Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13
verletzlich.
»Dann gib mir das hier«, sagte Zach. »Diese eine Nacht.« Und mit einem letzten, kraftvollen Stoß drang er in mein Innerstes vor und katapultierte mich über den Rand des Abgrunds. Ich schwankte noch einen Augenblick, dann ließ ich mich fallen, ergab mich der Leidenschaft, überließ mich der wilden Energie, die zwischen uns aufwallte – Puma und Panther, Puma und Hauskatze, Werwesen und Fee. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, und bäumte mich auf, als ich kam; ein Funkenregen knisterte an meinem ganzen Körper entlang und brachte mir die köstliche Erlösung.
Als es vorbei war, wartete ich einen Moment, bevor ich ihn sanft von mir schob. »Ich muss aufstehen, Zach. Ich muss mich anziehen.« Rasch stand ich auf, brachte meine Kleidung in Ordnung und versuchte verzweifelt, mich zu sammeln, ehe Chase so über uns stolpern konnte.
»Es ist dein Detective, nicht wahr?«, fragte Zach, lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Du hast dich in ihn verliebt, und du befürchtest, er würde das hier nicht verstehen.«
Ich nickte, verblüfft über seine Einsicht und Klugheit. »Wir haben zwar darüber gesprochen, aber wenn es wirklich zur Sache geht, weiß ich nicht, ob er damit klarkäme, dass ich mit jemand anderem schlafe. Bitte sag nichts. Ich werde es ihm sagen, aber... lass es mich auf meine Weise tun.«
Zachary nickte. »Wie du willst. Aber, Delilah«, sagte er, »glaub ja nicht daran, dass du wirklich eine Beziehung mit ihm führen könntest. Hoffe nicht einmal darauf. Es wird auf die Dauer nicht funktionieren. Du brauchst mehr, als er dir geben kann, auch wenn du das jetzt nicht glauben willst. Ich bin vielleicht nicht derjenige, den du brauchst, aber er ist es ganz gewiss nicht. Glaub mir.«
Ich wischte mir den Mund ab und verzog das Gesicht, als die Wunde an meinem Bein wieder aufriss. »Ich bin verletzt. Ich muss nach meinem Bein sehen«, war alles, was ich dazu sagte.
Als ich die Tür hinter mir zuzog, graute mir bereits vor den nächsten Tagen; sobald sich alles halbwegs beruhigt hatte, würde ich Chase sagen müssen, was ich getan hatte.
Kapitel 20
Menolly, Camille und Trillian saßen am Küchentisch, Teetassen in den Händen. Iris hielt Maggie auf dem Schoß und hörte mit großen Augen zu, während Camille ihr erzählte, was passiert war. Ich setzte mich dazu.
»Zach weiß von Rhondas Tod«, sagte ich, und als ich aufblickte, starrte Camille mich an. Sie sagte kein Wort, aber ich wusste, dass wir uns später ausführlich unter vier Augen unterhalten würden. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Schon fast sieben. Die Sonne würde bald aufgehen, und Menolly hatte sich schon zurückgezogen.
»Wann sollen wir Kontakt zu Königin Asteria –«, begann Camille, doch da erschienen Morio, Smoky und Chase mit Venus in der Tür. Der Schamane war übel zugerichtet, aber er sah schon viel besser aus als vorhin, als wir ihn gefunden hatten. Die Männer halfen ihm auf einen Stuhl.
»Wir dachten, das würdet ihr vielleicht gern hören«, sagte Morio.
Venus beugte sich vor und nahm dankbar den Becher Tee an, den Iris ihm in die Hand drückte. »Ich werde mich gleich bei euch allen dafür bedanken, dass ihr mich gerettet habt, aber vorher gibt es Wichtigeres zu besprechen.« Er schlang die Finger um den warmen Becher, erschauerte und trank einen langen Schluck. »Das tut gut, so gut«, sagte er und erschauerte wieder. »Hört zu, ich weiß, wonach ihr sucht. Dasselbe, worauf es auch die Dämonen abgesehen haben. Und ich kann euch sagen, wo ihr es findet.«
»Das zweite Geistsiegel?«, flüsterte ich.
Er nickte. »Ja. Es ist das Symbol unseres Clans, über Jahrhunderte weitervererbt, seit Einarr Eisenhand es fand.«
»Er hat es nicht gefunden«, meldete ich mich zu Wort. »Der Herbstkönig hat ihm das Siegel geschenkt, als Belohnung dafür, dass er Kyoka das erste Mal getötet hat.«
Venus sah mich an, blinzelte und starrte dann auf meine Stirn. »Oh, mein Mädchen«, flüsterte er. »Du kennst ihn also.« Er streckte die Hand aus und berührte zart die lodernde Sense auf meiner Stirn. »Während meiner Ausbildung zum Schamanen habe ich mich einem Ritual des Todes und der Wiedergeburt unterzogen. Während meiner Reise begegnete mir ein Mann, der sich in Frost und Flammen hüllt. Ich habe seinen Namen nie erfahren, doch er berührte meine Seele, und in diesem Augenblick erlangte ich meine Macht.«
Ich nickte. »Wir unterhalten uns darüber,
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