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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Rondell, ein blauer Lieferwagen mit der Aufschrift Vertrau in Gott überholte sie. Die juristische Fakultät und das College der Bahamas zogen an ihnen vorbei. Leute saßen auf Treppenstufen oder standen in Gruppen beieinander, um zu reden und zu rauchen. Bennie sah sich die Menschen aufmerksam an. Sie war in Nassau angekommen.
    Nicht mehr lange, und ihr würde eine ein Meter achtzig große Blondine, die sich gern als Anwältin verkleidete, über den Weg laufen.
    120
    Die Fahrt durch die Vorstädte hatte sich hingezogen, aber jetzt lagen die Lichter von Nassau direkt vor ihnen. Alice saß am Steuer, Knox neben ihr und Julie auf dem Rücksitz. Ein Wagen hinter ihnen blinkte sie mit dem Fernlicht an.
    »Der Fahrer will uns überholen«, sagte Julie angespannt. »Wohl noch einer, der zum Flughafen will.«
    »Sein Pech, aber auch wir sind in Eile.« Alice meinte es ernst. Früher oder später würde dem Chauffeur auffallen, dass seine Limousine nicht mehr da war. Sie blickte zu Knox, der aus dem offenen Fenster sah. Der Kerl war ihr zu kostspielig geworden. Und sie befürchtete, dass er noch nicht genug hatte. Dabei hatte der Mohr seine Schuldigkeit bereits getan.
    Wieder das Aufblinken eines Fernlichts hinter ihnen. Alice fuhr an die Seite und ließ den Wagen vorbei. Dann fuhr sie zurück auf die Straße, hupte und zog gleichzeitig ihre Pistole aus dem Hosenbund. Sie zielte auf Knox’ Kopf und drückte ab.
    Der Kopf fiel nach rechts, Blut und Teile seines Gehirns spritzten über sein Hemd und aus dem offenen Fenster. Sie drückte weiter auf die Hupe. So gingen auch Julies Schreie in dem Lärm unter.
    »Halt die Klappe!« Im Rückspiegel sah Alice, dass Julie sich jetzt die Hand vor den Mund hielt. »Noch ein Ton, und dir passiert das Gleiche. Wie machen wir weiter, Kleine? Wir halten uns an unseren Plan, oder?«
    Judy blieb vor Schreck stumm.
    »Rede mit mir.«
    »Ja«, sagte Julie mit zitternder Stimme.
    »Nun, wie sieht unser Plan aus?« Alice zupfte an Knox’ Hemd. Sein Oberkörper sackte nach vorne, sein Kopf schlug am Sitzrand auf, sein Hals war schlaff. Alice schloss das Seitenfenster. »Julie, hörst du mir zu? Bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Du und ich fahren jetzt zur Bank. Du stellst mich dem Wachmann als deine Freundin aus den Staaten vor. Du sagst, du hättest deine Hausschlüssel vergessen. Du warst bei deinem Kind im Krankenhaus, dann mit Freunden zum Essen. Deshalb kommst du erst so spät. Hörst du mir zu?«
    »Ja.«
    »Dann gehen wir in dein Büro. Du löschst die E-Mail von der USA Bank. Dann geb ich dir das Geld, und jeder geht seines Weges und hält für alle Zeiten den Mund.«
    »Ja.«
    »Falls du zu den Bullen gehst, werde ich behaupten, dass du Knox, deine alte unerfüllte Highschool-Liebe, getötet hast. Auch mit der Flughafen-Geschichte werde ich dich in Verbindung bringen?«
    »Flughafen?«
    Alice ging nicht darauf ein. »Du wanderst ins Gefängnis, und das Kind werden sie dir auch wegnehmen. Es liegt in deiner Hand.«
    Tränen rannen über Julies Gesicht.
    »Du steckst tief in der Sache drin, aber wenn du den Mund hältst, kommst du heil raus. Niemand weiß, dass Knox heute Abend bei uns war. Also besser die Klappe halten, oder?«
    »Ja.«
    »Du bist ein braves Mädchen.« Alice wischte sich einen Blutstropfen von der Wange. Ihre Kleidung war nicht schmutzig. Nur an der rechten Hand und am Vorderarm hatte der Rückschlag der Waffe seine Spuren hinterlassen. Aber die konnte sie abwaschen. Zum Glück war Knox’ Fenster offen gewesen, anderenfalls …
    »Julie?«
    »Ja?«
    »Wo können wir die Leiche entsorgen, bevor sie uns in den Wagen kackt?«
    121
    Bennie betrat die hell erleuchtete, aber auch leere Lobby des Sheraton-Hotels. Ein junger Mann eilte zur Rezeption, um sie freundlich begrüßen zu können.
    »Sie wollen einchecken?«
    »Nein. Ich suche eine gewisse Bennie Rosato. Sie sieht mir sehr ähnlich, wir beide sind Zwillinge. Ist sie bei Ihnen abgestiegen? Dürfte noch nicht lange her sein.«
    »Ich darf Ihnen diese Information nicht geben. Das ist vertraulich.«
    »Aber es ist äußerst wichtig. Ich habe lebenswichtige Medizin für sie, habe aber vergessen, sie nach ihrem Hotel zu fragen.«
    »Hm.« Der Junge blickte vorsichtig um sich. »Unter uns gesagt, ich habe sie nicht gesehen, und ich bin der Einzige, der heute Abend hier an der Rezeption Dienst schiebt.«
    »Wo sind die anderen Hotels? Auch die kleineren? Sie könnte überall sein.«
    »Das Hilton ist direkt neben uns. Dann

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