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Schwert des Aufruhrs

Schwert des Aufruhrs

Titel: Schwert des Aufruhrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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legte die Faust auf den Tisch. Die Glasplatte lag kühl unter seiner Hand. »Eines ist sicher: Wir müssen unser Haus in Ordnung bringen, bevor die Fürsten der Inneren Sphäre eintreffen.«
    Der Phantompaladin hob eine Augenbraue. »Dann haben sie die Einladung angenommen?«
    »Teilweise.« Der Exarch entspannte sich. Ein wenig. »Bis jetzt das Rasalhaag-Dominium und das Ma-rik-Stewart-Commonwealth. Und Haus Liao.«
    »Liao?«
    Daoshen war der eine Fürst gewesen, bei dem sie sich beide sicher gewesen waren, dass er die Einladung ignorieren würde. »Unterschätze nie die Macht des Verfolgungswahns. Daoshens Antwort war knapp, aber vielsagend. Er möchte sich vergewissern, dass Victor >unwiderruflich tot< ist. Ich habe den Eindruck, er plant, die Leiche mit einer Nadel zu durchbohren.« Er zuckte die Achseln. »Was die anderen angeht ... Ich erwarte, dass die meisten kommen werden.«
    Jonahs Vorgänger, Damien Redburn, hatte alles geschickt in die Wege geleitet. Eine Einladung zum Staatsbegräbnis von Victor Steiner-Davion. Kaum ein Nachfolgerfürst oder sonstiger Regierungschef der Inneren Sphäre konnte das ablehnen. Ob Freund oder Feind, sie alle schuldeten Victor etwas.
    »Es wird das größte Gipfeltreffen der Inneren Sphäre seit der Gründung der Republik.«
    »Victors Familie protestiert jetzt schon dagegen, dass sein Leichnam aufgebahrt daliegt«, warnte der Phantompaladin. »Es wird keinen guten Eindruck hinterlassen, falls Gavin und Simone nicht erscheinen, oder schlimmer noch, sich öffentlich gegen die Zeremonie aussprechen, weil sie den Wünschen ihres Großvaters zuwiderläuft.«
    »Daran lässt sich nichts ändern. Die Gelegenheit ist zu günstig, und möglicherweise ist das unsere letzte Chance, etwas gegen die Angst und das Misstrauen zu unternehmen, die hinter der zunehmenden Gewalt der letzten beiden Jahre stecken. Ich weiß auch, dass Victor den Pomp und die Zeremonie gehasst hätte. Aber Victor ist nun tot. Und der Mann war ein Paladin und ein Patriot. Er hätte uns diesen letzten Dienst nicht abgeschlagen. Die Republik muss überleben. Victor kann uns die nötige Zeit verschaffen, nach neuen Optionen zu suchen.«
    »Und die Senatoren?«
    »Müssen wir an der Kandare halten.«
    Es war ein Auftrag für den Phantompaladin. Das wussten sie beide. Jonah war klar, dass er soeben einen weiteren Eintrag in der Akte begonnen hatte, die ihm Damien Redburn vererbt hatte: mit dem streng geheimen Bericht zur Lage der Nation, ausschließlich ZUR ANSICHT des Exarchen.
    »Gib GioAvanti und Sinclair jede mögliche Unterstützung«, befahl Exarch Jonah Levin. »Was auch immer sie benötigen. Die Republik darf nicht schwach und zerstritten erscheinen. Angesichts all der übrigen Probleme, denen wir gegenüberstehen, mein Freund, können wir uns das einfach nicht leisten. Ich bin sicher, das wird auch der Senat einsehen ... jedenfalls seine ehrbaren Mitglieder.«
    Der Phantompaladin beugte sich vor. Ein hartes Glitzern lag in seinen Augen. »Was haben Sie vor?«, fragte er.
    Jonah Levin griff nach der Tasse.
    »Wenn es nötig wird«, antwortete er, »werde ich sie das Fürchten lehren.«
    ... Im Büro. Ich habe kurz eine Pause gemacht und ein Gebet gesprochen.
    ... Im Mo's, und die meisten von uns haben darauf angestoßen. Wurde auch verdammt Zeit, dass er für seine Sünden bezahlt.
    ... Wer?
    - Kathil Broadcast Trivid KBT, Ausschnitte aus »WO WAREN SIE: Der Tod Victor Steiner-Davions«, Kathil, 19. Dezember 3134
    Firgrove
    Mark Peripherie, Vereinigte Sonnen
    18. Januar 3135
    In der letzten Stunde seit Calebs überhasteter Landung auf Firgrove war der Wind stärker geworden. Dieser warme, trockene Südwind, der sich in der Wüste ringsum leicht statisch aufgeladen hatte, bog die Wipfel der hohen Goldkiefern rings um die Militärakademie und pfiff durch die Tribünen am Exerzierplatz. Er rang mit den Standartenträgern der Kadettenkompanien um deren rot-goldene Banner. Hie und da griff er sich eine Abdeckung oder ein von einem der Ehemaligen fallen gelassenes Textblatt und fegte es über den Platz.
    Mit dem Wind zog auch der Geruch von Wüstensandstein und Salbei über das Gelände. In der Ferne grollte Donner, was Caleb ziemlich seltsam erschien, da keine Wolke am Himmel stand und die gelborange Sommersonne gnadenlos herabstach. Neugierig hielt er nach einer Spur der legendären Kugelblitze Firgroves Ausschau, auch wenn ihm die Offiziere versprochen hatten, so etwas komme über der Akademie nicht vor. Es gab zu

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