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Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Hand hin. „Vertrau mir, Liebes. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert.“
    Sie zitterte so heftig, dass das ganze Bett wackelte. Sie schloss die Augen, atmete ein … und wieder aus. Als sie ihn ansah, erkannte er, dass sie den Tränen nah war. Und trotzdem legte sie tapfer die Hand in seine. Durch den dicken Stoff ihres Handschuhs konnte er die Temperatur ihrer Haut nicht spüren.
    „Ich muss meine Uniform anziehen“, erklärte sie.
    Schon kurz nach ihrer Rückkehr hatte er das Kleid reinigen lassen. Ordentlich gefaltet lag es auf dem Nachttisch und wartete auf sie. Er zog es ihr über den Kopf, über das T-Shirt, das er ihr angezogen hatte, sodass niemand irgendetwas zu Gesicht bekam, das nicht für seine Augen bestimmt war.
    Dann zog er sie auf die Füße, und sie japste, als sie gegen ihn stolperte. Er schlang einen Arm um ihre Taille und hielt sie aufrecht.
    „Folgt mir.“ Mit kerzengerader Haltung machte Leopold kehrt und marschierte aus dem Zimmer. Die Wachen beeilten sich, ihm zu folgen.
    Kane musste die geschwächte Tink praktisch tragen. Er fragte sich, wo William abgeblieben war. Befand er sich noch immer in der Stadt? Im Augenblick hätte Kane seine Hilfe wirklich gut gebrauchen können.
    Synda war vorbeigekommen, um Kane nach seiner Meinung zu Stoffen und Mustern und anderen Dingen zu fragen, an die er sich nicht mehr erinnern konnte, und er hatte sich erkundigt, wie William sie nach Hause gebracht und was er gesagt hatte. Doch sie hatte behauptet, sie hätte es vergessen.
    Als er durch die Gänge schritt, bemerkte er, dass die Mägde an die Wände gepresst standen. Lächelnd winkten sie ihm zu, manche drehten sich sogar kokett ihre Haare um den Finger.
    Lass das Mädchen fallen und nimm dir eine von denen , forderte Katastrophe .
    Stirb , schoss Kane zurück.
    An seinem Stiefel lösten sich die Schnürsenkel, und er stolperte.
    Gerade hatte er sich wieder gefangen, als er unvermittelt stehen blieb. Er hatte soeben ein Porträt von – nie und nimmer, das konnte nicht sein – doch, es war ein Porträt von ihm, und es hing neben einem von Synda.
    „Was ist denn …“ Tink folgte seinem Blick und hätte sich beinahe an einem plötzlichen Kichern verschluckt. „Oh, wow. Du siehst so …“
    „Sag’s nicht“, presste er hervor.
    „Dass du glücklich aussiehst?“
    Wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte Kane sich einen Moment Zeit genommen, um jedem die Augen auszustechen, der durch diesen Gang gekommen war. Offenbar war William noch eine Weile im Palast geblieben, nachdem er die Prinzessin abgeliefert hatte. Auf keine andere Weise hätte die Königsfamilie der Fae an eine der Monstrositäten gelangen können, die Anya in Auftrag gegeben hatte.
    Frustriert biss er sich auf die Innenseite der Wange. Er wollte, dass die Leute in diesem Reich seine Stärke respektierten; dann würden sie weniger wahrscheinlich gegen ihn vorgehen. Doch jeder, der dieses Gemälde von ihm betrachtete, auf dem er sich über einen Drehsessel mit Zebraprint beugte, während er nichts als eine blaue Federboa um den Hals und eine Rose zwischen den Zähnen trug, würde annehmen, er sei …
    Er könnte schwören, dass Rauch aus seinen Nasenlöchern qualmte.
    Kein Wunder, dass die Anweisung des Königs, Tink in Kanes Obhut zu lassen, Leopold nicht gestört hatte. Kein Wunder, dass der Prinz noch keinen heimlichen Racheakt dafür verübt hatte, dass Kane ihm den Kehlkopf geprellt und ihn bedrohthatte. Das hier war Strafe genug.
    Dafür reiße ich William den Arsch auf.
    Als die Gruppe den Thronsaal erreichte, erfüllten bereits wie üblich süßliche Blumendüfte die Luft. Angewidert rümpfte er die Nase; bis jetzt hatte er sich nicht an diesen Geruch gewöhnen können, und er bezweifelte, dass es je so weit kommen würde.
    Der König saß auf seinem goldenen Thron, und wie beim letzten Mal hatte Synda den Platz zu seiner Linken eingenommen. Die Königin war nirgends zu sehen.
    „Lord Kane“, begrüßte ihn die Prinzessin mit einem Nicken. „Magd Josephina. Schön zu sehen, dass du wieder auf den Beinen bist.“
    Tink verkrampfte sich und erwiderte nichts.
    Synda erstaunte Kane immer wieder aufs Neue. Ihr Bezug zur Realität war schlichtweg nicht vorhanden, genau wie ihre Fähigkeit, Stimmungen aufzufangen oder zu begreifen, warum jemand wütend auf sie sein könnte.
    „Lord Kane“, nahm auch der König seine Anwesenheit zur Kenntnis. „Bevor wir mit dem Verfahren beginnen, muss ich Euch sagen, wie

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