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Schweinehunde / Roman

Schweinehunde / Roman

Titel: Schweinehunde / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte & Søren HAMMER
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kleine Junge, da hilft Ihnen all Ihre Stärke nichts. Sie waren nicht einmal in der Lage, die Bäume zu fällen und den Schuppen niederzubrennen. Dafür brauchten Sie Hilfe. Aber eigentlich ist das alles lange her, vielleicht haben die Dinge sich ja geändert. Wir werden sehen, wir werden sehen. Wie soll ich Sie eigentlich nennen? Was ist Ihnen lieber?
Kletterer
oder Andreas?«
    Kletterers
Antwort kam völlig unvermittelt.
    »Verdammt, sagen Sie mir endlich, wohin wir fahren!« Seine Stimme klang fast schrill.
    »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt.«
    »Hier in Dänemark nennen mich alle
Kletterer,
nennen Sie mich ruhig auch so. Wohin bringen Sie mich?«
    »Gut, dann werde ich Sie Andreas nennen, ich mag Sie nämlich nicht, Andreas. Im Gegenteil, wenn ich ehrlich sein soll, hasse ich Sie. Sie hätten meine Tochter aus dem Spiel lassen sollen, Sie Dreckschwein.«
    Der Mann knetete seine Hände und wiegte den Körper ruhelos hin und her. Konrad Simonsen fuhr unbeirrt weiter. Inzwischen waren sie auf der Höhe von Svinninge und fuhren in Richtung Hørve.
Kletterer
hatte zu schwitzen begonnen, kleine Perlen bildeten sich an seinem Haaransatz und auf dem Nasenrücken, und er rieb sich immer wieder mit seinem Ärmel über die Stirn.
    »Sie haben kein Recht, mich hierher zu bringen«, flehte er, plötzlich war alle Aggressivität aus seiner Stimme verschwunden.
    Konrad Simonsen antwortete gelassen: »Recht hin oder her. Wenn wir uns ständig gegenseitig an den Kopf werfen würden, was wir dürfen und was nicht, kämen wir ja nicht weiter.«
    »Bitte, muss das sein? Ich kann nicht … ich glaube, ich halte das nicht aus.«
    »Doch, doch, das muss sein. Ich finde es sehr passend, einen kleinen Ausflug zu machen. Zu dem Schuppen, in dem Frank Sie genommen hat, und zu den Bäumen, wo dann Allan an der Reihe war. Wurden die eigentlich alle gefällt, oder nur an der Stelle, wo Sie sich am häufigsten aufgehalten haben?«
    Der Mann hatte sich die Hände auf die Ohren gepresst, während er mit dem Hinterkopf gegen die Kopfstütze schlug. Sein Gesicht war bis auf die Narbe, die hochrot leuchtete, ganz blass geworden. Als er die Hände von den Ohren nahm, schlug Konrad Simonsen wieder unbarmherzig und böse zu: »Die Alten im Dorf haben mir erzählt, dass Sie manchmal kaum mehr laufen konnten, wenn die Brüder mit Ihnen fertig waren. Sie sollen herumgelatscht sein, als hätten Sie die Hose voll gehabt.«
    Kletterer
zuckte mit dem Kopf hin und her, als könnte er die Worte des Polizisten auf diese Weise abschütteln.
    »Okay, Sie kleiner Scheißkerl, wenn Sie mir sagen, wo Sie in Deutschland wohnen und wo hier in Dänemark, mache ich kehrt.«
    So leicht gab sich
Kletterer
dann doch nicht geschlagen, er versuchte erst einmal, seine Qualen zu ertragen. Doch je näher sie ihrem Bestimmungsort kamen, desto schwieriger wurde es für ihn. Schließlich gab er jeden Widerstand auf.
    »In Köln wohne ich, wie Sie schon gesagt haben, in der Ritterstraße 8. Hier in Dänemark habe ich eine Kellerwohnung in Fredericia, Ivertsgade 42, aber da wohne ich schwarz. Dem Vermieter ist egal, wer ich bin, solange ich die Miete bezahle. Fahren Sie mich jetzt nach Kopenhagen, und ich will einen Anwalt.«
    Mit jedem Wort, das er sprach, meldete die Wut sich ein bisschen mehr zurück. Sein Blick war mit einem Mal wieder hasserfüllt, und seine Ruhelosigkeit war wie weggeblasen.
    »Was Sie nicht alles wollen! Sie können ein paar verpasst kriegen, wenn Sie so weitermachen. Reden Sie, was war mit den Bildern, die ich erhalten habe?«
    Die Antwort kam nach einem kurzen Zögern: »Das war Per Clausen. Er hat mir das Kuvert geschickt und mir mitgeteilt, dass ich eine Woche warten soll, bevor ich damit zur Post gehe. Bis vorhin wusste ich nicht einmal, was in dem Umschlag war.«
    »Woher kannte er meine Tochter?«
    »Das weiß ich nicht. Ich glaube, er war auf Sie vorbereitet. Drehen Sie jetzt um, ich will nach Kopenhagen. Sie haben es versprochen. Wir haben nichts gegen Ihre Familie.«
    »Dann hättet ihr sie da nicht mit hineinziehen sollen, denn das hat mich wütender gemacht, als Sie sich das vorstellen können. Und jetzt kommt das Gemeine: Ich habe Sie nämlich angelogen, aber Sie hätten mir ja nicht glauben müssen. Sie sollten beim nächsten Mal besser zuhören.«
    Kletterer
starrte ihn entgeistert an und verlor erneut die Kontrolle über sich. Er zitterte, als würde er frieren, und manchmal kam ein kurzes Schluchzen über seine Lippen. Wenige Kilometer

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