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Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 07 - Hexenzorn-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Blut gezahlt hatte. So viel Blut.
    Ich hob den Kopf und sah Derisa in die Augen. »Ich musste das Schwarze Einhorn opfern, um mir dies zu verdienen, weißt du das?«
    Sie lächelte, diesmal gütig. »Glaubst du denn, irgendeine Priesterin hätte ihre Robe jemals einfach so geschenkt bekommen? Wir haben sie uns alle verdient, schwer verdient. Du hast nicht nur ein Leben geopfert, Camille. Du hast dem schwarzen Phönix die Wiedergeburt geschenkt. Jetzt läuft er frei wie der Wind, denn im selben Augenblick, da du ihn getötet hast, kam er als Fohlen eines Einhorns tief im Diesteltann wieder zur Welt. Der König ist tot. Lang lebe der König.«
    Und jetzt begriff ich es erst ganz. Der Kreislauf war nicht nur eine Metapher. Der Fürst der Dahns musste sterben, um neugeboren zu werden. Er war schwach geworden, und ein schwacher König muss geopfert werden, um in einem jüngeren, stärkeren Körper wieder aufzuleben. Zitternd fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen.
    »Was soll ich jetzt tun? Unterweise mich. Ich brauche so viel Hilfe in der Schlacht, die uns bevorsteht. Wir haben so viele Feinde und schon die ersten Freunde verloren.«
    Sie lachte. »Der Krieg ist niemals leicht. Ein Krieg muss blutig sein. Er sollte Leben kosten und Kummer bringen - wenn er das nicht tut, ist es allzu leicht, ohne guten Grund zu den Waffen zu greifen. Aber, ja, ich habe auch Anweisungen für dich. Du wirst für deine neuen Pflichten hier in der Erdwelt ausgebildet, da du im Moment unmöglich für längere Zeit nach Hause kommen kannst.«
    »Hier? Wer könnte mich denn hier lehren, was ich wissen muss?« Und da erschütterte mich eine flüsternde Stimme aus meinem Herzen bis ins Mark.
    »Du weißt es bereits, meine Liebe. Du weißt, wer dich unterweisen wird.«
    »Nein ... nicht Morgana.«
    Derisa lächelte ein wenig verschlagen. »Sie ist ausgebildete Priesterin und eine der Gründerinnen des Zirkels.«
    »Aber ... wird sie mich überhaupt ausbilden wollen? Und Königin Asteria wird furchtbar wütend sein ...«
    »Die Mondmutter schert sich nicht darum, was die Elfenkönigin denkt. Du wirst von Morgana ausgebildet. Und du wirst Aevals Hof deine Dienste anbieten, denn die Todesmagie, die du gerade erlernst, braucht die Energie der Nacht, um sich ganz zu verwirklichen. Du bist wahrhaftig eine Priesterin des Dunklen Mondes, meine Liebe. Nicht eine des Lichts.« Sie reichte mir ein Buch. »Hier ist dein Buch der Schatten und Rituale. Zeig es Morgana, damit sie weiß, worin sie dich unterweisen muss. Und wenn du mit deiner Ausbildung fertig bist, wirst du deinen Platz als erste Hohepriesterin der Mondmutter einnehmen, die die Erdwelt seit Tausenden von Jahren gesehen hat.« Derisa wandte sich zum Gehen.
    Ich war verblüfft und konnte kaum aufnehmen, was sie tatsächlich sagte, so sehr fürchtete ich mich auf einmal. Was, wenn ich es vermasselte? Was, wenn ich die Ansprüche der Mondmutter nicht erfüllen konnte?
    Derisa blieb vor der Tür stehen, drehte sich jedoch nicht um. »Bring deine Ängste zum Schweigen. Sie rauben dir deine Macht. Die Mondmutter hat dich erwählt. Das ist vorerst alles, was du wissen musst. Alles andere spielt dagegen kaum eine Rolle.«
    Damit glitt sie aus dem Raum, aus dem Haus, und verschwand wie ein lebendiger Schatten in der Nacht.
     
    Aufgedreht von der Begegnung mit Derisa, betrat ich mein Schlafzimmer. Meine Welt war binnen einer Woche schon so oft auf den Kopf gestellt worden, und nun stand ich vor einem weiteren Meilenstein: der Begegnung meiner drei Liebhaber, alle zusammen, in meinem Bett. Und ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Ich konnte nur beten, dass sie nicht meinetwegen einen Krieg anfingen.
    Der Raum war in weiches Licht getaucht, und ich schnappte nach Luft, als ich mich umsah. Kerzen erhellten das Zimmer, lange Lüsterkerzen in Silber, Violett und Schwarz brannten in einem Dutzend Kerzenhalter auf der Kommode, meinem Toilettentisch und den Nachttischchen. Ein Himmel war über meinem Bett aufgestellt, mit glänzenden Seidenbahnen. Die gerafften Bettvorhänge gaben den Blick auf einen Teppich aus Rosenblättern auf der Tagesdecke frei. Sie erfüllten den Raum mit dem Duft des längst verflossenen Sommers. Romantik von der verführerischsten Sorte. Aber ich hatte das nicht arrangiert, also wer ... ?
    Eine Bewegung an der Badezimmertür erregte meine Aufmerksamkeit. Smoky betrat den Raum in einer Robe, so silbrig wie der Mond. Er lächelte zärtlich.
    »Gefällt es dir?«
    »O ja, es ist

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