Schwarzes Verlangen
begeistert ich war, Euren PMS kennenzulernen.“
Äh … „Meinen was?“
„Euren persönlichen männlichen Sekretär. Er hat die Prinzessin am Tag Eures Ausflugs in die Stadt sicher nach Hause geleitet. Man hat ihm ein Zimmer auf demselben Flur wie das Eure gegeben.“
Womit die Frage schon mal beantwortet wäre. „Wie … großzügig von Euch.“
„Wir wollen, dass Ihr Euch bei uns wohlfühlt, Lord Kane.“
„Dann erlasst den Beschluss, dass Josephina nichts zuleide getan werden darf.“
Stur presste der König die Lippen zusammen. „Wie Ihr sehr gut wisst, wurde die Magd Josephina für die Dauer ihrer Krankheit in Eure Obhut übergeben. Da sie sich nun wieder erholt hat, müssen wir uns um ihre Pflichten kümmern.“
Tink zitterte, und er umfasste sie fester. Unauffällig analysierte er den gesamten Saal mit allen Anwesenden, bereitete sich auf alle Eventualitäten vor. Eine Flucht. Einen Lynchmob. Eine Schlacht.
Am Rand entdeckte er Rot, Schwarz und Grün, die sich vor der wachsenden Menge von Fae-Adligen postiert hatten. In seinen Adern bildeten sich Eiskristalle, die dem Ausdruck „kaltblütig“ eine ganz neue Bedeutung gaben. Waren sie hier, um sich an Tink zu rächen? Oder an Kane?
„Wisst Ihr, wer diese Männer sind?“, fragte er Tiberius und deutete auf die Krieger.
„Natürlich“, antwortete der König. „Das sind Eure Bediensteten. Sie sind heute Morgen angekommen.“
Waren sie das also, ja? „Meine Bediensteten haben ein kleines Diebstahl-Problem. Stellt sicher, dass sie von Euren Wachen begleitet werden, wohin sie auch gehen.“
Der König erteilte einen scharfen Befehl, und augenblicklich hasteten Wachmänner zu den Kriegern und stellten sich hinter ihnen auf.
Keinen der drei schien das zu interessieren. Stattdessen beobachteten sie unverwandt Tink, ein fasziniertes Leuchten in den Augen. Plötzlich begriff Kane, warum – und mit Rache hatte es nichts zu tun. Sie wollten, dass sie noch einmal die Finsternis aus ihnen heraussaugte, und diesmal für immer. Sie wollten sich heil fühlen, unbesudelt. Normal. Der einzige Weg, das zu erreichen, war sie.
Der pure Zorn verflüssigte das Eis in seinen Adern. Ein Zorn, der sich gegen die Krieger richtete – und gegen ihn. Er hatte Tink das beschert. Er. Niemand sonst. Und jetzt stand sie einer weiteren Katastrophe gegenüber.
„Es ist an der Zeit, die Strafe der Magd Josephina zu verkünden“, rief der König. Krach, krach, krach , hämmerte er mit seinem Zepter auf den Boden.
Kane konzentrierte sich. Eine Schlacht nach der anderen, dachte er.
„Weil Prinzessin Synda dabei ertappt wurde, wie sie sich in der Öffentlichkeit auszog, wird die Magd Josephina gezwungen, sich hier auszuziehen, um ein Mal der Schande in die Brust gebrannt zu bekommen.“
Tink entfuhr ein Entsetzensschrei.
Kane brüllte einen Fluch.
„Aber …“, setzte Leopold an, nur um sofort wieder zu verstummen, als Tiberius ihm einen scharfen Blick zuwarf.
Vier Wachen streckten die Arme nach ihr aus. Blitzschnell schob Kane sie hinter sich, schirmte sie mit seinem Körper ab und zückte zwei Dolche. Unsicher hielten die Männer inne, offensichtlich wussten sie nicht, wie sie vorgehen sollten, ohne dabei ihr Leben zu verlieren.
Auch Williams Jungs versteiften sich, als machten sie sich bereit, an Kanes Seite zu stürmen und ihm zu helfen, Tink zu verteidigen; doch sie blieben, wo sie waren, und Kane wusste auch, warum. Die drei brauchten Tink lebendig und unverletzt, um zu kriegen, was sie von ihr wollten, und sie gingen davon aus, dass Kane nicht zulassen würde, dass ihr etwas zustieße. Sie erwarteten, dass er für sie kämpfen würde, auch wenn ihnen das Ergebnis dieses Kampfs egal war. Während des Kampfgetümmels würden sie Tink entführen. Es hätte ihn nicht einmal gewundert, wenn sie es gewesen waren, die dem König zugetragen hatten, was Synda in der Taverne angestellt hatte, nur um dieses kleine Szenario herbeizuführen.
„Ich nehme die Strafe an ihrer Stelle auf mich“, rief Kane. Damit würde er einen Kampf vermeiden und könnte Tink zwingen, an seiner Seite zu bleiben.
So offen würden die Krieger niemals versuchen, sie zu ergreifen.
„Er wird sein Shirt ausziehen“, ereiferte sich eine der Frauen.
„Ich weiß! Das wird so was von großartig!“
Tink legte ihm die Hände auf den Rücken. „Nein, Kane. Das kannst du nicht tun.“ Ihre Stimme bebte vor Angst und Bestürzung.
Ohne auf ihre Worte einzugehen, dachte der König einen
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