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Schwerter und Eiszauber

Schwerter und Eiszauber

Titel: Schwerter und Eiszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Füßen aufgestampft, die Arme um seinen Körper geschlagen oder – was am besten gewesen wäre – sich an einem großen Wutausbruch gewärmt, doch gegen seinen Willen hielt er sich zurück, vielleicht würde auf diese Weise die endgültige Erlösung um so wonniger ausfallen. Statt dessen machte er sich daran, seine Erschöpfung zu analysieren, die ihn anwiderte.
    Zuerst hatte er zwölf Diebe finden, überreden und unter sein Kommando zwingen müssen – überhaupt eine seltene Gattung. Und sie dann zu Kämpfern ausbilden! Die Hälfte mußte den Umgang mit der Schlinge lernen und zwei (Mog stehe ihm bei!) die Kunst des Schwertkampfes. Und die Wahl der geeignetsten Leute als Korporäle: Pshawri und Mikkidu, die gemütlich bei ihren Gruppen schliefen, verflixt!
    Parallel dazu hatte er den Alten Ourph aufgesucht und dessen vierköpfige Mingol-Mannschaft zusammengetrieben. Ein Risiko, aber wohlüberlegt. Würden die Mingol-Seeleute im Notfall auch gegen die eigene Rasse kämpfen? Mingols wurden allerorten für heimtückisch gehalten. Doch war es immer gut, einige Feinde auf der eigenen Seite zu wissen, um sie besser verstehen zu können. Und von diesen Männern mochte er noch gewisse Einsichten in die Motive hinter den derzeitigen seemännischen Eskapaden der Mingols gewinnen.
    Und parallel dazu die Auswahl. Anmietung, Instandsetzung und Verproviantierung der Treibgut für diese Reise.
    Und die erforderlichen Studien! Angefangen mit der Durcharbeitung uralter Karten, die er aus der Bibliothek der lankhmarischen Steuermanns- und Navigatorenzunft gestohlen hatte, dann die Auffrischung seiner Kenntnisse über Wind, Wellen und Himmelskörper. Und die Verantwortung! Denn es ging um nicht weniger als siebzehn Mann, ohne daß Fafhrd seine Pflichten teilte und ihn ablöste, während er schlief. Er mußte sie in Form bringen, ihre Wunden pflegen, mit dem Bootshaken unter Wasser nach ihnen fischen, wenn sie über Bord fielen (auf diese Weise hätte er beinahe den ungeschickten Mikkidu verloren, und das gleich am ersten Tag), er mußte sie bei guter Laune halten, durfte sie aber nicht vergessen lassen, an welchen Platz sie gehörten, und mußte sie auf faire Weise strafen. (Wenn er es genau bedachte, war das Letztere nicht nur eine Pflicht, sondern manchmal auch ein Vergnügen. Wie hübsch Pshawri quietschte, wenn er mit ›Katzenklaues‹ Scheide geschlagen wurde! Bald war es wieder soweit, bei Mog!)
    Und endlich die mondlange gefährliche Reise! Von Lankhmar in nordwestlicher Richtung über das Binnenmeer. Durch eine gefährliche Lücke der Riegelmauer (wo Fafhrd einst eingesperrte Meeresköniginnen gesucht hatte) in das Äußere Meer. Dann ein schneller Vorstoß nach Norden, mit Wind von Backbord, bis die schwarzen Zinnen von No-Ombrulsk in Sicht kamen, die auf dem gleichen Längengrad lagen wie das versunkene Simorgya. Dort hatte er die Treibgut auf Westkurs gebracht, weg von der Küste und beinahe genau hinein in den Schlund des Westwindes, der ein paar Strich von Steuerbord blies. Nach vier Tagen erschöpfenden Kreuzens gegen den starken Wind erreichten die Männer jenen wenig auffälligen Punkt im aufgewühlten Ozean, der Simorgyas Grab war – unabhängig errechnet durch den Mausling und Ourph, wobei der eine sich nach den gestohlenen Seekarten richtete, der andere die Knoten an schmierigen Mingol-Rechenschnüren abzählte. Dann wieder eine schnelle zweitägige Fahrt vor dem Wind nach Norden, wobei Luft und Meer schnell kälter wurden, ehe sie den Weg zum Längengrad der Klauen ungefähr zur Hälfte zurückgelegt hatten. Und jetzt zwei Tage elenden Verharrens an einem Punkt, um auf Fafhrd zu warten, während die Kälte ständig zunahm, bis der bis dahin klare Himmel um Mitternacht von Eisnebeln verhüllt wurde, in dem die Treibgut mit reglosen Segeln lag. Zwei Tage, in deren Verlauf sich der Mausling oft gefragt hatte, ob Fafhrd diese Stelle finden würde – oder überhaupt kommen wollte. Zwei Tage der Langeweile und der Erregung über seine verängstigte, aufmüpfige Besatzung und das Dutzend Diebessoldaten – die jetzt gemütlich im Warmen lagen und vor sich hin schnarchten. Mog sollte sie durchpeitschen! Zwei Tage Zeit, um sich zu wundern, warum er in Mogs Namen seine Reifinsel-Dublonen bis auf vier für diese verrückte Reise ausgegeben hatte – für Arbeit anstatt für Wein und Frauen, seltene Bücher und Kunstschätze, kurz, für süße Dinge und Zerstreuung für sich allein.
    Und schließlich, ganz zuletzt, der

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