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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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und stapfte lautlos aus dem Wald aufs Haus zu.
    Chase warf mir einen verblüfften Blick zu. »Sie ist stark.«
    »Sie ist ein Vampir«, sagte ich.
    »Sind alle Vampire so stark?«, fragte er, ein wenig grün im Gesicht.
    Ich lächelte ihn an. »Chase, mein Bester, Menolly ist noch jung und schwächlich. Sie wird im Lauf der Jahrhunderte immer stärker werden. Im Moment ist sie eine blutige Anfängerin. Und deshalb solltest du dich nie mit einem Vampir anlegen, außer du hast Knoblauch in der Tasche oder trägst Silber um den Hals.«
    »Was ist mit Kreuzen?«, fragte er.
    »Ein nettes Ammenmärchen, mehr nicht.« Damit drehte ich mich um und folgte ihr.
    Wir mussten noch das Portal durchschreiten, und solange wir den Hof der Elfenkönigin nicht erreicht hatten, würde ich mich nicht sicher fühlen. Als wir am Haus ankamen, hatte Menolly Iris schon Bescheid gegeben, dass alles in Ordnung war, und die Talonhaltija saß mit Maggie auf dem Schoß im Schaukelstuhl und wartete mit großen Augen darauf, die Geschichte unseres Kampfes zu hören.
    Wir erzählten sie ihr, und ich warf einen Blick auf die Uhr. Die Hexenstunde war längst vorbei. »Menolly, wenn du durch das Portal reist, riskierst du es, bei Tageslicht wieder hier anzukommen. Ich glaube, das ist zu gefährlich für dich.«
    »Kein Problem. Nehmt bloß diese Floreade mit, sonst verputze ich sie als Vorspeise.«
    »Sag mal, hast du Wade eigentlich schon zurückgerufen?«
    »Das ist mal eine zusammenhanglose Bemerkung«, sagte sie, doch ich konnte sehen, wie es in ihrem Kopf zu rattern begann. »Ich rufe ihn an, bevor ich heute Morgen ins Bett gehe. Er scheint ganz nett zu sein, und es kann nicht schaden, ein paar der Vampire in der Gegend zu kennen.«
    Sie lehnte sich an den Tisch und sah auf die Uhr. »Ich brauche etwas Appetitlicheres als diesen dämlichen Psychoschwafler. Von dem und seinem Kumpel wird mir schlecht. Und ich will im Wayfarer vorbeischauen. Vielleicht kann ich die Situation noch retten.«
    »Dann beeil dich lieber. Du hast nur noch ein paar Stunden bis zum Morgengrauen. Und sei vorsichtig, es gibt noch eine Menge offene Fragen.«
    Sie nickte und schlüpfte grabesstill zur Tür hinaus. Als sie gegangen war, wandte ich mich Delilah zu. »Wir müssen uns überlegen, wie wir diese Dämonen transportieren sollen. Wir können sie nicht einfach wegtragen, so wie Menolly.«
    »Nein, aber ich kann das«, meldete Smoky sich zu Wort. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu. »Ich habe die Anderwelt noch nie gesehen«, sagte er. »Obwohl ich natürlich viel darüber gehört habe. Ich denke, ich werde euch begleiten. Ich kann die beiden toten Dämonen tragen, wenn ihr euch um die Floreade kümmert.«
    Ich sah ihm an, dass die Sache für ihn schon beschlossen war. »Also gut, dann ist dieses Problem gelöst. Chase und Iris, ihr bleibt hier, bis Menolly zurück ist. Morio, ich würde dich bitten, uns zu Großmutter Kojote zu begleiten und dann wieder hierherzukommen und auf das Haus aufzupassen. Delilah, Smoky und ich liefern Tom und das Siegel ab.«
    Das Letzte, wonach mir jetzt zumute war, war ein weiterer Marsch durch den Wald, aber je länger wir Tom bei uns behielten, desto wahrscheinlicher wurde es, dass irgendwer aus den U-Reichen versuchte, sich ihn zu schnappen.
    Iris eilte davon, um ihn zu holen, während Delilah und ich nach oben gingen, um uns präsentabel genug für den Besuch bei einer Königin zu machen. Als ich ein Kleid aus gesponnenem Silber und einen pfauenfederfarbenen Mantel aus dem Schrank zog, kam mir der Gedanke, dass dies eine völlig andere Reise in die Anderwelt werden würde, als ich sie mir erhofft hatte.
    Ich hatte mich darauf gefreut, Vater wiederzusehen, doch da alles im Chaos versank, würden wir gut daran tun, Y’Elestrial zu meiden wie die Pest. Stattdessen sollten wir direkt nach Elqaneve reisen, der Stadt der Elfen. Es war einfach zu gefährlich, jetzt nach Hause zu gehen. Und falls Lethesanar dahinterkam, was wir trieben, würden wir in ihren Kerkern landen – ein Schicksal schlimmer als der Tod.
    Delilahs Miene sagte mir, dass sie ganz ähnlichen Gedanken nachhing. Sie zog ihre beste, engste Seidenhose an, darüber eine glitzernde goldene Tunika und einen mit Türkisen besetzten Gürtel. »Die Pistole lasse ich wohl besser zu Hause«, sagte sie und befestigte ihr Silberschwert am Gürtel.
    »Bist du so weit?«, fragte ich. Sie nickte, und wir eilten nach unten. Zusammen mit Smoky, der die toten Dämonen trug, und Morio,

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