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Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar

Titel: Schwerter-Zylus 06 - Die Schwerter von Lankhmar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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sagte er: »Du magst es glauben oder nicht – ich komme zurück und suche dich.«
    »Oh, das tust du nicht«, sagte sie. »Und ich ließe mich auch nicht finden.«
    »Trotzdem suche ich dich«, sagte er. Er hatte die Mähre gesattelt. »Denn du hast mir das verrückteste und herrlichste Erlebnis aller Zeiten verschafft.«
    Das Geistermädchen starrte in die Dunkelheit und sagte: »Glückwunsch, Kreeshka. Dein Geschenk an die Menschheit: ausgefallene Wonnen. Verschwinde, Veschwommener.«
    Fafhrd kniff die Lippen zusammen, sah sie noch einen Augenblick an, schwang sich in den Sattel und trabte den Hügel hinab.
    Kreeshka sprang auf, griff nach Pfeil und Bogen, trat an den Rand der Lagerstelle und zielte auf Fafhrds Rücken. Drei Herzschläge lang blieb sie reglos stehen, wandte sich dann abrupt zur Seite und ließ den Pfeil in den Dornenbaum sausen. Zitternd blieb er in dem großen Stamm stecken.
    Fafhrd sah sich hastig um, als das Sirren des Bogens ertönte. Ein Skelettarm winkte ihm zum Abschied nach, bis er die Straße am Fuße des Hanges erreichte.
    Auf dem Hügel blieb Kreeshka noch einen Augenblick nachdenklich stehen. Dann nahm sie etwas Unsichtbares aus ihrem Gürtel und warf es in das ersterbende Lagerfeuer.
    Von gewaltigem Prasseln begleitet, erhob sich eine funkensprühende blaue Flamme einige Meter in die Höhe und hielt sich etwa ein dutzend Herzschläge lang, ehe sie zusammensank.
    Fafhrd sah die nadelgleiche Flamme hinter sich, während er von der galoppierenden Mähre durch die Nacht getragen wurde, und runzelte die Stirn.
     
    Die Ratten begannen nun zu morden in Lankhmar. Katzen starben durch blitzschnelle Armbrustpfeile, die ihnen durch die Augen in das Gehirn drangen. Gift, das für die Ratten bestimmt war, fand seinen Weg auf geheimnisvolle Weise in die Futternäpfe von Hunden. Elakerias Seidenäffchen starb gekreuzigt am Kopfende des Holzbettes seiner dicklichen Herrin. Babys wurden in ihren Wiegen totgebissen. Einige Erwachsene wurden von kleinen Pfeilen getroffen, die mit einer dunklen Flüssigkeit beschmiert waren, und starben qualvoll nach mehreren Stunden. Viele tranken, um ihre Angst zu bezwingen, doch mancher Volltrunke verblutete aus sauberen Bißwunden, die seine Arterien bloßlegten. Glipkerios Tante, zugleich Elakerias Mutter, wurde von einer Schlinge über ihrer Treppe erdrosselt, deren Stufen mit Öl eingefettet waren. Eine mutige Hure wurde auf dem Platz der Dunklen Freuden angefallen und bei lebendigem Leibe aufgefressen, da sich niemand um ihre Schreie kümmerte.
    Die Fallen der Ratten waren so kompliziert und ihr Umgang mit den Waffen so geschickt, daß viele behaupteten, einige der Tiere, besonders die seltenen und scheuen Albinos, hätten winzige Klauenhände anstelle von Vorderpfoten – und es wurde tatsächlich oft von Ratten berichtet, die auf den Hinterpfoten liefen.
    Frettchen wurden in Scharen in die Rattenlöcher getrieben – doch kein einziges Tier kehrte zurück. Seltsam behelmte Soldaten in braunen Uniformen hasteten in Trupps durch die Stadt und suchten vergeblich nach Zielen für ihre neuen Waffen. Die tiefsten Brunnen der Stadt wurden absichtlich vergiftet – in der Annahme, daß die Rattenstadt auch von diesen Brunnen lebte. Glühender Schwefel wurde in Rattenlöcher gegossen, woraufhin viele Soldaten zum Bekämpfen von Feuern abgestellt werden mußten.
    Ein großer Exodus begann, der die ganze Nacht hindurch anhielt; auf Jachten, Booten, Flößen, auch nach Süden mit dem Wagen oder zu Fuß, auch durch das Korntor und sogar nach Osten durch das Marschtor – so flohen die Bürger Lankhmars aus der Stadt, bis sie gewaltsam am Verlassen der Mauern gehindert wurden – auf Befehl Glipkerios, dem von Hisvin und dem alten General der Stadt, Olegnay Mingolsbane, dazu geraten worden war. Lukeens Kriegsgaleere gehörte zu der Flotte, die die fliehenden Zivilboote zusammentrieb und wieder in den Hafen scheuchte – natürlich mit Ausnahme der goldschweren Jachten, die hübsche Bestechungssümmchen zahlen konnten. Kurz darauf verbreitete sich das Gerücht, es wäre ein Attentat auf Glipkerio geplant, das seinen allgemein bewunderten und verarmten Vetter Radomix Kistomerces-Nill auf den Thron bringen sollte. Eine Abteilung von Seesoldaten wurde losgeschickt, um Radomix zu ergreifen, doch er war gewarnt und setzte sich mit seinen siebzehn Katzen in die Slums ab, wo er und sie viele Freunde hatten.
    Als sich die Nacht des Schreckens langsam dem Morgen zuneigte, wurde es in

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