Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
mich eng miteinander verknüpft. Ich sog tief den Atem ein, als der Zauber meinen Körper übernahm. Dann bog ich den Rücken durch, breitete die Arme aus und richtete die Handflächen gegen den Dämon.
    Morio schaute zu mir herüber, und ich hörte ihn mit entsetztem Blick brummen: »Ach du Scheiße.« Er sprang zurück, versetzte dem Dämon einen letzten Tritt und brachte sich dann mit einem Radschlag in Sicherheit. Sobald ich freies Schussfeld auf den Zombie hatte, streckte ich die Finger aus und ließ die Energie aus mir herausströmen. Sie bäumte sich auf, nahm die Form eines Drachen an und stürzte sich mit knisternden zehntausend Ampere auf den Dämon.
    Der Geist, den wir beschworen hatten, kreischte und floh aus dem Körper, als der Kadaver zu Boden sackte. Ich fiel mit grässlichen Bauchschmerzen auf die Knie, doch als Morio aufschrie, blickte ich gerade rechtzeitig hoch, um zu sehen, wie der Blitz sich zusammenrollte, kehrtmachte und direkt auf mich zuraste. Ich kreischte und hob das Horn des Schwarzen Einhorns.
    »Beuge!«
    Der Herr der Winde, den das Horn barg, erhob sich und riss sein Schwert vor mir hoch. Der Blitz wurde davon angezogen, schlug krachend ein, fuhr durch den Körper des Luftelementars, ohne Schaden anzurichten, und floss in den Boden. Ich krabbelte von dem schwarzen Fleck zurück, der einen halben Meter vor mir auf dem Betonboden entstanden war, während Morio den zweiten Zombie in so kleine Teile zerhackte, dass er uns nicht mehr gefährlich werden konnte.
    »Tja«, sagte ich keuchend und lehnte mich an die Wand. Mir war nur allzu bewusst, dass ich um Haaresbreite gegrillt worden wäre. Wieder einmal. »Das können wir jedenfalls auch auf unsere Du sollst nicht- Liste setzen. Die ist schon ganz schön lang geworden. Wessen dämliche Idee war das eigentlich?«
    »Wir haben einen Fehler gemacht und uns den falschen Wirtskörper ausgesucht. So was kommt vor.« Er zuckte mit den Schultern.
    »So was kommt vor? Wie um alles in der Welt haben wir es geschafft, den Leichnam eines Dämons aufzuwecken, ohne es zu merken?« Ich starrte ihn einen Moment lang an, bis er verlegen grinste. »Oh, ihr guten Götter, du hast es gewusst. Du wusstest, dass wir den Geist in den Körper eines Dämons beschwören, und mich ungeniert machen lassen. Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Bist du verrückt?«
    »Ich habe mir gedacht, dass du schon dahinterkommen würdest«, erwiderte er lachend. Er sah aus, als genieße er dieses Fiasko geradezu. »Wir leben noch, also betrachte ich das Ganze als Erfolg. Und wenn du dir nicht den Geist eines Magiers zum Beschwören ausgesucht hättest, wären wir gar nicht in Schwierigkeiten geraten. Wenn du einfach Joe Sixpack auferweckt hättest, hätte er keine magischen Fähigkeiten gehabt, und wir hätten ihn kontrollieren können. Kannst du dir vorstellen, was ein Dämonen-Zombie in einem Kampf für uns tun könnte? Schwer zu töten, schwer außer Gefecht zu setzen. Goblins, Trolle und sogar andere Dämonen hätten damit alle Hände voll zu tun.«
    Ich blinzelte ungläubig. »Jetzt bin ich also schuld daran?« Er lachte wieder, und ich fauchte empört: »Du hast mir nicht gesagt, wen ich beim Geister-Lieferservice bestellen soll. Ich habe willkürlich irgendjemanden genommen. Ich wusste doch nicht, dass er mal Magier war ...«
    »Camille, Süße, ist schon gut.« Morio lehnte sich an mich und strich mir über die Wange. Seine Haut fühlte sich oh, so weich an. »Uns ist nichts passiert. Wir kommen damit klar, also ist alles in Ordnung. Und jetzt hoch mit dir, Weib. Wir müssen noch diesen Geist in die Schattenwelt zurückverbannen.« Er deutete auf die Wand gegenüber.
    Dort schwebte ein gespenstischer weißer Schemen, beinahe so dicht vor uns, dass wir ihn berühren konnten - der Geist, den wir in den Dämonenleichnam beschworen hatten. Doch da wir das Phantom aus seinem Wirt herausgepustet hatten, konnte es jetzt nichts mehr tun. Der Magus hatte im Leben irdische Magie praktiziert, was bedeutete, dass er uns von jenseits des Grabes nichts anhaben konnte, wenn ihm kein Körper dafür zur Verfügung stand. Und ich hatte sein Urlaubsdomizil soeben in Stücke gesprengt, die nicht einmal ein Dämonen-Pit-Stop fix wieder zusammenschrauben konnte.
    Ich klopfte mir den Staub vom Rock, den ich wohl nur mit einem Fusselroller und reichlich Feinwaschmittel würde retten können.
    »Gut. Wohin also?« Ich humpelte Morio nach - mein Knie tat weh. Ich hatte es mir ordentlich

Weitere Kostenlose Bücher