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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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es überleben. Und er wird sehr viel länger leben als fast alle anderen Menschen. Du musst ihm helfen, mit verdammt vielen Veränderungen zurechtzukommen, wenn er wieder bei Bewusstsein ist. Ich hoffe, du bist dieser Aufgabe gewachsen, denn sein Leben liegt jetzt in deinen Händen. Menschen, die den Nektar des Lebens trinken, haben für gewöhnlich keine Vorstellung davon, was eine Lebensspanne von tausend Jahren bedeutet.«
    Als Sharah noch einmal Chases Vitalwerte prüfte, brach Delilah weinend zusammen, und Menolly führte sie zu einem Stuhl. Ich drehte mich um und sah Smoky neben mir stehen. Er legte einen Arm um mich, und so standen wir schweigend vor dem Bett, während summende, piepsende Apparate über Chases Leben wachten.
     

 
Kapitel 25
     
    Spät am Abend versuchten wir immer noch zu begreifen, was passiert war. Es war noch zu früh, um über alles nachzudenken, was wir jetzt tun sollten, aber sobald der Schock abgeklungen war, würden wir genau planen müssen. Wir brauchten Hilfe, und ich wusste, dass ich demnächst Aeval einen Besuch abstatten und mir ihre Unterstützung sichern würde, koste es, was es wolle.
    Ein Klopfen an der Haustür schreckte mich auf. Smoky ging zur Tür und kam mit einem seltsamen Gesichtausdruck wieder. »Du wirst im Wohnzimmer verlangt«, sagte er nur.
    Als ich um die Ecke spähte, erlebte ich die Überraschung des Jahrhunderts. Da stand Derisa, die Hohepriesterin und Abgesandte der Mondmutter.
    Derisa war über einen Meter neunzig groß, und das zum Zopf geflochtene Haar reichte ihr bis zu den Knien. Ihre feinen Gesichtszüge wirkten wie aus hellem Porzellan, und ihre Augen waren meerblau. Sie trug ein langes Gewand in einer Farbe irgendwo zwischen Schwarz und Indigo, bestickt mit Monden und Sternen aus gesponnenem Silber. Als sie mich sah, breitete sich ein Lächeln über ihr Gesicht. Derisa war diejenige, die mir den Eid abgenommen hatte in jener Nacht, als ich der Mondmutter die Treue geschworen hatte. Derisa hatte mich danach bei der Hand genommen und auf die Astralebene zu meiner allerersten Wilden Jagd geführt.
    Ich kniete vor ihr nieder. Ich hatte mich noch nie im Leben so müde gefühlt und sehnte mich nach Erneuerung, nach Erholung vom ständigen Druck.
    Sie beugte sich herab und berührte meine Schulter. »Steh auf.«
    Ich erhob mich stumm und sonnte mich in ihrer Ausstrahlung. Derisa wirkte nicht nur Magie, sie war Magie. Ihre Energie wirbelte um mich auf und zog mich an sie, als sie mich umarmte. Sie duftete nach Flieder und Narzissen, nach weißen Gardenien in einer Sommernacht, und ich sog genüsslich ihren Duft ein, der die Tränen meines Herzens trocknete.
    »Einige Zeit ist vergangen, seit wir uns zuletzt begegnet sind«, sagte sie, die Lippen ganz dicht an meinen, und sah mir tief in die Augen.
    »Ich hätte nie erwartet, dich hier zu sehen«, flüsterte ich und konnte den Blick nicht von ihrem losreißen.
    »Ich ebenso wenig«, entgegnete sie. Dann beugte sie sich vor und küsste mich auf den Mund, und ihre Zunge spielte sacht mit meiner. Ich gab mich ihrer Umarmung hin und ließ mein kummervolles Herz los. Wir waren Kinder derselben Göttin, Schwestern, die demselben Orden ihren Schwur geleistet hatten. Uns verband eine Macht, die viel stärker war als wir beide. Unter ihrem Kuss schmolzen meine Anspannung und meine Traurigkeit dahin und hinterließen eine köstliche, berauschende Entspannung. Ich roch ihren Duft, spürte ihre Macht und wollte ihr alles geben, worum sie mich auch bat. Einen Augenblick später richtete sie sich langsam auf. Mein Körper kribbelte, alle Erschöpfung war verflogen.
    »Ich bringe dir deine Robe.« Sie reichte mir einen Koffer.
    Mir stockte der Atem. Da lag es - das Gewand aus hauchfeinem Netzstrick, das nur die Priesterinnen der Mondmutter tragen durften. Das Gewebe war zart, durchscheinend, und Gold- und Silberfäden funkelten in dem Stoff von der Farbe prachtvoller Pfauenfedern: edle Blau-, Violett- und Grüntöne.
    Das Gewand bestand aus zwei Teilen - einer kimonoartigen Robe, die über einem schulterfreien Kleid mit Nackenträger und eingenähtem Büstenhalter getragen wurde. Ich nahm das Kleid aus dem Koffer. Darunter lagen ein silberner Gürtel und ein Stirnband aus Silber und Bronze mit einer Mondsichel, die Hörner nach oben gekrümmt, auf einem runden Vollmond.
    Mein ganzes Leben lang hatte ich eine vollwertige Priesterin werden wollen. Und jetzt hatte sich mein Wunsch erfüllt, obgleich ich den Preis dafür mit

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