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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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großes
Pflaster. Vom Auftreten des eleganten, weltgewandten und erfolgreichen
Geschäftsmannes war nichts geblieben.
    »Wie geht es Ihnen?«
    Van Bommel schien die Frage nicht zu hören.
    »Wie heilt die Wunde?« Frank deutete auf van Bommels Beine.
    Schweigen.
    »Lieber Herr van Bommel. Wir sollten uns die Spielchen ersparen.
Früher oder später werden Sie mit uns reden.«
    Van Bommel regte sich nicht.
    »Meine Kollegin Viola Kaumanns wird Ihre Folter überleben. Sie haben
ihre Persönlichkeit nicht auslöschen können. Die Schmerzen wird sie schnell
vergessen.«
    Van Bommel zog ein Bein zu sich. Ansonsten blieb er regungslos
sitzen.
    »Gut. Sie können sich gerne noch ein wenig ausruhen. Darf ich Ihnen
inzwischen etwas zu trinken bringen lassen?«
    Marco van Bommels Augen zuckten.
    »Wie Sie wollen. Dann warten wir eben zusammen. Wenn es mir zu lange
dauert, lasse ich mich einfach ablösen.« Frank stoppte das Aufnahmegerät und
lehnte sich zurück.
    Die Minuten verdampften langsam auf der Heizung.
    Schließlich räusperte sich Frank. »Vermeer ist sehr gesprächig.«
    Van Bommel reagierte nicht.
    »Er hat alles erzählt, was ihr mit Viola gemacht habt. Allein für
die Vergewaltigung gehst du für Jahre hinter Gitter. Aber ich werde dich auch
wegen Mordes drankriegen. Wegen Mordes an Voogt und Kamphausen und Uferkamp.
Und wen du sonst noch auf deinem kranken Gewissen hast. Außerdem wirst du
angeklagt wegen Drogenhandels und des Handels mit illegalen Düngemitteln und
Pestiziden.«
    »Ist das nicht ein bisschen viel auf einmal?« Van Bommel verzog
spöttisch die Mundwinkel.
    »Kaffee?«
    Schweigen.
    »Sie werden den Kaffee brauchen. Wir sind noch lange nicht fertig,
van Bommel.«
    Van Bommel lächelte in sich hinein.
    »Wir wissen, was Sie Viola gegeben haben: neben Schlafmitteln auch
Gamma-Hydroxybutansäure.«
    »Na und? Wir haben ihr den Aufenthalt nur so angenehm wie möglich
machen wollen. Sie kann froh sein, dass sie die meiste Zeit geschlafen hat.«
    »Schon 2,5 Gramm Gamma-Hydroxybutansäure
können tödlich sein.«
    »Hey, Mann, wir sind Profis.« Der Niederländer grinste. »Das waren
nur K.-o.-Tropfen, mehr nicht.«
    »Du bestreitest also nicht, was du mit ihr gemacht hast?« Frank rang
mühsam um Fassung.
    Van Bommel schnellte urplötzlich in seinem Stuhl vor, sein Gesicht
war ganz nahe an Franks. »Ich bestreite es nicht.«
    »Dafür wirst du bezahlen.«
    Van Bommel lachte auf. »Soll ich dir was sagen, Borsch? Du machst
mir keine Angst. Ich bezahle gerne dafür, denn ich weiß, was ich dafür bekommen
habe. Es hat Spaß gemacht, deine kleine Freundin zu vögeln. Sie ist gut. Sehr
gut sogar. Es hat sich gelohnt. Schick mir die Rechnung.«
    Frank musste schluckten.
    »Geht’s gut, ja? Ein Kaffee wäre jetzt doch nicht schlecht.«
    »Ich werde dich bis an dein Lebensende in den Knast schicken. Das
schwör ich dir, van Bommel.«
    »Ich bin hier schneller draußen, als du ahnst. Und Vermeer ist mir
scheißegal, er ist Fliegendreck. Ein Nichts.«
    Er schickte einen Fluch auf Niederländisch hinterher.
    »So ist es gut. Reg dich nur auf. Dann kommen wir endlich ins
Gespräch. Sie haben mir eine Menge zu erzählen, Herr van Bommel.«
    »Das ist Folter, was du mir hier androhst, Borsch. Dafür werde ich
dich vor den Richter bringen. Meine Anwälte werden dir die Eier abreißen. Und
ich werde dabei zusehen. Ich kenne meine Rechte als niederländischer Staatsbürger.«
    »Du bist für mich nicht mehr als ein räu …« Er durfte sich von van
Bommel nicht weiter provozieren lassen.
    »Wo bleibt der Kaffee?«
    Van Bommel hatte den Satz kaum ausgesprochen, als die Tür aufging
und Ecki zwei Kaffeebecher brachte, die er wortlos auf den Tisch stellte. Bevor
er den Raum wieder verließ, sah er van Bommel an, sagte aber nichts.
    »Danke, Ecki.« Van Bommel lachte noch, als Michael Eckers den
Vernehmungsraum längst verlassen hatte.
    Frank schaltete das Mikrofon ein und sprach die Eckdaten der
Vernehmung auf Band. »So, Herr van Bommel, und nun zu Ihnen.« Franks Stimme
klang ruhig und gelassen.
    »Ich habe nichts zu sagen.« Van Bommel griff zum Kaffeebecher und
trank einen großen Schluck.
    »Sie haben sich dahingehend eingelassen, dass die Ihnen im
Zusammenhang mit den Vorfällen um meine Kollegin Viola Kaumanns zur Last
gelegten Taten von Ihnen begangen wurden beziehungsweise Sie an ihnen maßgeblich
mitgewirkt haben.«
    »Hör auf mit dem gequirlten Mist. Ich habe sie gevögelt, und ich
habe es genossen. Das

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