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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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würgen. Sie sah völlig entsetzt aus und starrte Vanzir an, dann den Dämon, als wüsste sie nicht, wem sie den Sieg wünschen sollte. Ich fing ihren Blick auf, schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen: »Hör auf.« Wir konnten es uns nicht leisten, Vanzir zu verärgern, und sie konnte es sich nicht mehr leisten, so zimperlich zu sein. Die Karsetii hatte genau dasselbe mit ihr gemacht. Delilah konnte froh sein, dass sie den Angriff überlebt hatte.
    Als Vanzir begann, dem Geschöpf Energie abzusaugen, stürmte Morio, nun wieder in menschlicher Gestalt, mit erhobenem Silberschwert vor. Er landete einen kräftigen Hieb auf dem Hinterkopf, und das Biest fuhr herum. Das schien Delilah aus ihrer angewiderten Starre aufzurütteln, sie folgte Morio und rammte dem Dämon den Silberdolch in den Kopf. Ich konnte Silber nicht berühren und versetzte dem Mistvieh stattdessen einen kräftigen Tritt direkt unter das Auge.
    Die Karsetii schlug wütend mit einem Tentakel um sich und traf Morio. Es gelang ihr nicht, ihn zu packen, aber sie schleuderte ihn von sich weg, und er landete dicht bei Camille auf dem Boden.
    Als sie sich hinkniete, um nach ihm zu sehen, brüllte Smoky: »Alle Mann weg da«, und wir sprangen zurück. Vanzir zog seine Fäden so schnell zurück, dass ich an ein Kabel denken musste, das in den Staubsauger zurücksaust.
    Smoky rülpste, und ein mächtiger Feuerball rollte aus seinem Mund, fiel vom Himmel und landete auf der Karsetii. Das Mutterwesen kreischte vor Schmerz, und die Klone eilten zu ihr und verschmolzen wieder mit der Mutter, um ihr neue Energie zu geben.
    »Sie heilt sich selbst«, rief ich laut.
    Roz schleuderte eine weitere Feuerbombe, die sie traf, als sie gerade zu ihm herumwirbelte. Das musste weh getan haben; er hatte sie direkt über dem Auge erwischt. Sie stieß ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus und stürmte auf ihn zu wie ein rasender Stier.
    Delilah setzte zur Verfolgung an. Der Kopf der Karsetii pulsierte. Irgendetwas über Musik, die wilde Bestien besänftigte, schoss mir durch den Kopf, aber ich schob den Gedanken beiseite. Ich bezweifelte, dass Brahms' Wiegenlied den Mutterdämon zu einem Nickerchen bewegen würde.
    Ich war Delilah dicht auf den Fersen. Kätzchen war eine verdammt gute Kämpferin, aber diesem Wesen hatte sie nicht viel entgegenzusetzen. Doch sie überraschte mich. Sie sprang aus vollem Lauf in die Höhe, überschlug sich in der Luft und landete nah genug vor der Karsetii, um einen guten Hieb anbringen zu können.
    »Lysanthra!«, rief sie, und ihre Klinge summte und begann zu schimmern. Ich kam rutschend zum Stehen. Vielleicht hatte ich mir das neulich doch nicht eingebildet. Vielleicht steckte irgendeine Magie in der Klinge, die ich noch nie zuvor gese hen hatte. Camille hatte bisher vergeblich versucht, ihren eigenen Silberdolch zum Leben zu erwecken, aber Delilah hatte sich da offenbar eine sehr nützliche Freundin geschaffen.
    Das Silber glänzte rötlich, und Dampf stieg von der Klinge auf.
    Was zum Teufel... ? Das war seltsam. Als Delilah dem Dämon die Klinge in die Seite stieß, nahm der Dampf feste Formen an und sah nun aus wie ein geflügelter Waldgeist. Aber da endete auch schon jede Ähnlichkeit mit den feingliedrigen Waldwesen, denn der Geist riss das Maul auf, enthüllte riesige, neblige Zähne und biss sich wie ein Aal an dem Dämon fest.
    »Zur Hölle«, stieß Camille hervor. Sie hatte Morio aufgeholfen, und auch die beiden starrten auf die Szene, die sich da abspielte. »Was zum Geier ist das? «
    »Keine Ahnung«, sagte ich und rüttelte mich aus meiner Verblüffung auf. Die Karsetii heulte jetzt so laut, dass mir die Ohren weh taten, aber sie zielte immer noch auf Roz, der rannte, als sei der Teufel hinter ihm her - oder auch ein erzürnter Vater, dachte ich fröhlich, legte einen Zahn zu und landete einen saftigen Tritt an der Stelle, wo Delilah das Vieh schon verwundet hatte. Der Geist - oder was das sein mochte - war nicht mehr zu sehen, aber die Wunde hatte sich nicht wieder geschlossen. Im Gegenteil, sie schien größer zu werden. Was auch immer der Silberdolch der Karsetii angetan hatte, wirkte jedenfalls.
    Rozurial fuhr herum und brüllte: »Weg da!«
    Ich hechtete zur Seite. Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen, vor allem, wenn er Feuerbomben dabeihatte. Ich rollte mich ab, blieb geduckt am Boden hocken, hob die Arme schützend über den Kopf, und, tatsächlich, eine Explosion zerriss die Luft und schleuderte mich drei Meter

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