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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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von langsam und gleichmäßig zu schwer und flach. Die Luft um sie herum schien sich aufzuladen mit einer knisternden Elektrizität, winzige Funken tanzten über ihren Körper hinweg.
    Ich … mag ihn?
    Nein. Bestimmt nicht. Sie hatte schon für den ein oder anderen Mann geschwärmt, aber das hier war etwas ganz anderes. Es war intensiver. Fast überwältigend.
    „Das reicht.“ Mit unglaublichen Reflexen packte er sie am Handgelenk, und sie spürte, wie er zitterte. „Vergiss meine Augen“, befahl er barsch und schob ihre Hand weg. „Jedes Mal, wenn ich in deiner Nähe bin, tut es weh. Warum?“
    Tief in ihrem Inneren betrauerte ein Teil von ihr den unterbrochenen Kontakt. Der Rest hätte bei seiner neuerlichen Zurückweisung am liebsten geweint.
    Du bist wütend auf ihn. Das ist doch albern.
    „Woher soll ich das wissen? Du bist der Erste, der sich beschwert.“
    „Das ist nicht irgendwas, das du mit mir machst?“
    „Natürlich nicht. Also, wie hast du mich gefunden? Woher kennst du meinen Namen?“
    „Die Antworten spielen keine Rolle. Ich bin hier, um dir zu helfen.“
    „Mir zu helfen?“ Hoffnung erblühte in ihr, süß wie eine Rose im Sonnenschein, strahlend und wunderschön. „Wirklich?“
    Er nickte.
    „Oh, Kane. Danke!“ Er wollte sie töten, dieses Goldstück von einem Mann. Sie müsste nicht länger mit der Angst als ständigem Begleiter leben. Nicht länger die Strafen ihrer Halbschwester ertragen. Nicht länger Leopolds Avancen ausweichen. „Wie willst du’s machen? Mit einem Dolch? Mit bloßen Händen? Gift? Ich wär ja für kurz und schmerzlos, aber ich bin mit allem einverstanden, was du willst. Ehrlich. Von mir wirst du keinerlei Beschwerden hören.“
    Zornerfüllt fuhr Kane mit der Zunge über die perfekten weißen Zähne. „Ich werde dich nicht töten, Tinkerbell.“
    Augenblick. Was? „Aber du hast doch gesagt, du willst mir helfen.“ Und hatte er sie gerade allen Ernstes Tinkerbell genannt? Ich bin doch kein daumengroßer Kobold, verflixt noch mal!
    „Und das werde ich auch. Ich werde mich um deine Probleme kümmern. Auf die Art wirst du weiterleben wollen.“
    Jeder Hauch von Hoffnung verschwand. Kane hatte keine Ahnung, wovon er da redete oder wie unmöglich eine solche Aufgabe war.
    „Wo warst du in den letzten Tagen?“, fragte sie und ignorierte sein Angebot. War er heimgekehrt, womöglich zu einer festen Freundin? In der letzten Geschichte, die sie über ihn gelesen hatte, wurde behauptet, er wäre solo, aber seitdem war bereits ein Jahr vergangen. Oder, in ihrem Fall, tausendundein Jahr. Hatte er diese namenlose, gesichtslose Frau verwöhnt?
    Ich bin diejenige, die ihn gerettet hat. Ich hab ’ s verdient, von ihm verwöhnt zu werden.
    „Sag etwas zu meinem Versprechen“, grollte er.
    Sie seufzte. „Warum willst du mir helfen, Kane?“ Wunderschöner Kane, mitseinem Regenbogen an Farben.
    „Ich kann dir nicht nicht helfen.“
    „Aber … warum?“
    „Du gehörst m…“ Unter seinem Auge zuckte ein Muskel. „Ich schulde dir was.“
    Das würde ihn nur sein Leben kosten, und das wollte sie nicht. „Also gut, ich entbinde dich von deiner Schuld. Wie ist es damit?“
    Er schüttelte den Kopf. „Von jetzt an bin ich dein ständiger Begleiter, Tinkerbell. Es wäre besser für uns beide, wenn du dich an den Gedanken gewöhnst.“
    Kane … bei ihr … jede Sekunde …
    Segen und Fluch zugleich, genau wie ihre Fähigkeit, anderen ihre Kräfte zu stehlen. „Du kannst mich entweder töten, mich aus diesem Wald rausbringen oder dich verziehen. Das sind deine drei Möglichkeiten.“
    „Dann bringe ich dich aus dem Wald raus“, erklärte er und erhob sich. Wachsam wie ein halb verhungertes Raubtier umkreiste er sie. „Und währenddessen wirst du mir erzählen, wie viele Leute ich umbringen muss, damit du das Gefühl hast, dein Leben wäre es wert, gerettet zu werden.“
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, damit sie nicht schon wieder in Versuchung geriet, ihn zu berühren. „Zu viele.“
    „Also geht es tatsächlich um Leute.“ Direkt vor ihr blieb er stehen.
    „Ja, aber hast du nicht zugehört? Es sind zu viele.“
    „Zu viele sind meine Spezialität.“ Zögernd streckte er die Hand aus, um ihr aufzuhelfen.
    Noch mehr Kontakt? Und diesmal bot er ihn ihr aus freien Stücken heraus an?
    Sie fuhr mit der Zunge über die Lippen und hob den Arm.
    Augenblicklich zuckte er erschrocken zurück, obwohl er es selbst herausgefordert hatte, und ließ den Arm

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