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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Holterbosch schob
fröhlich grinsend seinen Kopf durch die Tür. Die drei drehten sich um und sahen
den Kollegen überrascht an.
    »Außerdem soll ich euch sagen, dass ihr euch die Pornofilmchen in
die Haare schmieren könnt. Linder hat keine Lust mehr, sie zu sichten. Auf
ihnen ist nichts zu sehen. Jedenfalls nichts, was auf die Identität der Frauen
hinweist, sagt Linder. Und dass er ins Kloster gehen will. Oder über den
Jakobsweg. Er hat vorläufig von Sex die Schnauze voll.«
    Ulrich Böhling reichte Renate Pesch die Unterschriftenmappe
und wartete, bis sie den Raum verlassen hatte. »Was kann ich für Sie tun, meine
Herren?«
    Der Brauereibesitzer lehnte sich erwartungsvoll in seinem Sessel
zurück.
    »Wir haben Ihnen ja schon am Telefon mitgeteilt, dass der Fall
Michael Voogt noch nicht geklärt ist.«
    »Und warum kommen Sie damit zu mir?«
    Frank beugte sich vor. »Da wir derzeit auf der Stelle treten, gehen
wir noch einmal alle Fragen durch. Kann sein, dass wir eine Kleinigkeit
übersehen haben.«
    »Und was sollte das sein?«
    »Wie war zum Beispiel Voogts Verhältnis zu den Lieferanten?«
    »Ich denke, gut. Das sagte ich doch schon. Warum fragen Sie?«
    »Was zahlen Sie Ihren Lieferanten?«
    »Die marktüblichen Preise.« Böhling klang verwundert.
    »Michael Voogt soll ein harter Verhandlungspartner gewesen sein.«
    Böhling nickte. »Wir haben nichts zu verschenken.«
    »Ist es denkbar, dass er bei den Verhandlungen mal übers Ziel
hinausgeschossen ist?«
    Böhling beugte sich vor. »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Also stimmt es.« Ecki begann, sich Notizen zu machen.
    »Wir verhandeln mit unseren Lieferanten fair und auf Augenhöhe. Wenn
es uns gut geht, geht es auch unseren Lieferanten gut. Wenn es uns schlecht
geht, können wir nur einen bestimmten Preis zahlen. Das haben alle Landwirte
verstanden. Bisher hat sich noch niemand beschwert.«
    »Wir verstehen Sie ja«, versuchte Frank zu beruhigen, »trotzdem muss
ich Sie fragen: Hat es einen Vorfall gegeben, der Anlass zur Sorge hätte geben
können? Hat Voogt zum Beispiel versucht, in die eigene Tasche zu wirtschaften?
Hat er vielleicht Nebenabsprachen mit Lieferanten getroffen? Hat er Lieferanten
unter Druck gesetzt? ›Erpressung‹ ist ein hässliches Wort, aber es ist nicht
auszuschließen, dass Voogt sich, sagen wir, Vermittlungsprovisionen in die
Tasche gesteckt haben könnte.«
    Ulrich Böhling wurde blass. »Ich kann nicht sagen, dass er über
seine Verhältnisse gelebt hat. Er fuhr einen teuren Wagen, ja. Aber das tun
junge Leute nun mal gerne.«
    »Wer weiß, ob es nicht doch irgendwo versteckte Konten gibt?«
    »Davon weiß ich nichts, Herr Eckers.«
    »Wir brauchen eine Liste mit den Adressen der Lieferanten, Mengen,
Lieferterminen, Rechnungsbeträgen.«
    »Sie meinen …?«
    Ecki fiel ihm ins Wort. »Ja, das meinen wir.«
    »Muss ich das überhaupt zulassen?« Böhling legte seine Arme auf die
Sessellehnen.
    »Wir kommen gerne mit einem entsprechenden Beschluss zurück, aber
dann nehmen wir Ihr komplettes Büro mit.«
    »Ich habe verstanden.« Böhling hob nickend seine Hände. »Nur kein
unnötiges Aufsehen. In der Branche wird schon genug gequatscht. Bier verkaufen
heißt, in den Krieg ziehen. Keiner der Konkurrenten gönnt Ihnen auch nur einen
nassen Bierfilz. Nur wer die Bierhähne kontrolliert, besitzt auch die Macht und
macht das Geschäft. Und es setzen sich nur die durch, die clever sind, oder die
Rücksichtslosen. Wir gehören natürlich zu den Cleveren.«
    »Dann ist Voogt vielleicht ein Opfer dieses Krieges geworden?«
    »Der Krieg da draußen wird von den Vertretern geführt, nicht von den
Einkäufern.« Ulrich Böhling hatte seine Emotionen wieder unter Kontrolle. Seine
Arme lagen entspannt auf den Lehnen. »Frau Pesch wird Ihnen alles
zusammenstellen. Auch wenn sie nicht alle Daten parat haben wird, können Sie
vielleicht die wichtigsten Unterlagen schon mitnehmen. Ich möchte nur darum
bitten, dass Sie sie bald wieder zurückgeben. Wir müssen den Jahresabschluss
und die Bilanz vorbereiten.«
    Böhling gab seiner Mitarbeiterin über die Gegensprechanlage die
nötigen Anweisungen.
    »Während Sie warten, könnte ich Ihnen die Brauerei zeigen.«
    Frank winkte ab. »Danke. Vielleicht ein anderes Mal. Wie viele
Hektoliter gehen denn bei Ihnen im Monat so durch die Abfüllung?« Er wollte die
Wartezeit lieber mit ein paar höflichen Fragen überbrücken.
    »Bitte verstehen Sie, dass wir über diese Zahlen nicht so

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