kissen ein. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, meinte sie: „Aber das spielt keine Rolle. Es hätte jedenfalls keine Rolle gespielt. Niemand hätte mich gesehen. Ich hätte mich einfach in mein Zimmer schleichen und da bleiben können.“
    „Du bist kein Mädchen, das man übersieht, Tink.“ Und er hätte jeden Mann vernichtet, der auch nur den Hauch eines Blicks auf sie erhascht hätte. Und zwar das volle Programm, mit Gliedmaßen und Eingeweiden überall auf dem Boden verstreut.
    „Sei doch nicht albern. Ich werde schon mein ganzes Leben lang übersehen.“
    „Nicht von Leopold.“
    „Tja, aber der ist ja gerade außer Gefecht gesetzt, stimmt’s?“
    „Wo wir gerade dabei sind: ist er nicht. Er ist bereits geheilt.“ Kane ließ sich auf die Bettkante nieder, wobei er versuchte, sich diesmal nicht von ihrer Nähe beeinflussen zu lassen – und wie immer scheiterte. „Jetzt sag mir nicht, du bist sauer wegen dem, was ich mit deinem Bruder gemacht habe.“
    „Bin ich nicht. Es ist bloß, dass ich …“
    „Sachen zu erledigen hattest. Ich weiß. Die wurden umverteilt.“
    Ungläubig blinzelte sie. „Du hast den anderen Bediensteten befohlen, sie zu erledigen, und die haben dir gehorcht?“
    „Ja.“ Trocken fügte er hinzu: „Manche Leute fürchten mich tatsächlich.“
    Sie ließ die Mundwinkel sinken. So ein voller, hübscher Mund, selbst wenn sie ihn missfallend verzog. „Willst du damit sagen, dass ich das auch sollte?“
    Himmel noch eins . „Nein, Tink, das sollst du nicht. Niemals.“ Er fasste sie am Handgelenk und hob ihren Arm, obwohl er wusste, dass das, was er vorhatte, gefährlich war – vor allem jetzt, da der Adrenalinrausch von ihrem Zusammenstoß an den Fesseln seiner Begierde wetzte. „Nachdem wir nun Höflichkeiten ausgetauscht haben, werden wir ausprobieren, was genau du mit deinen Händen anstellen kannst.“
    Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. „Auf keinen Fall. Ich könnte dich verletzen.“
    „Die Aussicht sollte dich doch begeistern.“
    „Tut sie aber nicht.“
    „Du musst nicht gleich so enttäuscht

Weitere Kostenlose Bücher