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Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod

Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod

Titel: Schwerter-Zylus 01 - Schwerter gegen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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Abdrücken in der weichen Erde, die nicht von Fafhrd stammten, sondern etwa parallel zu seinem Weg verliefen. Sie waren mindestens einen Tag älter, lagen auch weit auseinander, doch waren sie ein wenig unregelmäßiger. Nach der Größe und Form zu urteilen, konnten sie durchaus von den Sandalen ihres Führers herrühren – in der Mitte jedes Fußabdrucks zeigten sich schwach die Kerben von Riemen, wie er sie um den Schritt getragen hatte.
    Der Mausling eilte entschlossen weiter. Sein Beutel, der eingerollte Umhang, die Wasserhaut und die Waffen wurden zu einer schweren Last. Der Turm war sichtlich näher gerückt, auch wenn der Dunst die sonstigen Einzelheiten noch verbarg. Er schätzte, daß er etwa die Hälfte der Entfernung zurückgelegt hatte.
    Die sanften Wellen der Landschaft hatten die Monotonie eines Traumes. Er nahm sie weniger mit den Augen wahr denn mit den Füßen, die auch die winzigste Steigung und Senkung sofort als Hindernis oder Marscherleichterung registrierten. Die kleinen Büsche, an denen er sein Vorwärtskommen maß, sahen alle gleich aus. Die gelegentlichen Spalten und Schluchten waren meistens so schmal, daß er sie überspringen konnte. Einmal hob eine grüne Schlange, die sich zusammengerollt auf einem Felsen sonnte, ihren flachen Kopf und beobachtete ihn. Von Zeit zu Zeit surrte ihm ein Grashüpfer aus dem Weg.
    Er behielt die Füße stets dicht am Boden, um Kraft zu sparen, doch hatte sein Schritt etwas Vorwärtsstrebendes: Er war es gewöhnt, sich den Schritten eines größeren Mannes anzupassen. Seine Nasenflügel bebten, saugten die Luft an, stießen sie wieder aus. Der breite Mund war zusammengepreßt. Die schwarzen Augen über den braunen Wangen hatten einen grimmigen, starren Ausdruck. Er wußte, daß er sich dem Tempo seines muskulösen Freundes allenfalls anpassen konnte – und das nur, wenn er sich größte Mühe gab.
    Wolken kamen im Norden auf, warfen riesige Schatten auf die Landschaft und ließen die Sonne schließlich ganz verschwinden. Er konnte den Turm jetzt besser sehen. Er war dunkel und hatte hier und da kleine schwarze Flecken, die Fenster sein mochten.
    Als er gerade auf einem Hügel eine kleine Pause machte, um etwas zu Atem zu kommen, begann das Geräusch erneut; er war nicht darauf gefaßt und bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Vielleicht waren es die niedrig hängenden Wolken, die die Wirkung des Heultons verstärkten und ihm einen unheimlichen Echoeffekt vermittelten. Vielleicht war es auch sein Alleinsein, das diesen Ton drohender klingen ließ. Jedenfalls war er lauter, und sein rhythmisches Auf und Ab hatte etwas von Windstößen.
    Der Mausling hatte sich ausgerechnet, daß er den Turm bei Sonnenuntergang erreichen würde. Doch der frühe Beginn des Heulens brachte seine Berechnungen durcheinander und war kein gutes Zeichen für Fafhrd. Er überlegte, daß er den Rest des Weges noch schaffen konnte, wenn er so schnell lief, wie es irgend ging. Er faßte seinen Entschluß sofort.
    Er warf seinen großen Beutel, die Wasserhaut, seinen Umhang, sein Kettenhemd und das Schwert in eine Buschgruppe – nur sein Wams, den langen Dolch und die Schlinge behielt er bei sich. Auf diese Weise erleichtert, eilte er mit wirbelnden Füßen weiter. Die tiefhängenden Wolken verdunkelten sich noch mehr. Erste Regentropfen fielen. Er richtete den Blick auf den Boden und hielt nach Unebenheiten und schlüpfrigen Stellen Ausschau. Der Ton schien sich mit jedem wilden Schritt zu intensivieren und noch unirdischer zu werden.
    Schon weiter draußen war das Flachland leer und einsam gewesen – doch hier in der Nähe des Turmes wurde die Landschaft erst wirklich öde und trostlos. Die altersschwachen oder eingefallenen Nebengebäude, die wildwachsenden oder abgestorbenen Gärten, die Reihen der kahlen oder umgeworfenen Bäume, die Reste von Zäunen und Wegen und Radspuren – all das deutete darauf hin, daß es hier einmal menschliches Leben gegeben hatte, das jedoch schon vor langer Zeit von hier verschwunden war. Nur der große Steinturm hatte in widerspenstiger Festigkeit ausgeharrt und schien von Leben erfüllt zu sein, da das Heulen anscheinend von ihm ausging.
    Der Mausling, der schon ziemlich keuchte, ohne allerdings am Ende seiner Kräfte zu sein, wechselte die Richtung, und lief etwas zur Seite, um die Deckung einiger dünner Bäume und windzerfetzter Büsche auszunutzen. Vorsicht dieser Art war ihm zur zweiten Natur geworden. Alle seine Instinkte warnten ihn vor

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