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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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verstärken konnte, und ich wollte wirklich nicht in der Nähe sein, wenn die beiden noch einen Gang hochschalteten.
    In diesem Moment spürte ich Krallen, die sich um meine Taille schlossen. Smoky war auf mich herabgestoßen und hatte mich vorsichtig gepackt. Er flog hoch und in weitem Bogen davon. Ich baumelte zwischen seinen Vorderbeinen und starrte zum nebligen Boden hinab, während wir vor Camille und ihrem Horror-Horn flohen.
    Smoky ließ sich zu Boden sinken und setzte mich sacht im Nebel ab, ehe er selbst landete. Binnen eines Augenblicks hatte er wieder seine menschliche Gestalt angenommen und hielt seinen Mantel auf. Ich schlüpfte ohne Zögern in den angebo tenen Schutzraum. Es wurde ja fast schon zur Gewohnheit, dass mein Schwager mich vor den unzuverlässigen Kräften meiner Schwester schützte.
    Lächelnd presste ich mich an ihn. Kein Schmutz, kein Blut war an seiner makellos weißen Kleidung zu sehen, wie üblich, aber er stank zum Himmel nach Testosteron und Drachenschweiß. Als er die Vorderhälften seines langen Trenchcoats über mir zusammenschlug, erhellte ein grelles Licht den Himmel. Ich konnte es sogar unter seinem Mantel heraus sehen. Ein lautes Kreischen war zu hören, und dann flüsterte Smoky: »Sie hat ihn. Mein Mädchen hat den Dämon getroffen.«
    Dann spannte er sich an. O Scheiße, hatte es einen magischen Rückschlag gegeben? Camille konnte sich selbst töten, falls einer ihrer Zauber, verstärkt von dem Horn, auf sie zurückschlug.
    Sobald es für mich sicher war, öffnete er seinen Trenchcoat, und ich taumelte aus seinen Armen. Wir rannten beide los, doch einen Augenblick später war er wieder in seiner Drachengestalt und pflückte mich vom Boden auf. Er sauste mit kraftvollen Flügelschlägen auf die Rauchschwaden zu, die an der Stelle aufstiegen, wo Camille und der Dämon gewesen waren. Besorgt sah ich zu, wie der Boden unter mir verschwand. Ging es ihr gut? War der Dämon tot?
    Als wir uns der Stelle näherten, stieg uns dicker Qualm entgegen, und, Mann, wie der stank. Nach verbranntem Fleisch. Scheiße . Hoffentlich ist das Dämonenqualm, dachte ich. Smoky sank in einer Spirale abwärts, setzte mich ab, nahm wieder seine menschliche Gestalt an, und wir rasten durch die grauen Schwaden, um nach den Folgen des gewaltigen Blitzes zu schauen. Von der Seite liefen Delilah und Roz herbei. Gemeinsam drangen wir in den dicksten Qualm vor.
    Ich hörte ein Husten. Da hustete eine Frau.
    »Camille? Alles in Ordnung?« Delilah wedelte gegen die rußgeschwängerte Luft an. »Camille! «
    »Hier! Wir sind hier drüben«, hörte ich eine vertraute Stimme und entspannte mich.
    »Ach, zum Teufel«, sagte Smoky und trat zurück. Sobald er wieder zum Drachen geworden war, schlug er langsam, aber kräftig mit den Flügeln und vertrieb den dichten Rauch. Als sich die Luft klärte, entdeckten wir, was Camilles Zauber angerichtet hatte.
    Sie saß auf dem Boden und sah völlig erschöpft aus, mit Ruß und Asche und pechschwarzem, klebrigem Zeug bedeckt, das verdächtig nach Dämonen-Innereien aussah. Morio und Vanzir knieten neben ihr, und auch sie waren mit dem Schleim bespritzt. Von dem Dämon selbst war nichts zu sehen - jedenfalls nichts, das groß genug gewesen wäre, um sich deswegen Sorgen zu machen. Faustgroße Klumpen Karsetii lagen überall verstreut, reglos und allem Anschein nach tot. Camille blickte zu mir auf. »Wir haben es geschafft. Wir haben sie getötet. «
    »Das Geistsiegel hast du doch noch, oder?«, fragte ich.
    Sie schob die Hand in den BH und nickte. »Ja, heil und ganz. «
    »Dann sind wir hier wohl fertig. Jetzt müssen wir nur noch zurück und mit Dantes Teufelskerlen den Boden aufwischen. Ach, und dieses Dämonentor zerstören, ehe sie sonst noch etwas beschwören können.« Ich blickte mich um. »Spürt einer von euch noch einen Funken Leben von dem Mutterwesen?«
    Vanzir kniete sich hin und hob einen großen, tropfenden Brocken Dämon auf. Ich versuchte, nicht angewidert das Gesicht zu verziehen. Irgendwie fand ich das besonders eklig. Er schnupperte daran und schloss die Augen. Gleich darauf warf er den Klumpen zu Boden und schüttelte sich den Schleim von den Händen.
    »Nein. Sie ist tot und ganz und gar verschwunden. «
    »Hoffentlich dauert es wieder zweitausend Jahre, ehe sich noch so ein Ding blicken lässt«, sagte ich. »Okay, zurück zu Harolds Haus, wir müssen das für alle Zukunft verhindern. Ihr Nekromant ist zwar tot, aber was wetten wir, dass ihnen

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