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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zwanzig Morgen groß, durchzogen von einem Pfad, der zum Birkensee führte. Zwischen Zedern, Tannen und Birken wucherten dichtes Unterholz, Heidelbeeren und Farn. Hier und da gedieh auch Weinahorn und hielten Eichen ihre Wache, doch zum Großteil war das Wäldchen so zugewuchert, dass es praktisch unmöglich war, sich abseits des Pfads durchzuschlagen.
    »Wie weit ist dieses Vogelhäuschen entfernt?«, fragte ich. Luke konnte nicht sehr tief im Wald sein, wenn er unser Haus so gut hatte sehen können. Es war sogar wahrscheinlich, dass er jetzt beobachtete, wie wir näher kamen. Dagegen konnten wir nicht viel tun, doch jede Sekunde, die verstrich, gab ihm noch mehr Zeit, seine Kräfte zu sammeln.
    »Nur ein paar Meter«, sagte Delilah. »Nicht weit. Ich hoffe, er hat sich nicht seitlich ins Gebüsch geschlagen, um sich ins Haus zu schleichen, solange wir hier draußen sind.«
    Ich runzelte die Stirn. Diese Möglichkeit hatte ich gar nicht bedacht. »Wir können nur hoffen und beten, dass Bad Ass nicht so schlau ist wie du.«
    Ich schloss kurz die Augen und suchte die Umgebung nach Anzeichen dämonischer Aktivität ab. Bingo! Dort drüben, in der Nähe des Gartenpavillons. Er war nicht mehr im Wald, sondern tatsächlich auf dem Weg zum Haus. Ich fuhr herum, rannte los und schrie aus Leibeskräften. Es hatte keinen Zweck, ihn überraschen zu wollen, doch vielleicht würde es uns gelingen, ihn in einen Kampf zu verwickeln, ehe er ins Haus gelangen und es dem Erdboden gleichmachen konnte.
    Die anderen, die meinen plötzlichen Richtungswechsel nicht erwartet hatten, folgten ein paar Schritte hinter mir. Ich konnte die Tritte ihrer Schuhe auf dem nassen Gras hören, während ich mich dem Pavillon näherte. Und dann trat Luke hinter der verzierten Pagode hervor. Schlitternd kam ich zum Stehen, und Smoky prallte gegen mich. Ich spürte seine Hand auf meinem Po, hatte aber keine Zeit, ihn zu maßregeln.
    Bad Ass Luke war ein völlig unpassender Name. Bad Ass Luke – da dachte man an einen betrunkenen Football-Spieler oder einen hitzköpfigen Biker. Lucianopoloneelisunekonekari war kein menschlicher Rowdy. Luke war gut zwei Meter vierzig groß, und seine Gestalt mochte annähernd menschlich aussehen, doch damit endete jegliche Ähnlichkeit. Er war auch kein gewöhnlicher Dämon. Leere Augen spiegelten die Feuer der untersten Tiefen, seine Arme und Beine waren von geschwollenen Adern überzogen und mit Muskeln bepackt, von denen anabolikasüchtige Bodybuilder nur träumen konnten. Er trug keine Kleidung, und dass er männlich war, stand stocksteif außer Zweifel. Ebenso offensichtlich war, dass er stark genug war, einem Ochsen den Kopf abzureißen. Der arme Jocko hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt – was sollten wir da erst sagen?
    Ich erstarrte, gelähmt von einer Woge eisiger Angst. Smoky wich zurück, und ich fragte mich, ob er etwa davonlief, doch dann sah ich, dass er nur etwas Abstand gewinnen wollte, um seine Drachengestalt annehmen zu können.
    Morio schob sich an mir vorbei und wich zur Seite aus, ohne das Monstrum aus den Augen zu lassen, das langsam auf uns zukam.
    »Was tun wir jetzt? O Große Mutter, wie sollen wir den besiegen? Der ist ja riesig !« Delilah hörte sich an, als sei sie der Panik nahe. Sie quietschte vor Angst, als Luke den Mund öffnete und eine Gaswolke ausrülpste.
    »Gift!«, rief Morio. »Er kann Gift ausstoßen – das rieche ich bis hierher. Versucht, von hinten an ihn heranzukommen, damit er euch nicht anhauchen kann!«
    Heilige Mutter der Berge. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Nicht nur Arme, die stark genug waren, uns einfach zu zerquetschen, sondern auch noch Giftgas. Ich riss mich aus meiner Starre und rief die Mondmutter an.
    »Ich brauche dich in dieser Nacht, Mutter Mond. Gib alle deine Kraft in mich, und wenn es mich dabei zerreißen sollte. Herrin, leih mir deine Macht!« Ich reckte die Arme gen Himmel, und die Wolken, die sich vor den Mond geschoben hatten, teilten sich. Silbrige Strahlen schossen herab und berührten meine Fingerspitzen, und ein Strom knisternder Energie floss durch meine Arme und in mein Herz, so wild, dass ich taumelte.
    Chase zückte sein Nunchaku, hielt den einen metallenen Kampfstab in der Hand und wirbelte den anderen an der Kette herum, die die beiden Stücke verband. Er schlug einen Bogen nach links.
    »Wenn wir uns verteilen, kann er uns nicht alle auf einmal töten«, sagte er, und ich hörte, wie seine Stimme vor Angst zitterte. Ich fand es

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