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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ranmache?“
    „Nein. Aber du solltest dir wünschen, ich wollte, dass du dich an sie ranmachst. Sie ist sehr begehrenswert.“
    „Tja, das wünsche ich mir aber nicht. Und werde ich auch nie.“
    „Warum? Sind deine Eierstöcke verstopft?“
    In Kanes Brust stieg ein Funken der Erheiterung auf, der ihn selbst überraschte. „Warum hat dich eigentlich noch niemand umgebracht?“
    Es entstand eine kurze Pause, als William den nächsten gestohlenen Energieriegel auspackte, sich die Hälfte in den Mund stopfte und runterschluckte. „Als wollte mich irgendwer tot sehen. Dazu bin ich viel zu hübsch.“
    Gutes Aussehen war nicht immer hilfreich. „Mit wie vielen Frauen hast du geschlafen?“
    „Mit unzähligen. Und selbst?“
    „Nicht mit so vielen, dass ich sie nicht zählen könnte.“
    „Das liegt daran, dass du’s einfach nicht draufhast.“
    „Mag sein, aber ich kann meine Gelüste wenigstens beherrschen. Während hingegen deine Begierde zu stark und dein Wille zu schwach ist, als dass du irgendeiner widerstehen könntest, die einen Puls hat.“
    „Mach dich nicht lächerlich. Ich hab schon mit vielen Frauen ohne Puls geschlafen. Davon abgesehen sage ich zu Gilly jeden Tag Nein.“
    Gilly war seine beste Freundin. Ein Menschenmädchen, das Reyes, Hüter der Schmerzen , gerettet hatte. Sie war erst sechzehn, und aus irgendeinem Grund hatte sie eine Schwärmerei für William entwickelt. Eine Schwärmerei, die mit jedem Besuch des Kriegers bei den Herren, wo sie lebte, schlimmer geworden war. Jedes Mal, wenn er im Kampf verletzt worden war, hatte sie sich um ihn gekümmert. Und jedes Mal, wenn sie schreiend aus ihren Albträumen erwacht war, in denen die grauenhaften Misshandlungen ihres Stiefvaters sie verfolgten, hatte er sie getröstet.
    Seit ihrem Aufbruch rief sie den Mann jeden Morgen um acht Uhr an, um sicherzugehen, dass er „in Ordnung“ war. Mit anderen Worten: allein.
    Und das war er, jedes Mal.
    William nahm sich stets eine Frau – oder zehn –, wann immer ihm der Sinn danach stand, aber nie ließ er die Mädchen über Nacht bleiben. Nicht mehr. Offenbar wollte er nicht die Gefühle seiner kostbaren kleinen Gilly Gummibärchen verletzen.
    Kane war sich nicht sicher, warum William sich so um das Mädchen bemühte, obwohl er nie irgendwas Sexuelles mit ihr gehabt hatte. Jedenfalls glaubte Kane, dass er das nicht hatte.
    Das wollte er ihm auch geraten haben.
    Mit verengten Augen warf William den Rest des Riegels in die Asche. „Gerade ist mir was wieder eingefallen. Als ich am Packen war, ist Danika aufgekreuzt und hat mich gebeten, dir das wichtigste Bild deines Lebens zu geben.“ Er kramte in seinemRucksack herum und zog einen kleinen eingewickelten Keilrahmen hervor.
    Danika, Reyes’ Frau, besaß die Fähigkeit, in den Himmel und die Hölle zu blicken, in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, und was sie sah, malte sie auf. Wie die Moiren hatte sie mit ihren Prophezeiungen noch nie falsch gelegen – das konnte er beweisen.
    Etwa zehn Meter von ihnen entfernt knackte ein Zweig.
    Die Phönix hatte beschlossen, näher zu rücken, wurde ihm schlagartig klar.
    Kane nahm William die Leinwand ab und stopfte sie in seinen eigenen Rucksack. Dann schnallte er sich das Ding auf den Rücken, benutzte es als Schild und legte sich auf den Bauch. Das eine Auge kniff er zusammen, das andere presste er an das Zielfernrohr mit Restlichtverstärker seines Gewehrs. Augenblicklich war die Welt um ihn herum in helles Grün getaucht.
    Die Phönix war … dort. Sie hatte einen der größeren Bäume erklommen und spazierte gerade über einen dicken Ast … Nein, sie sprang auf einen anderen Ast an einem anderen Baum, kam immer näher, als wollte sie sich an ihn heranschleichen.
    Meins , behauptete Katastrophe mit einem besitzergreifenden Grollen, und Kane runzelte die Stirn.
    Noch ein „Meins“?
    Die Frau war vielleicht knapp eins achtzig groß und für das kalte Wetter ziemlich leicht bekleidet. Sie trug ein Oberteil, das eher wie ein BH aussah, und winzige Hotpants. An die Unterschenkel geschnallt trug sie zwei Dolche, zwei weitere steckten in ihren Kampfstiefeln.
    Einen Moment lang verfolgte Kane mit den Augen ihre Bewegungen, sah zu, wie sie innehielt und nach einem der Dolche griff. Bei einer Schießerei kannst du dir die Messer sparen, Schätzchen. Da verlierst du jedes einzelne Mal. Er drückte den Abzug.
    Krach!
    Er war ein hervorragender Schütze und wusste, dass er ihr einen Streifschuss

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