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Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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rechtzeitig hoch, um Chase angreifen zu sehen.
    Camille und Morio beschworen zusammen irgendeine Macht. Sie hielten sich an den Händen und konzentrierten sich auf den Jansshi. Der Dämon versuchte Trillian anzugreifen, doch der wich tänzelnd aus, zog drei Wurfsterne hervor und schleuderte sie rasch nacheinander. Einer traf die Bestie in die Stirn. Der Jansshi jaulte laut auf, riss den Wurfstern aus seinem Kopf und ließ ihn zu Boden fallen. Camille und Morio nutzten diesen Augenblick, um abzufeuern, was immer sie da auch beschworen hatten. Ein Funkenregen zischte aus ihren Händen hervor wie Dolche aus Licht, direkt auf den Jansshi gezielt. Der kreischte, rieb sich die Augen und taumelte wild herum.
    »Er ist geblendet!«, schrie Morio. Trillian riss sein Schwert aus der Scheide, sprang vor und schlitzte die Kreatur vom Bauch bis zur Kehle auf. Ein grotesker Haufen Eingeweide quoll heraus und flog durch die Luft, als der Dämon um sich schlug und rücklings umkippte.
    Auf unserer Seite des Kampfes rückte Chase gegen Kyoka vor, indem er sehr geschickt sein Nunchaku durch die Luft wirbeln ließ. Wäre dies kein Kampf auf Leben und Tod gewesen, hätte ich innegehalten, um ihm fasziniert zuzuschauen.
    Kyoka runzelte die Stirn und hob die Hände. Er machte sich bereit, einen weiteren Zauber loszulassen. Ich schnappte mir einen Stein, zielte und traf ihn hart an der Schulter. Mehr brauchte es nicht, um seine Konzentration zu brechen, und er fuhr verblüfft herum. Was auch immer er vorgehabt hatte, konnte er jetzt vergessen, denn Chase nutzte die Chance für einen Schlag, der Kyoka am Kopf traf.
    Der Schamane torkelte rückwärts, doch plötzlich erregte ein Geräusch unsere Aufmerksamkeit, und wir alle drehten uns zu dem Podium um, auf dem Smoky hockte. Das Ei hinter ihm begann aufzubrechen, und ehe wir ihn aufhalten konnten, rannte Kyoka dorthin und landete mit einem Satz neben dem Ei, als es in einer Wolke aus Staub und Rauch vollends auseinanderbrach. Mit einem lauten Kreischen sank er langsam zu Boden, und sein Körper verfaulte vor unseren Augen wie ein ZeitrafferFilm aus einer Forensik-Doku.
    Was zum Teufel...  ? War er tot? So einfach konnte es doch nicht sein, oder?
    Und dann legte sich der Staub, und ein Wesen trat aus den Überresten des Eis hervor. Ein Alptraum, der mir nur allzu bekannt vorkam. Mit dem Oberkörper eines Mannes und dem Unterleib einer Spinne war er ein prachtvoller, schreckenerregender Anblick. Sein Haar, schwarz wie die Nacht, fiel ihm bis über die Schultern, und seine Augen glitzerten, doch der Rest seines Körpers war aufgedunsen und riesig, mit langen Gliederbeinen, die in messerscharfen Spitzen endeten. Sein Lachen hallte von der Decke wider, und ein irrer Glanz trat in seine Augen. Kyoka war wahrhaftig in all seinem ursprünglichen Glanz zurückgekehrt. Und mehr.
    »Scheiße, die haben einen neuen Körper für ihn gezüchtet!« Ich wich taumelnd zurück, entsetzt und verängstigt – und doch wusste ich, dass wir jetzt nicht aufgeben durften.
    Smoky stieß ein Brüllen aus, als der wahnsinnige Schamane ihn ansah und etwas sagte, das ich nicht verstand. Binnen Sekunden nahm der Drache wieder seine menschliche Gestalt an und schrumpfte zum Mann zusammen. Verflucht! Kyoka besaß die Macht, einen Drachen zu bannen?
    »Toto, ich glaube, wir sind nicht mehr in Kansas«, flüsterte Chase. Ich blickte zu Menolly zurück, die sich inzwischen aus dem Statuen-Zauber gelöst hatte. Sie warf einen einzigen Blick auf Kyoka und wich hastig zurück.
    Camille flüsterte Morio etwas zu, der heftig den Kopf schüttelte. »Das ist unsere einzige Chance«, sagte sie. »Tu es einfach. Uns bleibt nichts anderes übrig.«
    Sie fassten sich wieder an den Händen und begannen den Zauber zu sprechen, den Camille gegen Lianel benutzt hatte. »Mordentant, mordentant, mordentant...  «
    Trillian und Menolly traten vor sie, um Kyokas Angriffe abzuwehren, während die beiden die nötige Energie aufbauten. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Jetzt wusste ich, was für einen Zauber sie da wirkten: Todesmagie , einer der ältesten Zweige der Magie, mit die gefährlichste Art von Zauber für den, der ihn wirkte. Langsam baute sich die Energie auf, während Kyoka mit ungerührter Miene vorrückte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass seine Krieger – die Werspinnen – nun die gleiche Gestalt angenommen hatten wie er. Sie drangen in die Höhle vor. Wir mussten etwas tun, und zwar sofort.
    Schwindel überkam

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