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Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente

Titel: Schweinskopf al dente - Falk, R: Schweinskopf al dente Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Jetzt nämlich konnte er ganz bequem vom richterlichen Sofa aus auf ihr Eintreffen samt seiner Beute warten. Immer den Gatten im Fadenkreuz, versteht sich. Dass er und seine liebe Frau diese Geschichte nicht überlebt hätten, daran gab’s überhaupt keine Zweifel. Aber was hätten sie tun sollen? Der Küstner saß einfach am längeren Hebel.
    Da haben wir ihm aber einen Strich durch die hirnkranke Rechnung gemacht. Nix war’s von wegen Raub und Totschlag. |193| So erzählt er das, der Richter. Dann macht er eine Pause.
    »Ja«, sagt er schließlich und macht noch mal eine Pause. Macht eine Pause und schaut mich an. Ziemlich eindringlich sogar. Danach sagt er:
    »Ich Sie auch, Eberhofer! Ich Sie auch!«
    »Jetzt ist aber Schluss!«, sag ich dann und nehm ihm das Telefon weg. »Das kostet ja ein Vermögen bis nach Italien.«
    Der Moratschek schnäuzt sich.
    Weil die Situation grad ein bisschen rührselig ist und vielleicht auch ein bisschen peinlich, verabschieden wir uns lieber und machen uns auf den Weg.
    »Hat er ihm grad eine Liebeserklärung gemacht, oder was war das?«, fragt mich der Rudi auf dem Weg zum Auto.
    Ich zuck mit den Schultern, hatte jedoch den gleichen Eindruck.
    »Gehen wir noch zum Essen? Um den Italienaufenthalt ausklingen zu lassen, mein ich.«
    »Jawoll, Schatz!«, sagt der Rudi und legt den Arm um meine Schulter.
    »Erstklassige Nudeln«, sagt er dann beim Essen.
    »Butterweich, fast schon ein bisschen batzig. Ein Traum. Die Italiener immer mit ihrem al dente. Alles muss al dente sein. Wofür denn? Wenn ich was zum Beißen haben will, bestell ich mir eine Schweinshaxen.«
    Nach den erstklassigen Nudeln bestellen wir uns noch ein erstklassiges Tiramisu. Dann verabschieden wir uns.

|194| Kapitel 21
    Wie ich heimkomm, schlafen natürlich alle den Schlaf der Gerechten, und so hau ich mich aufs Kanapee und mach es ebenso. Am nächsten Tag in der Früh komm ich in die Küche, und der Leopold frühstückt mitsamt der Mischpoke. Der Ludwig freut sich, wie er mich sieht, wenn auch nicht ganz so, wie ich es gern hätte. Er liegt neben dem Leopold seinen Haxen und wedelt mit dem Schwanz. Das ist alles. Dafür freut sich die Sushi umso mehr. Sie sitzt in ihrem Hochstuhl und streckt mir die Arme entgegen.
    »Onkel Franz«, ruft sie, und mich haut’s fast um. Na gut, es ist mehr ein »Ogiwans«, aber immerhin. Ich nehm sie auf den Arm, und sie klatscht mir die Hände ins Gesicht.
    »Sie hat Onkel Franz gesagt, das ist ja unglaublich«, sag ich so.
    »Das hat sie von mir gelernt«, sagt die Panida und holt ein weiteres Gedeck aus dem Schrank. Dann schenkt sie mir einen Kaffee ein.
    »War’s nicht so schön in Italien, dass du schon wieder zurück bist?«, fragt der Leopold.
    »Großartig war’s in Italien. Einfach großartig«, sag ich. »Es waren mehr berufliche Gründe, die mich zum Heimfahren gezwungen haben.«
    Ich halbier eine Breze und streich ganz dick Butter hinein. Der erste Biss   – ein Wahnsinn.
    »Tzzz«, macht der Leopold. »Berufliche Gründe, ich glaub’s gleich. Hast du einem Italiener vielleicht einen Strafzettel verpasst?«
    |195| Aber auf so was geb ich gar keine Antwort. Nullkommanull. Das trifft ihn am meisten. Dann bringt er sein Geschirr zur Spüle und nimmt mir das Kind aus dem Arm. Sie fängt sofort an zu weinen. Ja, der liebe Gott sorgt für uns alle.
    Ich dreh dann erst mal mit dem Ludwig eine Runde. Wir brauchen einseinundzwanzig dafür. Was, glaub ich, daran liegt, dass er nicht wie sonst fröhlich vor mir herläuft, sondern eher wie ein begossener Pudel hinter mir. Mit eingezogenem Schwanz und hängendem Schädel. Quasi nachtragend bis zum Gehtnichtmehr. Das dauert jetzt wahrscheinlich wieder Wochen, bis er mir meinen Italientrip verziehen hat.
    Danach fahr ich erst mal ins Büro und treff schon im Gang auf den Bürgermeister.
    »Na, was machen die Termiten?«, frag ich gleich, wie ich ihn seh.
    »Eberhofer, schön, dass sie wieder da sind, gell. Wir haben die wunderbare Nachricht ja schon erhalten.«
    Was für eine wunderbare Nachricht meint er genau?
    »Was für eine wunderbare Nachricht meinen Sie jetzt genau?«, frag ich so auf dem Weg zur Kaffeemaschine.
    Er trippelt neben mir her.
    »Ja, die von der Susi halt. Dass sie dafür gesorgt haben, dass sie diesen Schlawiner verlässt und wieder heimkommt zu uns, wo sie hingehört. Das ist doch einfach wunderbar   … Und   … äh   … wo ist sie eigentlich?«
    »Die Susi?«, frag ich genau wie ich mir den Kaffee

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