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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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sind ein Team. Und wenn du die E-Mail an die falsche Abteilung weiterleitest, wird niemand etwas merken. Du kannst deinen Job behalten und bekommst obendrein das Geld.«
    Julie dachte nach und sah Knox dabei an. Alice war klar, dass sie die Sache schnell in trockene Tücher bringen musste.
    »Es ist ein guter Plan, Julie. Knox hat recht. Es ist eine Menge Geld. Und Kinder kosten.«
    »Woher wissen Sie, dass ich ein Kind habe?« Julies Blick wurde nachdenklicher. Hatte Alice das Falsche gesagt?
    »Ich habe das Schild Baby on bord an Ihrem Wagen gesehen.«
    Julie verfiel in ein seltsames Schweigen.
    Knox unterbrach es. »Du hast ein Kind, Jules? Ich habe drei Jungen.«
    Julie versuchte zu lächeln. »Ich habe einen Jungen. James heißt er, James Albert. Er ist zweieinhalb.«
    »Wo ist er?« Knox sah die Treppe hoch. »Er schläft?«
    Aber es gab kein einziges Spielzeug in dem Wohnzimmer, und kein Kind war durch das Sturmläuten geweckt worden.
    »Er ist seit drei Wochen im Krankenhaus. Er hat Leukämie.«
    »O nein.« Knox fasste sie wieder am Knie. »Das tut mir leid.«
    »Die Ärzte sagen, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben soll. Ich bete zu Gott.« Julie seufzte tief. Alice sah ihre Chance gekommen.
    »Soll Ihr Kind nicht die beste medizinische Behandlung bekommen, die es auf der Welt gibt? Mit Geld kann man viel bewegen. Tun Sie es. Wenn Sie es nicht für sich tun wollen, tun Sie es zur Rettung Ihres Kindes.«
    Julie überlegte.
    119
    Bennie wurde auf dem Rücksitz ganz schön durchgeschüttelt, während sich der Jeep von einer Schotterstraße auf die nächste in Richtung Stadt vorkämpfte. Der Pilot und der Fahrer unterhielten sich leise. Sie griff in ihre Handtasche und zauberte die letzte ihrer Wunderpillen hervor. Den leeren Plastikbeutel warf sie auf den Boden.
    »Da kommt schon wieder einer!«, sagte der Fahrer und wich einem vorbeirasenden Wagen aus. »Muss eine Menge Spaß machen. Endlich ist mal was los hier. Die Touris allein bringen’s halt doch nicht.«
    Beide lachten. Hinter ihnen wurde kräftig auf die Hupe gedrückt und mit dem Fernlicht geblinkt. Der nächste Wagen brauste an ihnen vorbei. So ging es schon den ganzen Abend. Polizisten, Feuerwehr, Militär und viele Freiwillige, alle fuhren sie zum Flughafen, um zu helfen.
    »Könnten Sie das Radio einschalten?«, fragte Bennie. »Ich möchte wissen, was los ist.«
    Der Sendersuchlauf startete, zunächst fand er nur Musikgedudel, dann aber ein Programm mit Nachrichten:
    »Das Ausmaß des Schadens ist beträchtlich größer als zunächst angenommen. Viele der Helfer mussten wegen Erschöpfung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie die Behörden mitteilen, sind neun Privat-Jets und ein Tankwagen nacheinander explodiert. Dennoch wies die Polizei Spekulationen zurück, dass Terroristen hinter dem Brandanschlag stecken.«
    »Wenn das kein Witz ist.« Der Fahrer schaltete das Radio aus und kicherte. »Al-Qaida in Nassau!«
    »Die Zigarren aus Kuba locken sie hierher«, sagte der Pilot. Beide lachten.
    Bennie sah zum Fenster hinaus und las die Leuchtreklamen: Esso, Dream’s Liquor, Hibiscus Inn Hotel – $ 29.99 Dollar pro Nacht. Sie kamen allmählich in die Vorstadt. In den Wohnhäusern brannte kein Licht, Hunde bellten auf den Höfen.
    »Fast geschafft«, sagte der Pilot. »Wir fahren über Blue Hill.«
    »Die Route mit den meisten Sehenswürdigkeiten«, ergänzte der Pilot, und wieder lachten beide.
    Bennie hörte ihnen nicht zu. Sie dachte an Alice. Auch ihre Schwester brauchte ein Hotel für die Nacht. »Hey, Jungs«, sagte sie nach einer Weile, »wisst ihr, wo die BSB Bank ist?«
    »Klar«, antwortete der Fahrer, »in der Bay Street, mitten in der Stadt.«
    »Gibt es ein Hotel in der Nähe?«
    »Ja, das Sheraton und das Hilton. Sollen wir Sie da absetzen?«
    »Ja, beim Sheraton.«
    »Und Sie wollen nicht mit uns Party machen?«
    »Nein, danke.«
    »Kluges Mädchen«, sagte der Pilot und drehte sich zu ihr um. »Wenn Tommy auf die Pauke haut, endet er meistens in der Zelle.«
    »Heute Nacht nicht. Die haben mit dem Feuer alle Hände voll zu tun. Die ideale Nacht, um einen Getränkemarkt auszuräumen.«
    Wie recht er hatte. Die Polizei konnte sich um nichts anderes mehr kümmern. Falls Alice das Feuer gelegt hatte, könnte das der Grund gewesen sein. Aber was beabsichtigte sie genau damit? Wollte sie die Polizei von der Bank fernhalten? Oder wollte sie problemlos einreisen, falls das FBI sich auf den Bahamas gemeldet hatte?
    Sie fuhren um ein

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