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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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er seine Freunde um Hilfe rufen. Sie würden kommen. Sienna befehligte Legionen unsterblicher Krieger. Harpyien konnten ganze Armeen abschlachten, selbst wenn man ihnen die Hände hinter dem Rücken fesselte und die Knöchel zusammenband. Anarchie konnte die Welt in Schutt und Asche legen und noch dabei lachen. Gemeinsam könnten sie einen grausamen Krieg gegen die Fae führen, und Kane könnte Tink befreien, ohne überhaupt jemanden heiraten zu müssen.
    Aber was, wenn jemand verletzt wurde, den er liebte? Wie könnte er mit dieser Schuld leben? Schlimmer noch, er würde sich ein weiteres Mal als Versager erweisen, der unfähig war, seine Angelegenheiten allein zu regeln.
    Also, nein. Das letzte bisschen Stolz, das er noch besaß, wollte er sich bewahren. Diesen Weg würde er nur dann einschlagen, wenn es unumgänglich wäre.
    „Okay, deine Stimmung ist gerade innerhalb von drei Sekunden von lüstern zu angepisst zu geknickt umgeschlagen. Ist echt unterhaltsam, und ich fühle mich geschmeichelt – ich wusste ja schon immer, dass du eine Schwäche für mich hast – aber jetzt will ich auch wissen, was los ist. Was hast du vor?“, fragte William.
    „Ich wünschte, ich wüsste es.“
    „Tja, dann find’s mal raus. Je eher du das hinkriegst, desto schneller können wir hier verschwinden. Wenn ich’s der Königin noch einmal mit dem Mund besorgen muss …“ Er erschauerte. „Versteh mich nicht falsch, normalerweise ist das einsmeiner liebsten Hobbys, aber bei der krieg ich Frostbeulen an der Zunge.“
    „Glaubst du ernsthaft, ich würd’s nicht schon längst versuchen?“, fuhr er William an. Für welchen Weg er sich auch entschied, er würde schreckliche Konsequenzen mit sich bringen, und so langsam bekam er ein Schleudertrauma von dem ständigen Hin und Her seiner Entscheidungen.
    „Du willst nicht wissen, was ich glaube.“
    „Da hast du vollkommen recht. Wenn du nämlich gerade mal nicht an Sex denkst, dann denkst du darüber nach, wie du welchen kriegen kannst.“
    „Ich find’s toll, dass du mich so gut kennst. Ach, übrigens, die Königin und die Prinzessin wollen morgen Vormittag in den Gärten irgendein Spiel spielen, bei dem deine Tinkerschnecke auf die eine oder andere Weise mit eingebunden ist. Ich schlage vor, du lässt dich ebenfalls blicken.“
    Ein weiterer Versuch, die Magd Josephina zu demütigen – und wenn er diesen Titel noch ein einziges Mal hörte, würde er explodieren. „Das werde ich. Und du tu mir bitte einen Gefallen und halt deine Kids von mir fern. Die haben behauptet, sie wären meine Bediensteten, nur um an Tink ranzukommen.“
    „Klar haben sie das. War schließlich meine Idee. Den Jungs hat gefallen, was sie für sie getan hat, und sie wollen mehr.“
    Heftig schubste Kane den Krieger gegen die Wand, schloss die Hand um die Kehle des Mannes und drückte zu. „Deine Idee?“
    Williams stahlblaue Augen funkelten amüsiert. „Ganz genau. Und so dankst du es mir? Ich hab dir einen Gefallen getan. Du solltest froh sein, dass du deine Widersacher in greifbarer Nähe hast. Ich wär’s.“
    Langsam lockerte Kane seinen Griff. „Die kriegen sie nicht. Ich bringe sie um, wenn sie’s versuchen.“ Vielleicht aber auch dann, wenn sie’s nicht taten.
    „Hast du dir vielleicht den Kopf angestoßen? Das weiß ich doch. Und aus diesem Grund habe ich die Jungs auch eindringlich davor gewarnt, sich zwischen die Herren der Unter-dem-Pantoffel-Steher und ihre Frauen zu drängen.“ William deutete auf die geschlossene Tür, vor der sie standen. „Und damit ist unsere kleine Unterhaltung beendet. Die Tür hier führt auf deinen Korridor. Raus mit dir, Käpt’n Kane.“
    Ohne ein weiteres Wort ließ Kane ihn stehen. Zum Glück waren keine Wachen zu sehen, sodass er sich nicht die Mühe machen musste, unauffällig in sein Zimmer zu gelangen. Schließlich nahmen alle an, er befände sich längst darin – zusammen mit seiner Mätresse.
    So leise wie möglich brachte er das Schloss wieder in Ordnung und trat ins Zimmer. Er fragte sich, was Tink wohl gerade machte, ob sie sauer auf ihn war. Der Gedanke, sie könnte wütend sein, gefiel ihm nicht; er wollte sie entspannt sehen, glücklich.
    Er entdeckte sie auf dem Bett, fast vollständig begraben unter der Decke. Als er auf Zehenspitzen zu ihr schlich, spürte er das Herz in seiner Brust heftig schlagen. An der Bettkante blieb er stehen und schob sachte die Decke beiseite, sehnte sich danach, ihr Gesicht zu sehen, vielleicht mit den

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