Schwestern des Mondes 02 - Die Katze-09.06.13
paar neue Mitglieder. Weißt du wirklich alles über sie, das es zu wissen gibt? Wäre es möglich, dass einer von ihnen sich mit dem Jägermond-Clan angelegt hat, ehe er sich dem RainierRudel angeschlossen hat?« Ich versuchte, irgendeinen Hinweis auf eine Verbindung zwischen den Dämonen, den Werspinnen und den Angriffen auf das Rainier-Rudel zu finden.
»Ich weiß es nicht. Ich könnte mich ja mal umhören«, sagte er.
»Wenn du möchtest, kommen wir zu euch raus und erklären die Situation.« Mir kam der Gedanke, dass wir mehr Mitglieder des Rudels kennenlernen sollten – vielleicht würden wir es spüren können, wenn jemand mit dem Feind zusammenarbeitete. Aber Zach schaffte es, diese Idee niederzumachen und mein Ego in den Boden zu stampfen, und zwar in einem Atemzug.
Mit flammenden Wangen sagte er: »Delilah... äh... mehrere Mitglieder haben darum gebeten, euch nicht noch einmal in unsere Siedlung einzuladen. Obwohl Venus euch willkommen geheißen hat, haben einige dagegen gestimmt, dich und deine Schwestern erneut unser Land betreten zu lassen. Es tut mir leid. Ich habe wirklich versucht, die Wogen zu glätten.«
»Was zum Teufel hast du da gerade gesagt?« Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um. »Nur damit es keine Missverständnisse gibt – wollen die uns nicht haben, weil wir Fremde sind oder weil... wir sind, wer wir sind?«
Er wich meinem Blick aus. »Bitte glaub nicht, ich würde genauso denken, denn das tue ich nicht. Aber es hat Gerede gegeben... einige Clanmitglieder glauben, ihr wärt... kein guter Einfluss. Sie mögen keine Vampire, und Camille trauen sie nicht über den Weg, weil sie so unverhohlen sexy ist, und... «
»Sprich weiter«, sagte ich in Erwartung des endgültigen Tiefschlags.
»Na ja, dich mögen sie nicht, weil du... weil du kein echtes Werwesen bist.« Den Rest stieß er als wirres Stammeln hervor: »Du bist nur aufgrund eines Geburtsfehlers ein Gestaltwandler, also fließt in deinen Adern nicht das wahre Blut. Ich schätze, sie betrachten dich als unnatürlich. Venus und ich haben versucht, es ihnen zu erklären, aber einige Mitglieder sind eben schon älter und in ihrer Denkweise festgefahren.« Abrupt verstummte er und trat schweigend von einem Fuß auf den anderen.
Wie vor den Kopf geschlagen von dieser Zurückweisung, sog ich scharf den Atem ein und blies ihn langsam wieder aus; zu meiner Überraschung spürte ich, wie mir Tränen in die Augen steigen wollten.
»Ach so«, sagte ich mit der eisigsten Stimme, zu der ich fähig war. Wut kochte in mir hoch. Am liebsten wäre ich auf der Stelle umgekehrt und zum Auto zurückgelaufen. Sollte das RainierRudel seine beschissene Schweinerei doch selber aufräumen.
»Habe ich dich recht verstanden?«, sagte ich, sobald ich sprechen konnte, ohne in Tränen auszubrechen. »Ihr wollt unsere Hilfe, aber ihr wollt uns nicht in eurer Nähe haben. Wie ungeheuer großzügig. Wie gütig von euch, uns zu erlauben, dass wir uns für euer verfluchtes Rudel in Lebensgefahr bringen, und trotzdem verächtlich auf uns herabzuschauen. Eines kann ich dir sagen: Bei allem, was ich weiß, würden wir, wenn es nach mir ginge, die Finger von dieser Sache lassen. Ihr werdet sicher allein mit ein paar Morden fertig – bisher habt ihr die Situation ja auch ganz großartig im Griff gehabt!«
»Nein!« Er sah elend aus, und ich hoffte nur, dass er sich auch so fühlte. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich das nicht so sehe –«
»Ach so, schon klar. Du sprichst nicht für dich selbst, nur für den ganzen Rest deines Rudels. Deine verehrte Familie ist bereit, unsere Hilfe anzunehmen, weil sie völlig unfähig ist, sich selbst zu helfen, aber ihr wollt uns nicht erlauben, euer Revier zu betreten, weil wir Abschaum sind? Ich will dir mal was sagen – ich schaue vielleicht alberne Talkshows an und esse Fast Food, aber ich entstamme einer stolzen, angesehenen Familie.«
»Delilah – bitte –« Ein Hauch von Panik schwang in seiner Stimme mit.
»Ach, halt die Klappe! Wie gesagt, ich würde auf der Stelle kehrtmachen und nach Hause gehen, wenn da nicht eine hässliche Kleinigkeit wäre. Eure Situation ist zu unserem Problem geworden. Einer meiner Freunde, ein Streuner aus der Nachbarschaft, wurde ermordet, als Warnung an uns. Er wurde ausgesaugt und so hingehängt, dass ich ihn finden musste, mit einem Zettel, auf dem stand, dass ich mich da heraushalten sollte.«
»Gib meinem Volk nicht die Schuld daran, was der Jägermond-Clan
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