Schwere Wetter

hilfreich.
    Manche Recherchen
gestalten sich zuweilen als schwierig. Nicht überall ist ein wissbegieriger
Krimiautor willkommen. So war es aufwendig, an Informationen über die nebulösen
Ereignisse heranzukommen, die sich im AKW Krümmel
oder im GKSS -Forschungszentrum Geesthacht
vermutlich 1986 ereignet haben könnten und die in der Öffentlichkeit bis heute
nicht befriedigend aufgeklärt sind.
    Ich habe
Verständnis dafür, wenn man mich in ruhigen Wohngebieten argwöhnisch verfolgt
und betrachtet, wenn ich Straßen, Wohnhäuser und Gärten fotografiere. Von
aufmerksamen Nachbarn werde ich gelegentlich angesprochen. Ob jeder meinen
Erklärungen Glauben schenkt, vermag ich nicht zu sagen.
    Kritischer wurde
es, als der Mitarbeiter eines Wachdienstes mir die Digitalkamera wegnehmen
wollte und bei Weigerung Prügel androhte. Zum Gewaltexzess ist es nicht
gekommen. Dabei habe ich durch den Zaun vom öffentlichen Straßenraum aus an
einem Feiertag, an dem der Betrieb ruhte, hindurchfotografiert. Der Wachmann
hat mir lautstark erklärt, ich würde Bilder eines geheimen Areals aufnehmen. Es
handelte sich hier um den Gemüsegroßmarkt Hannover. Habe ich unwissend die
Mafia fotografiert? Kaum, denn alle Geschichten sind Phantasieprodukte.
    Kritisch beäugt
wurde ich auch bei meinen Fotoexkursionen im Rotlichtviertel. Weder Besucher
noch dort tätige Menschen haben es gern gesehen, von mir digital verewigt zu
werden. Anfeindungen war ich dort allerdings nicht ausgesetzt.
    Viel Heiterkeit
hat meine arglose Rückfrage bei einer jungen Mitarbeiterin des Verlages
ausgelöst, die dort in einem Großraumbüro tätig ist. Ich wusste, dass sie aus
Hannover stammt und mit den örtlichen Gegebenheiten besser vertraut ist, als
ich es war. So habe ich sie als Einheimische gefragt, in welchem Bereich sich
in Hannover die Rotlichtszene konzentriert. Salopp formuliert hieß es verkürzt:
Der Nygaard sucht in Hannover ein Bordell. Ich habe drei Romane schreiben
müssen, um das zu widerlegen.
    Seien es die
Nord-Ostsee-Bahn in Kiel, die Abfallwirtschaft in der Kreisverwaltung
Nordfriesland oder die Mitarbeiter der Buchhandlung Liesegang in Eckernförde,
die zum Erstaunen der anwesenden Kunden mit mir im Laden die beste Stelle zur
Ablage einer Leiche gesucht haben … Hier und an vielen anderen Orten und
Plätzen habe ich mit meinen Wünschen und Anliegen ein offenes Ohr gefunden.
    Die Redakteurin
Margarete von Schwarzkopf hat sich viel Zeit genommen, mich durch das
Landesfunkhaus Hannover zu führen und mir das »Radiomachen« zu erklären. Das
gilt auch für viele andere Mitarbeiter des NDR ,
sogar der Besuch bei der Moderatorin Martina Gilica während einer Livesendung
ließ sich ermöglichen.
    Diese und
zahlreiche andere Begebenheiten haben dazu beigetragen, dass ich meinen Beruf
als außergewöhnlich spannend empfinde.
    Was wären alle im
Manuskript verarbeiteten Recherchen, zu phantasievollen Kriminalstorys
verwandelten Ideen ohne meinen Verleger Hejo Emons und sein ebenso erfolg- wie
hilfreiches Team? Ich müsste hier viele Namen aufführen, ohne die keine Zeile
von mir gedruckt erscheinen würde. Herzlichen Dank an alle Mitarbeiter des
Emons Verlags.
    Natürlich stellt
sich im Laufe der Zeit und nach zwanzig Büchern ein wenig Erfahrung und Routine
ein. Doch ohne meine Lektorin Dr. Marion Heister hätte allen Büchern der letzte
Schliff gefehlt, hätten sich viele kleine Unzulänglichkeiten eingeschlichen, zu
denen ein fehlbarer Autor fähig ist. Und wenn doch Fehler auftreten, trage ich
ganz allein dafür die Verantwortung.
    Mein Dank gilt dem
Buchhandel, aber auch den Rezensenten und Kritikern, deren Urteil mir viel
bedeutet und deren kluger Rat für meine Arbeit von immensem Nutzen ist.

Liebe Leserinnen und Leser,
    es bleibt, dem
obersten Souverän eines jeden Autors zu danken:
    Ihnen!
    Ohne Sie wäre jede
Mühe und Anstrengung vergeblich. So danke ich Ihnen für Ihr Interesse, Ihre
Treue und Ihre Ermunterung, weiterzuschreiben.
    Ich werde es mit
viel Freude tun.
     
    Ihr
    Hannes
Nygaard

Hannes Nygaard
    STURMTIEF
    Hinterm Deich Krimi 11
    ISBN 978-3-86358-043-8
    Hannes Nygaard lässt regelmäßig seine Husumer Polizistentruppe an fiesen Mordtaten ermitteln, hat aber für die großen internationalen Verwicklungen seinen Lüder Lüders im Figurenrepertoire. Das funktioniert gut, zumal Nygaard seinen Ermittler hier sehr geradlinig und schnörkellos seine Wege gehen lässt. Bestens gelungen.«
    Westfälische Nachrichten

Leseprobe zu