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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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hässlichen Schädel zu schmeißen. „Los!“
    „Meinetwegen.“ Es ertönten Schritte. „Aber dafür hab ich was gut bei dir.“ Knarrende Äste, raschelndes Laub, dann … Stille.
    Kraftlos rang Kane nach Luft, atmete ein und aus. In seinem Inneren ging noch etwas vor, etwas Weitläufigeres als diese plötzliche Schwäche, und er musste herausfinden, was das war. Eigentlich sollte es ihm nicht schwerfallen. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten herrschte in seinem Kopf Schweigen. Das Denken fiel ihm leicht, als gäbe es keinen düsteren Filter mehr. Seine Emotionen waren rein, ohne jegliche grausige Färbung. Er war …
    Allein, begriff er.
    Die Erkenntnis raubte ihm von Neuem den Atem. In diesem Augenblick gab es keinerlei Hinweis auf die Anwesenheit des Dämons. Keine Übelkeit in der Magengegend. Keine eisigen Finger des Entsetzens, die über seine Haut krochen. Kein grauenvolles Flüstern in seinem Hinterkopf.
    Aber … wie war das möglich? Kane war am Leben. Und wenn er lebte, war der Dämon bei ihm. Richtig?
    Oder hatten die Griechen ihn und seine Freunde an jenem Tag belogen, als die Dämonen von ihnen Besitz ergriffen hatten – wie er es immer gehofft hatte? Gideon hatte schon mehrere Minuten ohne seinen Dämon überlebt. Allerdings war die Kreatur weiterhin an ihn gebunden gewesen und im Anschluss in ihn zurückgekehrt.
    Kane erinnerte sich zurück. Nie hatte er gesehen, wie ein besessener Krieger gestorben war, bloß weil der Dämon aus seinem Körper gefahren war. Sein Freund Baden war durch eine Enthauptung getötet worden. Cronus und Rhea, das einstige Königspaar der Titanen, waren besessen gewesen und ebenfalls durch Enthauptung gestorben.
    Was, wenn Katastrophe tatsächlich fort war? Für immer? Doch wohin konnte der Dämon verschwunden sein? In Tinkerbells Körper?
    Hatte sie wegen Katastrophe so geschrien?
    Oder hatte sie die Kreatur irgendwie umgebracht?
    War Kane ausnahmsweise mal etwas Gutes widerfahren?
    Prüfend bewegte er die Schultern, spürte die Spannung und die Knoten in seinen Muskeln, als hätte er sie nie wirklich benutzt. Tinkerbell und er würden sich mal ausgiebig unterhalten müssen. Er würde Fragen stellen, und sie würde Antworten liefern. Wenn sie zögerte, würde er ihr den Hintern versohlen. Oh ja. Genau das würde er mit ihr tun, beschloss er.
    Ein Teil von ihm wollte, dass sie zögerte.
    Nie hätte er damit gerechnet, jemals wieder sexuelle Begierde zu verspüren – nicht wahre Begierde –, und doch, als er sich auf sie geworfen hatte, ihren weichen Körper unter sich gespürt hatte, ihren Duft in seiner Nase, ihre hastigen Atemzüge in seinen Ohren … Er hatte sich danach verzehrt, sie auszuziehen, sie zu sehen, von Kopf bis Fuß, und alles zu nehmen, was sie zu geben hatte.
    Vielleicht hätte sie ihn sogar gelassen. Doch wie hätten sein Körper und sein Geistdarauf reagiert?
    Noch immer spürte er diesen Hunger nach ihr wie einen Stachel in seiner Seite. Das gefiel ihm nicht, er musste dieses Begehren loswerden.
    William tauchte wieder auf, mit finsterer Miene – und ohne das Mädchen.
    Aus Kanes Kehle war ein dumpfes Knurren zu hören. „Was ist passiert?“
    „Ich hab keine Spur von ihr entdeckt“, berichtete der Krieger. „Und jetzt dreh nicht durch, aber, äh, Kampf spuren gab es definitiv.“

6. KAPITEL
    Im Reich der Blutigen Schatten
    Vor langer Zeit war Cameo dazu verdammt worden, den Dämon des Elends in sich zu tragen, und, oh, niemals war die Anwesenheit der Kreatur offensichtlicher gewesen als jetzt. Ein tiefer Kummer drohte Cameo zu erdrücken. Verzweiflung brannte in ihrer Brust. Zermürbendes Flüstern glitt durch ihren Geist.
    Es gibt keine Hoffnung …
    Das Leben wird niemals besser werden.
    Dir wird nie etwas gelingen. Du kannst genauso gut gleich aufgeben.
    Mit jeder Faser ihres Seins hasste sie den Dämon des Elends . Er war die Essenz des Bösen, Finsternis ohne jede Spur von Licht, und doch konnte sie ohne ihn nicht leben. Das Problem war bloß: Mit ihm konnte sie genauso wenig leben, das wusste sie.
    Doch was konnte sie schon tun?
    Nichts, so einfach war das. Immer nur nichts. Für immer nichts.
    Und so würden für den Rest ihres Daseins unentwegt Tränen in ihren Augen brennen. Wann immer sie lachte, würde sie sich später nicht daran erinnern. Ihre Freunde behaupteten, sie hätte hier und da tatsächlich gelächelt, doch sie konnte sich keinen einzigen Moment ins Gedächtnis rufen, bei der es so gewesen wäre – und würde es niemals

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