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Schwerter und Eiszauber

Schwerter und Eiszauber

Titel: Schwerter und Eiszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Diebeszunft als vielversprechenden Soldaten und Seemann vorzustellen. Doch im Grunde nichts Unnatürliches – so neu war es nicht, in einer Takelage herumzuklettern, wenn man zuvor Häuserwände und Dächer erklommen hatte.
    Ihm war ein wenig wärmer zumute, und er bedachte Fafhrd mit freundlicheren Überlegungen. Es stimmte schon, der Nordmann hatte das Rendezvous noch nicht verpaßt, vielmehr war die Treibgut ein wenig eher zur Stelle gewesen. Die verabredete Zeit rückte nun aber heran. Sein Gesicht wurde ernst, als er sich den kühl-realistischen Gedanken durch den Kopf gehen ließ (einen Gedanken, wie ihn niemand gern hat), daß es in der Tat ein Wunder wäre, wenn er und Fafhrd sich in dieser Wasser-Öde finden würden, ganz zu schweigen, von dem eiskalten Nebel. Doch Fafhrd hatte immer gute Einfälle.
    Es wurde wieder still an Bord, bis auf das Rauschen und Tropfen der Ruder, auf das Klinken des Gongs und die kleinen Wirbel, die sich ergaben, wenn Pshawri einzelne Ruderer kurz von ihrer Pflicht entband, damit sie in die Kleidung steigen konnten, die von den Mingols geholt worden war. Der Mausling konzentrierte sich schließlich auf den Teil seines Geistes, der die verborgensten Geräusche des Nebels überwachte. Sofort wandte er sich fragend dem alten Ourph zu. Der zwergenhaft kleine Mingol bewegte langsam die Arme auf und nieder. Der Mausling lauschte und nickte. Dann wurde der näherkommende Flügelschlag allgemein hörbar. Irgend etwas prallte gegen die eisüberzogene Takelage weiter oben, und eine weiße Gestalt wirbelte herab. Der Mausling hob den rechten Arm, um die Erscheinung abzuwehren, und spürte, wie Handgelenk und Unterarm von etwas gepackt wurden, das sich hin und her bewegte und zu drehen versuchte. Nach einer Sekunde atemloser Angst, in der seine linke Hand nach dem Dolch griff, streckte er sie statt dessen aus und berührte hornige Krallen, die sich wie Fesseln um seinen Arm gelegt hatten, und fand ein kleines Pergament um ein schuppiges Bein gewickelt. Die Fäden durchtrennte er mit dem Daumennagel. Sofort verließ der große weiße Falke sein Handgelenk und setzte sich auf den kurzen runden Pflock, an dem der Schiffsgong hing.
    Im Licht einer dicken Kerze, die ein Mingol-Seemann holte, nachdem er sie am Feuerkasten entzündet hatte, las der Mausling in Fafhrds großer Schrift, auf kleinem Raum zusammengedrängt:
     
    Ahoi, kleiner Mann! (Es wäre doch unwahrscheinlich, daß in dieser wogenden Wildnis ein anderes Schiff mir nahe wäre.) Brenne ein rotes Licht ab, dann bin ich zur Stelle.
    F.
     
    Und mit schwärzeren, doch nachlässigeren Buchstaben, die auf einen eiligen Einfall in letzter Sekunde hindeuteten, war hinzugefügt:
     
    Tun wir, als griffen wir uns gegenseitig an, um unseren Besatzungen etwas zum Üben zu geben. Abgemacht?
     
    Die weiße Flamme, die in der reglosen Luft gleichförmig und hell leuchtete, offenbarte das entzückte Grinsen des Mauslings und dann den Ausdruck ungläubiger Entrüstung bei der Lektüre des Nachsatzes. Als Rasse waren die Nordlinge eben verrückt aufs Kämpfen, und Fafhrd war von allen der Schlimmste.
    »Schnell einen Kiel und Tintenfischöl!« befahl er. »Pshawri, nimm einen langsamen Brand und eine rote Fackel in die Spitze des Hauptmasts mit und brenne beides ab. Aber mit Vorsicht! Wenn du die Treibgut anzündest, nagele ich dich an das brennende Deck!«
    Während der vom Mausling beauftragte kleinwüchsige Einbrecher mit gleichmäßigen Bewegungen in die Takelage hochstieg, wenn auch behindert durch einen Bootshaken, drehte sein Kapitän das kleine Stück Pergament um, legte es flach gegen den Mast und schrieb im Licht der Kerze, die von Gib zusammen mit dem Tintenhorn gehalten wurde, in säuberlichen Buchstaben:
     
    Willkommen, Wildling! Ich brenne ein Licht zu jeder Glocke. Aber nicht einverstanden! Meine Mannschaft ist bereits trainiert.
    M.
     
    Er schüttelte den Zettel, damit er trocknete, dann wickelte er ihn vorsichtig dicht über den Klauen um das Bein des stierenden Falken und knotete das Papier fest. Als seine Finger sich zurückzogen, sprang der Vogel kreischend in die Luft und verschwand im Nebel. Zumindest hatte Fafhrd seine Luftboten gut trainiert.
    Im Nebel an der Mastspitze glühte plötzlich ein überraschend starkes rotes Licht auf und erhob sich auf geheimnisvolle Weise gut zehn Fuß über die Spitze hinaus. Im nächsten Augenblick erkannte er, daß der kleine Erste Korporal um der Sicherheit seiner Finger und des Schiffes

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