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Schwesternkuss - Roman

Schwesternkuss - Roman

Titel: Schwesternkuss - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Schild Baby on board . Die Blumen aus dem Vorgarten verbreiteten einen angenehmen Duft. Kleine Plastiksterne verzierten den Weg zum Eingang.
    Alice knuffte Knox in den Rücken. »Weiterklingeln!«
    Da ging im ersten Stock das Licht an.
    »Genau nach Drehbuch«, flüsterte Alice. Ein Frauengesicht erschien am Fenster, und die Lampe neben der Haustür wurde eingeschaltet.
    »Julie, ich bin’s. Knox Balderson. Erinnerst du dich an mich? Darf ich reinkommen?«
    »Knox?« Die Haustür ging kurz danach auf, und Julie Cosgrove erschien in einem weißen Bademantel. Sie war klein und übergewichtig, hatte wenig aufregende Gesichtszüge und eingefallene Wangen. Ihr Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, den sie selbstverliebt streichelte. Sie lächelte. »Wo kommst du denn her? Und dann zu dieser Stunde?«
    »Das ist Bennie, eine Freundin von mir. Wir müssen mit dir über etwas reden. Dürfen wir reinkommen?« Knox flehte sie an. Julie führte sie in ihr aufgeräumtes Wohnzimmer.
    »Lange ist es her. Letty treffe ich manchmal auf dem Markt. Sie sagt, dir geht’s gut.«
    »Das stimmt. Und dir hoffentlich auch?«
    »Es geht. Jetzt, wo ich von Joey geschieden bin.«
    »Er hatte dich nicht verdient.«
    »Wem sagst du das!«
    Beide lachten. Julie bat ihre Gäste, auf ihrem blau gemusterten Sofa Platz zu nehmen.
    »Du hast bei BSB Karriere gemacht?«, fragte Knox.
    »Ja.« Julie nickte. Sie war stolz. »Ich bin jetzt Abteilungsleiterin.«
    »Sehr gut, sehr gut«, sagte Knox. Alice verlor die Geduld, sie hatte genug von dem freundschaftlichen Geplänkel.
    »Julie, ich bin Bennie Rosato. Knox und ich sind Freunde. Auch ich lebe in Scheidung. Deshalb habe ich mein Geld auf Ihre Bank überwiesen, damit mein Ex nicht mehr drankommt. Er hat mich betrogen. Ich möchte es morgen früh abheben, aber ich fürchte, meine Bank in den USA wird versuchen, meine Konten einzufrieren, weil mein Ex an das Geld will.«
    »Meine Güte.« Julie zog die Stirn in Falten.
    »Was kann ich dagegen unternehmen? Wir sprechen von drei Millionen Dollar.«
    Julies Augen blitzten auf. »Im Ernst?«
    »Im Ernst.«
    »Dann sind Sie Kunde beim Private Banking. Bei welcher USA -Bank sind Sie?«
    »Bei der USA Bank in Philadelphia.«
    »Eine Partner-Bank von uns, oder?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Das macht die Sache einfacher. Die USA Bank wird uns wahrscheinlich eine E-Mail schicken, mit der Bitte um Einfrierung Ihrer Konten. Man könnte versuchen, die Mail abzufangen oder sie zu löschen.«
    »Und wie geht das?«
    »Ganz einfach.« Julie überlegte. »Mails dieser Art landen in einem ganz bestimmten Postfach, zu dem ich Zugang habe. Alle Abteilungsleiter haben dazu Zugang. Man könnte die Mail einfach löschen oder sie an eine falsche Abteilung weiterleiten. Bis jemand den Fehler merkt, haben Sie Ihr Geld schon abgehoben.«
    Bingo.
    »Tatsächlich ist so etwas neulich passiert. Wir haben nämlich drei Christinas. Und die Bitte um einen Geldtransfer wurde an die falsche Christina weitergeleitet. Sie landete bei Christina K. statt bei Christina C.« Julie blickte verlegen. »Dass unser Präsident nicht erfreut war, brauche ich nicht zu erwähnen.«
    »Es wäre schön, wenn Sie das für mich tun würden. Ich werde Sie gut dafür bezahlen.«
    »Nein.« Julie schüttelte den Kopf. »Das verstößt gegen unsere Regeln.«
    Knox tätschelte ihr Knie. »Julie, kannst du uns nicht helfen?«
    »Julie, bitte, von Frau zu Frau. Es ist mein Geld. Ich möchte nur das behalten, was mir auch gehört. Hier der Beweis.« Alice gab Julie Bennies Pass und ihre Brieftasche, die sie genau untersuchte.
    »Ich darf es trotzdem nicht.«
    »Aber es ist nicht illegal. Es ist kein Diebstahl. Das Geld gehört mir.«
    »Die Bank würde Ihnen übrigens auch niemals erlauben, aufgrund einer solchen Notiz alles abzuheben.«
    Alice versuchte sie weichzuklopfen. »Aber das Geld auf eine andere Bank überweisen, das können Sie doch? Genau wie die USA Bank Ihnen das Geld überwiesen hat.«
    »Das schon. Wenn es Ihr Wunsch ist.«
    »Dann bitte ich Sie, die E-Mail abzufangen und mein Geld noch heute Abend auf eine Bank in der Schweiz zu überweisen, zu der mein Ex keinen Zugang hat.« Alice machte eine effektvolle Pause. »Wenn Sie mir helfen, zahle ich Ihnen fünfzigtausend Dollar.«
    Julie konnte es nicht glauben. »Dafür muss ich ein Jahr lang arbeiten!«
    »In ein paar Stunden könnte die ganze Summe Ihnen gehören.«
    Knox nickte. »Mach es, Jules. Du kannst mir und ihr vertrauen. Wir

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