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Schweinehunde / Roman

Schweinehunde / Roman

Titel: Schweinehunde / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte & Søren HAMMER
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später begann er Simonsen anzuflehen. Es klang erbärmlich, trotzdem wurde er nicht erhört. Konrad Simonsen bog in Fårevejle nach rechts ab. Bald darauf hatten sie linker Hand freien Blick auf die Sejerø-Bucht, es war also nicht mehr weit.
Kletterer
weinte und flehte ihn immer wieder an. Dazwischen redete er in unzusammenhängenden Wortfetzen und gestand alles Mögliche ein, was recht interessant war, vor Gericht aber keinen Bestand hatte.
    Plötzlich hielt Konrad Simonsen an. Er holte eine Karte aus dem Handschuhfach, stieg aus dem Auto und zündete sich eine Zigarette an. Die Tür hatte er offen stehen lassen, damit sie miteinander reden konnten, auch wenn
Kletterer
kaum mehr dazu in der Lage war.
    »Sie verstehen es noch immer nicht, Andreas. Es geht gar nicht um Ihr Geständnis, das kommt später, es geht um Rache. Rache für die Menschen, die Sie umgebracht haben. Ihre Opfer haben bestimmt auch um ihr Leben gefleht, aber Sie haben sie ohne jede Barmherzigkeit getötet. Sie werden lebenslänglich bekommen, was mehr als verdient ist. Aber vorher will ich noch dafür sorgen, dass Ihr schlimmster Alptraum wahr wird. Sie träumen doch von diesem Ort, oder? Trotz all der psychiatrischen Hilfe und ihres großkotzigen Rachefeldzugs? Doch, doch, ich glaube, Sie tun das, und gleich werden Sie diesen Ort noch einmal erleben, ob Sie nun jammern, heulen oder schreien.«
    Er stieß wirklich mehrere Schreie aus. Ein schrilles, heulendes Geräusch, wie eine kleine Katze, die man zu fest hält. Dann ruckte er an der Kette, mit dem Ergebnis, dass sich an seinem rechten Handgelenk eine große Blutblase bildete. Konrad Simonsen rauchte unbeeindruckt weiter, bis sich der Mann zufällig zwischen die Sitze warf und dabei das Schulterhalfter auf dem Rücksitz erblickte, das Simonsen dort achtlos hingelegt hatte. Verzweifelt riss er es an sich und zog die Waffe aus der Halterung, die ihm aber gleich wieder aus der Hand glitt und in den Schoß fiel. Er nahm sie schnell wieder hoch, entsicherte sie und zielte mit unsicher zitternden Händen auf den Bauch seines Peinigers.
    Konrad Simonsen schnippte ruhig seine Zigarette weg. Dann setzte er sich wieder auf den Fahrersitz und drückte ärgerlich den Mann mitsamt der Pistole in den Sitz zurück, als wäre er ein störendes Insekt.
Kletterer
versuchte sich ihm zu entwinden.
    »Was soll denn das, Andreas? Sie würden doch nicht einmal treffen, so wie Sie zittern, außerdem hilft Ihnen das auch nicht weiter. Sie und ich fahren jetzt nach Ullerløse.«
    Er drehte den Schlüssel herum und startete den Motor.
Kletterer
starrte ihn verwundert an, ohne etwas zu verstehen, schob sich den Lauf der Waffe in den Mund und drückte ab. Es klickte. Er versuchte es noch einmal – mit dem gleichen Resultat. Danach sank er kraftlos wie ein nasser Sack zusammen. Sein Blick war leer. Konrad Simonsen roch, dass
Kletterer
sich in die Hose gemacht hatte, schaltete den Motor wieder aus und stieg aus dem Wagen. Er legte die Arme auf das Wagendach, stützte das Kinn auf die Hände und blieb lange so stehen. Dann richtete er sich unvermittelt auf und schrie aus vollem Hals: »Du solltest das sein, Per, du hinterlistiges Arschloch, nicht dieses erbärmliche Wrack!«
    Nachdenklich blickte er vor sich auf die Straße und richtete den Blick zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Schließlich sagte er vor sich hin: »Aber ich bin nicht wie du, Per. Das würde dir nur zu gut gefallen, wäre wie eine zusätzliche Dreingabe zu deinem großen Erfolg. Aber den Gefallen tue ich dir nicht, niemals!«
    Dann ging er um das Auto herum, befreite
Kletterer
von seinen Fesseln, zog ihn auf dem Sitz hoch und half ihm, den Großteil des Urins mit der Küchenrolle aufzusaugen, die er im Kofferraum hatte. Danach war es an der Zeit, zurück nach Kopenhagen zu fahren.
     
    Im Polizeipräsidium in Kopenhagen wurden sie auf dem Flur von einer aufgeregten Pauline Berg empfangen. Konrad Simonsen hatte per Telefon ihren Aufenthalt auf dem Land beendet und sie zurück nach Kopenhagen beordert, wo sie dafür sorgen sollte, dass der Verhörraum frei war. Außerdem sollte sie am Verhör teilnehmen. Sie hatte getan, worum er sie gebeten hatte, zwischendurch aber immer wieder mit der Comtesse und Arne Pedersen telefoniert.
    »Sie verlangen, dass du sie sofort anrufst. Beide sind … sehr beunruhigt über die Entwicklung! Sie verstehen nicht, warum du allein mit ihm …«
    Sie suchte vergeblich nach den richtigen Worten und zeigte

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