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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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lag.
    Lamar musterte die Wunde. All diese Musik. Diese Stimme.
    Baker kniete sich direkt neben der Leiche hin, und sein Partner tat es ihm gleich.
    Jack Jeffries trug ein weites, langärmliges schwarzes Seidenhemd mit Mandarinkragen und eine leichte schwarze Trainingshose mit einem roten Satinstreifen an der Seite. Schwarze Laufschuhe mit aufgestickten Drachen auf der Spitze. Gucci-Insignien auf der Sohle. Größe 11, extrabreit.
    Jeffries’ Bauch war beunruhigend angeschwollen, eine
Pseudo-Schwangerschaft. Sein linker Arm war nach oben gebogen, die Handfläche nach außen, als hätte es ihn beim Winken zum Abschied erwischt. Die rechte Hand lag nahe einer ausladenden Hüfte. Jeffries’ lange weiße Haare bildeten einen schlaffen Kranz, einige von ihnen schwebten über einer hohen, erstaunlich glatten Stirn, der Rest kitzelte fette Wangen. Koteletten endeten sieben Zentimeter unter fleischigen Ohren. Ein flauschiger Schnurrbart, der so üppig wie der von Lamar war, verdeckte seine Oberlippe. Hätte beide Lippen verborgen, wenn der Mund nicht im Tod offen gestanden hätte.
    Fehlende Zähne, bemerkte Baker. Der Typ hat sich wirklich gehenlassen. Er zog seine eigene Taschenlampe hervor und inspizierte die Wunde aus der Nähe. Ungefähr fünf Zentimeter breit, und die Ränder öffneten sich und gaben Fleisch, Knorpel und Sehnen zu erkennen. Ein aufwärts zeigender Schnitt, der oben gezackt war, als ob das Messer hart herausgerissen worden wäre und sich irgendwo verfangen hätte.
    Er wies Lamar darauf hin. »Ja, das hab ich gesehen. Vielleicht hat er sich gewehrt.«
    Baker sagte: »Die Richtung der Wunde deutet darauf hin, dass der Stich von unten nach oben erfolgt ist. Könnte sein, dass der Messerstecher kleiner war als das Opfer.« Er musterte die Leiche von Kopf bis Fuß. »Ich würde ihn auf eins dreiundachtzig schätzen, also bringt das nicht viel.«
    Fondebernardi sagte: »In seinem Führerschein steht eins fünfundachtzig.«
    »Da war ich ja nah dran«, erwiderte Baker.
    »Die Leute lügen«, sagte Lamar.
    »In Lamars Führerschein steht, dass er eins fünfundsiebzig ist und gern Sushi isst.«
    Müdes Lachen tönte durch die Nacht. Als es nachließ, sagte Fondebernardi: »Sie haben recht mit dem Lügen. Jeffries
hat behauptet, sein Gewicht läge bei fünfundachtzig Kilo.«
    »Da kommen locker dreißig dazu«, sagte Baker. »So kräftig, wie er gebaut war, wäre er sicher in der Lage gewesen, Widerstand zu leisten, selbst wenn er nicht in Form war.«
    »Keine Verteidigungswunden«, sagte Fondebernardi. »Sehen Sie selber nach.«
    Keiner der beiden Detectives machte sich die Mühe: Der Sergeant war äußerst gründlich.
    »Wenigstens müssen wir keine Zeit damit verschwenden, seine Identität festzustellen«, sagte Lamar.
    »Was war außer dem Führerschein noch in seinen Taschen?«, fragte Baker.
    »Nur eine Brieftasche«, antwortete Fondebernardi. »Die Jungs von der Leichenhalle haben sie in ihrem Van, aber Sie können sie durchsehen, bevor sie damit wegfahren. Wir reden von der Grundausstattung: mehrere Kreditkarten, alle Platin, neunhundert in Bar, eine Marquis Jet Card, also ist er vielleicht mit einer Privatmaschine gekommen. Wenn das der Fall ist, haben wir vermutlich eine ganze Reihe von Angaben. Diese privaten Fluggesellschaften können Hotels buchen, Fahrer, die ganze Route.«
    »Kein Hotelschlüssel?«, fragte Lamar.
    Der Sergeant schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht hat er Freunde in der Stadt«, mutmaßte Baker.
    »Oder er wollte sich nicht mit dem Schlüssel abgeben«, sagte Lamar. »Wenn man so prominent ist wie er, hat man jemanden, der für einen die Sachen trägt.«
    »Wenn er in einem Hotel ist, kann es doch nur das Hermitage sein.«
    »Genau«, sagte Lamar. »Zehn zu eins, dass er die Alexander-Jackson-Suite genommen hat, oder wie sie ihr Spitzen-Penthouse nennen.«

    Er klang so, als sehnte er sich nach alledem, dachte Baker. Träume starben spät. Besser, man hatte gar nicht erst welche.
    »Sonst noch was?«, fragte Fondebernardi.
    »Die große Frage ist«, sagte Baker, »was er an dieser besonderen Stelle gemacht hat. Am Tag ist es ein Industriegebiet, und nachts ist es leer, ziemlich weit entfernt von der Disko-Szene, Restaurants und Dealern. Sogar der Vergnügungsbezirk für Erwachsene reicht nicht bis hierher.«
    »Mit einer Ausnahme«, sagte der Sergeant. »Es gibt einen kleinen Club namens The T House zwei Querstraßen nach Süden an der First. Sieht aus wie eine Art Hippielokal -

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