Schwarzes Verlangen
Stehende, um zu verhindern, dass du eine Apokalypse ins Rollen bringst, oder? Und trotzdem hat alles, was du unternommen hast, das Problem nur verschlimmert.“
„Soll ich denn gar nichts tun?“
„Nein. Du sollst leben. Wahrhaftig leben. Hör auf, ständig über die Schulter zu blicken und mit einer Katastrophe zu rechnen. Hör auf, deinen nächsten Schritt anhand der Taten deines Dämons zu planen.“
Zornig stieß er den Atem aus. „Ich bin mir nicht sicher, ob du so weise bist, wie ich zuerst angenommen hatte, oder die dümmste Frau auf dem Planeten.“
Dumm? Dumm! „Tja, du bist jedenfalls definitiv nicht der charmanteste Kerl.“
„Hab ich auch nie behauptet.“
„Weil dir sowieso niemand geglaubt hätte!“ Das konnte doch nicht wirklich sie sein, die ihn da gerade so angeranzt hatte, oder?
Er rieb sich den Nacken, als hätte er ihren Ausbruch gar nicht bemerkt. „Die Moiren haben mir noch etwas gesagt. Sie haben behauptet, ich sei dazu bestimmt, die Hüterin der Unverantwortlichkeit zu heiraten … oder Weiß, das Mädchen, das du in der Taverne kennengelernt hast.“
Was er nicht sagte, sie aber trotzdem hörte: Er hatte sich fernzuhalten von einer Fae-Blutsklavin. „Lass nicht diese Hexen entscheiden, wer deine Braut wird, Kane. Du entscheidest. Heirate aus Liebe oder gar nicht.“
Kane beugte sich vor, bis sie sich Auge in Auge gegenüber befanden. Er wisperte: „Früher war ich das, weißt du.“
Er war ihr so nah, sein reiner Seifenduft erfüllte ihre Nase. Hitze strömte von ihm aus, hüllte sie ein, und das Beben in ihr verstärkte sich. „Was warst du?“
„Charmant.“
Sie streckte die Hand aus, ließ seine Haare durch ihre behandschuhten Finger gleiten. Wie sehr sie sich nach Hautkontakt sehnte. „Du hast immer noch so deine Glanzmomente. Aber was hat sich verändert?“
„Ich. Alles.“ Er richtete den Blick auf ihre Lippen und verweilte dort, während sich seine Pupillen weiteten. „Ich sollte dich nicht noch einmal küssen wollen, aber ich will es trotzdem. Nicht wegen der Moiren, sondern deinetwegen. Was machst du nur mit mir?“
Ihr Herz setzte für einen verräterischen Schlag aus. „Ich mache gar nichts.“
„Oh, und wie du was machst.“ Langsam senkte er den Kopf … kam näher … noch näher. „Ich hab dir schon deinen ersten Kuss gestohlen, ich sollte dir nicht auch noch den zweiten stehlen.“
Was, wenn ich ihn dir schenke? „Hast du Angst?“
„Ja“, gestand er. „Noch nie habe ich eine Frau so gewollt, wie ich dich will.“
„Nicht einmal Synda?“, brachte sie atemlos hervor.
„Ich verstehe schon, warum du im Hinblick auf sie so unsicher bist. Deine Familie hat sie dir immer vorgezogen. Aber bei mir ist das nicht so. Ich habe dich von Anfang an gewollt. Synda habe ich nie wirklich gewollt. Sie ist ein Mittel zum Zweck, nichts weiter.“
Ein Mittel zum Zweck – keine Braut. Er würde das Mädchen nicht heiraten. Und er hatte Josephina von Anfang an gewollt.
Sie.
Überwältigt schlang Josephina die Arme um seinen Hals und presste die Lippen auf seine. Er stöhnte, drängte seine Zunge in ihren Mund, forderte genau die Antwort ein, die sie ihm so dringend geben wollte. Er war ein Meister seines Fachs, herrlich geschickt, trieb ihr Begehren mit jedem Zungenschlag in neue Höhen, und vielleicht stand sie ihm in nichts nach, denn seine Beherrschung schien Risse zu bekommen, ein leises Grollen erhob sich aus seiner Brust, und seine Zunge stieß härter, fester in sie.
Dann richtete er sich auf, und auf seinem Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck, als er mit einer Fingerspitze über ihre Lippen fuhr, die jetzt geschwollen waren und noch immer kribbelten. „Du bringst mich zum Brennen, Tinkerbell.“
„Kane“, setzte sie an und schluckte.
„Ja.“
„Das bin nicht ich. Du stehst tatsächlich in Flammen.“
Stirnrunzelnd warf er einen Blick auf seine Schulter. In den Spitzen seiner Haare tanzten Flammen, die von der Lampe auf dem Nachttisch auf ihn übergegangen waren.
Josephina klopfte auf die Strähnen und löschte das Feuer.
„Verdammter Dämon.“
„Ich hab keine Angst vor ihm.“
Er spielte mit dem Kragen ihres Shirts, und ihre Haut begann erneut zu kribbeln. „Willst du mich immer noch?“
„Mehr als alles andere“, gestand sie leise.
Zögernd fuhr er mit der Zungenspitze die Kontur ihrer Oberlippe nach. Als nichts Furchtbares geschah, schenkte er ihr ein teuflisches Grinsen.
„Ich werd dich so was von glücklich machen,
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