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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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absonderliche Mischung. Zum überwiegenden Teil waren
Details von Abfüllanlagen zu sehen. Außerdem Porträts von Frauen in
unterschiedlicher Umgebung. Ein weiteres Dutzend Bilder war in Räumen aufgenommen
worden, die mit Pflanzcontainern, Lampen und Schläuchen vollgestopft waren. Auf
einigen Fotos waren Männer zu sehen, die Taschen und Säcke in einen Transporter
luden. Ein Bild zeigte mehrere Uniformierte, die an einem Tisch saßen und sich
zuprosteten.
    »Damit packen wir van Bommel und seine Brut am Arsch.« Ecki deutete
auf die leicht verwackelte Aufnahme, die augenscheinlich in einer illegalen
Hanfplantage gemacht worden war. Marco van Bommel war zu erkennen, wie er einen
Pflanztopf in der Hand hielt. Es sah so aus, als ob er die Qualität der noch
jungen Pflanze prüfen wollte. Neben ihm stand ein Mann, der interessiert zusah
und den die Ermittler mittlerweile als Jan kannten.
    »Drogenanbau, Handel mit großen Mengen Marihuana, Entführung und was
weiß ich noch. Da kommt genug zusammen.« Frank nickte.
    »Lass mich die Aufnahmen mit den Flaschen noch einmal sehen.« Ecki
legte Kuhnert die Hand auf die Schulter.
    »Bolten. Die Fotos wurden bei Bolten gemacht.«
    »Dann ist das der Apparat von Voogt! Das ist die Verbindung zwischen
Voogt und van Bommel, die uns noch gefehlt hat. Van Bommel hat Voogt
umgebracht.«
    Ecki sah seinen Freund an. »Das ist nicht gesagt. Wir müssen erst
mal wissen, woher der Junkie die Kamera hat.«
    »Und wer die Frauen auf den Bildern sind. Der Fotograf muss eine
Vorliebe für ältere Damen gehabt haben.«
    Niemand hatte bemerkt, dass Schrievers ins Büro gekommen war.
    »Wenn ich mich nicht irre, gehören die Uniformen zur
St.-Lambertus-Bruderschaft. Auch die Gesichter kommen mir bekannt vor.«
Schrievers wischte sich mit seinem großen karierten Taschentuch über die Stirn.
»Das spricht dafür, dass die Kamera Voogt gehört hat.«
    »Oder Kamphausen«, warf Ecki ein.
    »Holt den Junkie zur Vernehmung.« Kuhnert sah Frank an.
    »Verdammt, ich kenne keinen Voogt. Und ich habe keinen umgebracht.
Ich kann noch nicht mal einer Fliege die Flügel ausreißen. Ich hab noch nie
einen Menschen getötet.«
    »Soll ich dir mal sagen, wie es passiert ist? Du warst mal wieder
dicht. Du hast Geld gebraucht. Und dann hast du Voogt getroffen. Und weil er
alleine war, hast du einfach zugestochen. Dann bist du mit der Kohle und dem
Fotoapparat abgehauen. Du hast gedacht, dich sieht niemand. Aber jemand hat
dich gesehen!«
    »Scheiße, was redest du da? Wann soll denn das gewesen sein?« Olaf
Kreuders Gedanken rasten. Wann war er zuletzt mit einem Messer unterwegs
gewesen? Er konnte sich, verdammt noch mal, nicht erinnern! Es war so dunkel
gewesen.
    »Ich lass dich in deine Zelle bringen. Du brauchst nichts zu sagen.
Wir kriegen dich auch so dran. Die Beweise reichen für lebenslänglich.« Jan
Kuhnert bewegte sich Richtung Tür.
    »Mann, warte!« Kreuders kreischende Stimme überschlug sich fast. Er
griff nach Kuhnerts Arm.
    »Lass meinen Arm los.« Kuhnert schüttelte Kreuder ab.
    »Ich weiß es wieder. Das war das Ding mit der Karre.«
    »Was heißt das?« Jan Kuhnert sah auf die verspiegelte Wand im
Vernehmungsraum und dann auf Olaf Kreuder.
    »Das muss vor drei Wochen gewesen sein. Ungefähr. In der Tiefgarage.
Ja, unter dem Kapu. Und es war dunkel.«
    »Die Tiefgarage unterm Kapuzinerplatz?«
    »Genau.« Olaf Kreuder nickte eilfertig.
    »Verarsch mich nicht!«
    »Es war kalt und dunkel in dem Scheiß-Parkhaus. Und ich brauchte
unbedingt was. Also bin ich shoppen gewesen.«
    »Shoppen?«
    »Ich habe die Autos abgeklappert. Aber es war keine Karre offen. Bis
auf diese eine. Ein Cabrio. Und da lag dieser Apparat. Und das ganze
schriftliche Zeug.«
    »Du willst mir allen Ernstes erzählen, du hast die Kamera aus einem
Cabrio geklaut, das unverschlossen in dem Parkhaus stand?« Kuhnert sah Kreuder
skeptisch an.
    »Wenn ich es doch sage. Mann, ich hatte echt Schmerzen.«
    »Was waren das für Papiere?«
    »Irgend so Listen, Mann. Abrechnungen. Wie von ’nem Labor.«
    »Was für ein Labor?«
    »Was für ein Labor, was für ein Labor«, äffte Kreuder Kuhnert nach.
»Keine Ahnung, Mann. Woher soll ich das wissen? Habe nur was mit Chemie
gelesen. Hab sie dort liegen lassen.«
    »Und sonst war nichts in dem Auto? Wie bist du dann an die Kohle für
deinen Stoff gekommen?«
    »Hab einem einen geblasen. In einer Ecke von der Garage. Ging
schnell. Hab doch gesagt, war’n

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