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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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gerade noch rechtzeitiges Erscheinen vereitelt wurde, wie ihr gewiß alle inzwischen gehört habt.«
    »Ja, das hatten wir jetzt zur Genüge«, meinte der Graue bescheiden. Dann, mit einer tiefen Verbeugung: »Hab Dank, Lady Afreyt, daß du meine Frage zweifellos so vollständig beantwortet hast, wie es dir möglich war.« Dann, zu Fafhrd gewandt: »Und jetzt, alter Freund, könnte man dich nicht dazu bewegen, ein paar eigene Worte hinzuzufügen, sozusagen um die ganze Geschichte abzuschließen?«
    Fafhrd stemmte die Hände in die Hüften und erwiderte: »Hör zu, kleiner Mann, von diesem ganzen Unsinn haben wir jetzt genug. Da fällt mir ein, was du letzten Winter sagtest, als wir deine erfolgreiche Handelsreise nach No-Ombrulsk mit einem Essen feierten. Cif zog dich wegen deiner lustreichen Verwicklungen (Feßlungen, Bestrafungen und dergleichen) mit der simorgischen Meeresdämonin Ississi auf, die dich und die Seefalke fast erledigt hätte.
    Auf ihren Spott hin erwidertest du – mannhaft, so erschien es mir (du bist allerdings errötet) – du hättest dich auf etwas eingelassen, was deine Kräfte etwas überstieg.
    Nun, und genauso war es bei mir, wie ich in dieser Angelegenheit mit Frix und ihren Damen offen gestehe! In einem Krieg der Lüste habe ich eine vollständige Niederlage erlitten! Also, sprechen wir nicht mehr davon! Zumindest heute nicht mehr. Es tut mir leid, Afreyt, aber das mußte gesagt werden.«
    »Das denke ich auch«, erklärte sie. »Laßt uns zu etwas mehr Gelassenheit zurückkehren.«
    »Bevor eine weitere Überraschung unsere Neugier wieder entfacht«, warf Rill ein, die in diesem etwas überfüllten Abschnitt des Tunnels dicht hinter dem Mausling stand.
    Ihre Worte waren prophetisch, denn genau in diesem Augenblick schob Pshawri sich aus dem Schacht heraus ins Gedränge. Er war noch immer zum Laufen entkleidet und trug nur Lendenschurz, Gürtel und Beutel, und über den einen Arm einen Umhang gelegt, den man ihm oben gegeben, den er aber noch nicht angelegt hatte. Beim Anblick des Mauslings leuchtete das müde Gesicht des jungen Leutnants wundervoll auf, doch an Cif richtete er seine ersten Worte.
    »Lady Cif«, sagte er mit einer Verbeugung, »um Mitternacht habe ich getreu Euren Anweisungen den Talisman und Wirbeltöter, den ich dem Mahlstrom entrissen und mit dem wir nach Kapitän Mausling gependelt hatten, in den Lavateich Dunkelfeuers geworfen. Es gab einen Ausbruch, dem ich nur knapp entkam, worauf ich mit dem darauf folgenden Wetterumschwung um die Wette gen Süden rannte, jedoch hoffnungslos unterlag. Als ich die Landzunge überquerte, bemerkte ich, daß der Mahlstrom sich wieder beruhigt hatte.«
    »Das sind wunderbare Nachrichten, tapferer Korporal«, erwiderte Cif hell und klar. Dann wandte sie sich zum finster dreinblickenden Mausling um und griff hastig in ihren Beutel. »Bevor du etwas sagst, Kapitän, solltest du erst dies hier lesen.«
    Der Mausling entfaltete den zerlesenen, mit violetter Tinte geschriebenen Brief, war aber noch nicht sehr weit gekommen, als er Fafhrd ein Zeichen machte, zu ihm zu kommen und den Brief Fregs gemeinsam mit ihm zu betrachten. Und so lasen sie Seite an Seite Zeile um Zeile.
    Als sie zu dem Abschnitt über die Verschlagenheit des Mauslings kamen, knurrte Fafhrd: »Ich hatte dich immer im Verdacht, daß du dich an sie rangemacht hast«, und der Mausling erwiderte: »Kopf hoch, wenigstens erkennt sie deine moralische Überlegenheit an.«
    »Betrifft das meine Unbeholfenheit oder meine Liebe«, grollte der große Mann. Und als sie zu dem ›Dreieck von Muttermalen‹ kamen, konnte Rill, die verstohlene Blicke auf den Brief geworfen hatte, nicht widerstehen, mit drei Fingern die drei Schultermuttermale zu berühren, die beim Licht der Leviathan-Lampe eindeutig durch den zu Gaze verschlissenen Stoff vom Wams des Mauslings hindurchschimmerten. Als er sie wütend anstarrte, sagte sie lachend: »Schau dir deren Zwillingsmale an Pshawris Hüfte an. Wir sitzen hier zu dicht aufeinander, als daß man irgend etwas verbergen könnte.«
    Afreyt nahm Pshawri den Umhang vom Arm und hielt ihn ihm mit den Worten hin: »Auch meines Dankes kannst du gewiß sein, Korporal.« Er bedankte sich seinerseits und ließ zu, daß sie ihm beim Umlegen half.
    Nach Beendigung des Briefes blickte der Mausling Pshawri einige Sekunden lang sonderbar an.
    »Willst du noch immer für mich arbeiten, Sohn, nachdem ich nun dein Vater bin? Ich denke, ich könnte dich irgendwie

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