Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13
werden uns Mühe geben, nicht zu streiten. Jedenfalls nicht allzu oft.«
»Sprich nur für dich selbst«, sagte Smoky und begann sich in mir zu bewegen. Ich spürte die köstliche Reibung und hörte das Lächeln in seiner Stimme, während die Worte im sinnlichen Nebel verschwanden. Morio schwieg und löste mit seiner flatternden Zunge eine ganze Serie von Explosionen in mir aus, während sein Schwanz langsam zwischen meinen Brüsten auf und ab glitt.
Ich blickte zu Trillian auf. Er richtete sich auf den Knien vor mir auf. Gierig schloss ich die Lippen um ihn, kostete den süßen Wein seiner Leidenschaft, das Salz seiner Haut, die Essenz seines Wesens.
Und dann gab es nichts mehr zu sagen. Ich war ganz und vollkommen, wir waren alle zusammen, und für diese eine Nacht verflogen Sorge und Angst, denn alles außer uns vieren verschwamm hinter dem flackernden Kerzenschein. Im Angesicht der heiligen Mondmutter besiegelten wir unseren Bund mit einem Ritus, der so alt war wie die Menschheit selbst.
Später, sehr spät in der Nacht, saßen Menolly, Delilah und ich draußen auf meinem Balkon. Der Regen prasselte herab, aber das Vordach schützte uns, und wir hatten uns warm eingewickelt.
Mit einem Gefühl himmlischer Befriedigung lehnte ich mich in meinem Liegestuhl zurück und erzählte ihnen, was Derisa gesagt hatte. Sie starrten mich an.
»Für dich hat sich in der vergangenen Woche sehr viel verändert«, bemerkte Menolly. »Wie fühlst du dich?«
»Es wird noch lange dauern, bis ich das alles einsortieren kann. Ich habe keine Ahnung, was ich Vater sagen soll - ob ich ihm überhaupt etwas sagen werde. Anscheinend hat die Magie, die ich mit Morio praktiziere, mich auf die dunkle Seite der Mondmutter gerückt. Wo das alles hinführen wird ... Ich weiß es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass zwischen Morgana und der Rabenfürstin irgendeine Verbindung besteht. Mit der Mutter der Raben bin ich noch nicht fertig, ebenso mit dem Schwarzen Einhorn. Mein Bauchgefühl zeigt gerade zehn Komma null auf der Richter-Skala an. Aber wenigstens streiten sich die Jungs nicht. Im Moment.«
Ich seufzte tief und wandte mich zu Delilah um. »Was gibt es Neues von Chase?«
Sie lächelte, wenn auch gezwungen. »Die Verletzungen heilen bemerkenswert schnell. Aber jetzt müssen wir damit fertig werden, dass er den Nektar des Lebens ohne jede Vorbereitung getrunken hat. Wer weiß, was das mit ihm anstellen wird? Er hat einen Funken übernatürlicher Fähigkeiten - das haben wir schon vor langer Zeit gemerkt. Das Elixier könnte ihn aufflammen lassen ... so oder so.« Sie wischte eine Träne weg, die ihr aus dem Augenwinkel rann. »Aber zumindest wird er weiterleben.«
»Hast du Angst, dass sich eure Beziehung dadurch verändern wird?«, fragte ich.
»Wir haben das ja selbst geplant, aber jetzt ... kam es so plötzlich. Es ist gar nicht möglich, dass das unsere Beziehung nicht verändert. Ich weiß nicht, was ich erwarten soll. Und um ehrlich zu sein, habe ich Angst. Da ist dieses scheußliche Gefühl, dass sich nichts so entwickeln wird, wie wir es wollten. Was, wenn etwas schiefgeht? Was, wenn ... wenn er es bereut? Da sind so viele Dinge, die ich bedenken muss.« Ihre Miene verfinsterte sich. »Und was ist mit dem Herbstkönig? Mir bleiben noch so viele Jahre - vielleicht dauert es noch sehr lange, bis er von mir verlangt, ihm ein Kind zu gebären ... Aber wenn es so weit ist ... «
»Lade dir keine unnötigen Sorgen auf«, sagte Menolly. »Lass sie bis morgen ruhen. Heute Nacht können wir sowieso nichts für Chase tun, und Sharah kümmert sich um ihn. Und der Herbstkönig tut, was er will, wann er will.« Sie trat an die Brüstung und starrte in die Nacht hinaus. »Also, wie geht es jetzt weiter?«
»Wir spüren die Knochenbrecherin ein zweites Mal auf und vernichten sie. Ich schwöre Aeval die Treue und schließe mich ihrem Hof an. Wir finden das nächste Geistsiegel, und ihr beiden bringt es Königin Asteria, denn wenn sie herausfindet, dass ich die Seiten gewechselt habe ...« Ich biss mir auf die Lippe angesichts der beängstigenden Aufgaben, die uns erwarteten.
Es klopfte an der Balkontür, und wir drehten uns um. Da standen Trillian, Smoky und Morio. Sie hatten sich angezogen und sahen sogar ziemlich schick aus - schicker als gewöhnlich. Morio und Smoky traten beiseite, und Trillian kam zu mir herüber und fiel vor meinem Liegestuhl auf ein Knie.
»Nenn mich ruhig altmodisch«, sagte er, »aber ich finde ja, dass
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