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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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würde sie nur stärker machen. Verschwinden wir hier, und morgen kommen wir wieder und räumen hier auf, wenn es nicht mehr so schattig ist.«
    Er bugsierte mich zum Gehsteig. Nervös blickte ich zurück, doch die Goshanti blieb am Rand des Grundstücks stehen, als könnte - oder wollte - sie nicht weitergehen. Ich holte tief Luft und hielt mich an Morios Arm fest, so müde, dass ich kaum mehr denken konnte. Todesmagie sog einem die Energie aus dem Innersten ab, und die Dunkelheit der Goshanti war so kalt wie die Schattenwelt selbst. Ich hatte das Gefühl, am Grund einer tiefen Grube zu stehen und nach oben zu schauen.
    Chase und Menolly blickten uns erwartungsvoll entgegen, doch ehe wir ein Wort sagen konnten, kam Delilah angerast. Sie sprang aus ihrem Jeep und eilte herüber.
    »Habt ihr schon herausgefunden, was es ist?«, fragte sie.
    Morio schlang den Arm um meine Taille und stützte mich. »Eine Goshanti, eine Teufelin aus der Welt der Schatten. Bis morgen können wir hier nichts ausrichten. Chase, du musst ein paar reinblütige Feen-Kollegen hier postieren, damit sie das Grundstück bewachen. Sie dürfen es aber auf keinen Fall betreten, und weiblich sollten sie auch nicht sein. Diese Geschöpfe sind für Frauen gefährlicher als für Männer.«
    Chase nickte und sagte zu Shamas: »Gib das durch.« Shamas ging zum Streifenwagen. »Dann war's das wohl für heute. Wir bleiben noch hier, bis die Kollegen kommen.«
    Delilah schlenderte zu ihm hin. Sie respektierte sein professionelles Verhalten immer, wenn er im Dienst war, doch nun setzte sie sich neben ihm auf die Bordsteinkante. »Ich warte mit euch. Einer mehr kann nicht schaden.«
    Ich war zu müde, um zu protestieren, dass das gefährlich für sie sei, sondern wandte mich stattdessen an Menolly. »Fährst du zurück zum Wayfarer?«
    Sie nickte. »Luke steht heute an der Bar, aber ich muss dringend ein paar Bestellungen aufgeben. Wir haben kaum noch Mindolea-Weinbrand, und Wodka brauchen wir auch.« Meiner Schwester gehörte der Wayfarer Bar & Grill, ein bekannter Treffpunkt für Feen aus der Anderwelt wie der Erdwelt, und ebenso beliebt bei Übernatürlichen, Vampiren und Feenmaiden - VBM-Frauen, die auf einen Liebhaber aus der Anderwelt aus waren. Der Wayfarer hatte ursprünglich dem AND gehört, doch das hatte sich im vergangenen halben Jahr geändert.
    »Wir fahren nach Hause«, erklärte ich. »Morio und ich kommen morgen früh wieder her. Dann reinigen wir das Grundstück und scheuchen das Ding zurück in die Schattenwelt.«
    Chase salutierte mit zwei Fingern. »In Ordnung. Fahr schön vorsichtig. Du siehst aus, als könntest du kaum noch geradeaus schauen vor Müdigkeit, aber ich habe ja gesehen, wie Foxy Auto fährt - wie eine gesengte Sau.«
    Morio zog die Augenbrauen hoch. »Du kannst mich mal, Menschlein«, erwiderte er, doch er lächelte dabei. »Ich bin ein besserer Fahrer als du, und das weißt du genau.«
    Chase zeigte ihm freundlich den Stinkefinger, und wir wandten uns meinem Wagen zu. Ich gab Morio den Schlüssel und ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder. Als er sich anschnallte, erklärte mein prachtvoller Fuchsdämon: »Schlaf mir ja nicht ein da drüben. Wir haben heute Nacht noch etwas vor. Und spar dir den Protest, glaub mir einfach - danach schläfst du viel besser.«
    Zu müde, um zu widersprechen, lehnte ich den Kopf zurück und sog Morios aufregenden Geruch ein. Ich musste an die Goshanti denken und den Zorn, der sie befeuerte.
    Auf diesem Stück Land waren viele junge Frauen gestorben, gefoltert und dem Bösen geopfert worden. In gewisser Weise tat mir die Teufelin leid, und die Vorstellung, sie von dort zu verjagen, behagte mir nicht, obwohl uns gar nichts anderes übrigblieb. Manche Dämonen waren wie Mahnmale an die Vergangenheit - sie erinnerten uns daran, dass so etwas nie wieder geschehen durfte. Und trotz all ihrer Wut und Bosheit war die Goshanti ursprünglich aus großem Schmerz hervorgegangen. Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, sie zu besänftigen und in Frieden ruhen zu lassen, ohne sie zu vernichten.
    Doch ich hatte das Gefühl, dass sie nicht nur vom Tod der Frauen hierhergebracht worden war. Was auch immer den jüngsten Ausbruch von paranormaler Aktivität hervorrief, hatte auch ideale Bedingungen für die Entstehung der Goshanti geschaffen. Und die Energie hinter den diversen Gespenstern und finsteren Geschöpfen, die Seattle unsicher machten, wurde mächtiger. Wir mussten die Ursache für all das

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