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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Haustür aufzugeben. »Warum hat sie sich kein Taxi genommen? In der Snyder Avenue gibt’s keine Parkplätze.«
    »Was, Maria, was meinst du?«
    »Ma, Fiorella wollte dich besuchen. Und jetzt ist sie den ganzen Tag mit Pa unterwegs. Hast du allein zu Abend gegessen?«
    »Kein Problem. Überhaupt kein Problem.«
    Judy kam nah ans Telefon. »Hallo, Mrs D, ich bin’s, Judy. Wie geht’s Ihnen?«
    »Gut, Judy. Aber dir nicht?«
    »Mrs D, können Sie mir helfen?«
    »Nein, nein. Das kann nur Donna Fiorella. Sie hat viel mehr Macht als ich.«
    »Ma, hör mit dem Unsinn auf. Du bist genauso gut wie Fiorella.« Mary war mit dem Herzen bei ihrer geliebten Mutter, die allein zu Abend essen musste und ihre Fähigkeit regelmäßig zu niedrig einstufte.
    »Maria, sie ist kräftig, sehr kräftig.«
    »Können wir Fiorella bei ihrer Freundin anrufen?«
    » Non lo so .«
    Wann hatte ihre Mutter das letzte Mal einen Samstagabend ohne ihren Vater verbracht? Mary konnte sich nicht erinnern. »Mir gefällt es nicht, wenn du allein bist. Das ist nicht richtig.«
    »Schluss. Basta . Morgen kommst du zur Kirche?«
    »Ich muss arbeiten. Leider.«
    »Verstehe, Maria. Gute Nacht, Maria . Gute Nacht, Jude. Ich liebe euch. Gott segne euch.«
    »Bye, Ma, bye.« Mary legte auf. Sie machte sich Sorgen. »Das ist lächerlich. Mein Vater verlässt sonst nie die Wohnung.«
    »Einspruch. Er verlässt nie die Küche.« Judy schnitt mit einem scharfen Messer die Limetten auf, die einen würzigen Geruch verströmten. »Ich helfe dir bei deiner Arbeit. Aber zuerst die Margaritas.«
    »Mir bitte nur ein Schnapsglas«, bat Mary und stand auf.
    26
    Bennie pochte und hämmerte gegen den Deckel. Mit den Fingernägeln kratzte sie am Holz. Was unterschied sie noch von dem Tier auf der anderen Seite?
    Dass allmählich in der Kiste die Luft ausging, machte ihr am meisten zu schaffen. Sie keuchte und schnaufte, aber ihre Lungen wollten sich nicht füllen. Sie brauchte dringend Sauerstoff. Ihr Kopf spielte schon verrückt, ihre Gedanken gerieten auf Abwege. Sie stellte sich einen Riesen-Dosenöffner vor, mit dem sie den Deckel der Kiste aufbrechen könnte. Und sie würde so rabiat zu Werke gehen wie Popeye bei seinen Spinatbüchsen. Ein Königreich für einen Dosenöffner!
    Sie hatte ihr Trommeln und Schlagen auf dieselbe Stelle des Risses konzentriert. Das Tier auf der anderen Seite versuchte es zur selben Zeit an derselben Stelle. Beide hatten sie dieselbe Idee. Sie wollten beide die hölzerne Wand durchbrechen.
    Doch einer von beiden wollte das Leben, der andere den Tod.
    27
    Alice versank in Gradys Armen. Sie liebte es, wenn ein Mann ihren Körper fest umschlang. Sie streifte mit der Wange sein Kinn, und die blonden Bartstoppeln, die es schmückten – nicht zu viel und nicht zu wenig –, gefielen ihr sehr. Er roch nach feiner Seife und harter Arbeit, sein Beschützer-Gen war zu spüren. Sie war erregt. Sie musste aufhören, die Hüften an ihm zu reiben. Die Brillengläser des Knaben waren schon angelaufen. Bennie hätte es bestimmt nicht so weit getrieben. Und Alice hatte gefälligst in ihrer Rolle zu bleiben. So knapp vor dem Ziel brauchte sie niemanden, der ihre Pläne durchkreuzte. Der Typ war ein unerwarteter Härtetest für sie.
    »Was für eine Begrüßung!« Grady lächelte. Sein Blick glitt an ihr hinunter.
    Schnall dich mal besser an, Professor! »Wie froh ich bin, dich zu sehen.«
    »Ich habe versucht, dich anzurufen. Aber du hast wohl eine neue Nummer.«
    »Ja. Tut mir leid.«
    »Es war eine spontane Idee. Mein Flug von Pittsburgh wurde hierher umgeleitet. Und – nenn es einen Impuls, dem ich nicht widerstehen konnte – ich bin direkt vom Flughafen hierhergekommen.« Grady legte einen Arm um ihre Schulter. »Sag mir bitte, dass du noch immer Single bist.«
    Alice lächelte. »Das wollte ich gerade. Und wie sieht’s bei dir aus?«
    »Gut. Sehr gut. Wie bei dir.«
    »Dann komm mit rein.« Sie spürte, dass ihre Konversationskünste hier mehr gefragt waren als bei den Typen, mit denen sie sonst ins Bett stieg. Denn die liebten es eher ohne Worte. »Willst du in einem Restaurant oder hier essen?«
    »Du kochst?«
    Ups. »Nein, du.«
    »Touché.« Grady stand hinter ihr auf der Treppe. Sie hoffte, dass er ihren Po bestaunen würde, falls er ihn in ihren Shorts, in denen problemlos Platz für einen ausgewachsenen Elefanten war, ausfindig machen konnte. Sie öffnete die Haustür und ging voran. Grady blieb stehen. »O nein. Sag bitte nicht, dass Bär

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