Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
nicht zu besiegenden Übermacht zu tun haben würde. Diesmal war Ian nicht in der Lage, ihn mit sinnreich eingesetzten Möbelstücken zu unterstützen.
    Der Reiter hielt sein Pferd an.
    „Da sind Sie endlich!“, grüßte er. Das war nicht Sutton. Doch Ian wusste, wem die Stimme gehörte, nämlich dem Mann, den er auf der Liste vergessen hatte, dem Mörder.
    „Habe eine Weile gebraucht, Sie zu finden!“, fuhr der Mann fort. „Weiß ja nicht, warum ich das eigentlich tue, aber ich habe das Mädchen gefunden. – Haben Sie mal einen Verband für meine Hand?“
    Die Kutsche hielt wieder an. Ian spürte den Heilungszauber des Magiers.
    „Nicht schlecht!“, meinte der Mann.
    „Warum haben Sie das Kind nicht hergebracht?“, fragte der Magier mit süßlicher Geduld.
    „Ging nicht. Steckt in einem Baum fest.“
    Das Schweigen sprach Bände.
    „Auf einem Baum?“, fragte der Priester mit weicher Stimme. „Scheint mir das nur so, oder haben die Sünder in dieser Gegend eine plötzliche Vorliebe für Bäume entwickelt?“
    „ In einem Baum. Der hat sie – und das andere Mädchen – gefangen genommen. Mich übrigens auch. War verdammt eng. Und ich konnte gar nichts dagegen tun. Doch er hat mich wieder ausgespie… rausgelassen.“
    „Ein – Baum?“ Das klang zweifelnd.
    „Ja, verdammt. Ein verfluchter Riesenbaum. Hat uns geschluckt. Und mich dann wieder freigelassen.“
    „Das ist … zumindest neu!“, sagte der Magier.
    Ian spürte, wie die arkane Macht sich weiterhin vom Magier zum Reiter streckte. Der Mann sagte mit Sicherheit die Wahrheit.
    „Erzählen Sie mir mehr darüber!“, befahl der Magier.
    „Nun, da war dieses kleine Mädchen im Wald. Also nicht das, das Sie suchen. Vielmehr habe ich mir überlegt, das Kind zu … mir zu nehmen und zu fördern. Ist mir aber ausgebüxt, als diese verdammten Zauberer dazwischengingen. – Ach, Sie haben ja einen von denen gefangen. Gut gemacht. Den anderen habe ich gerade mit einer Kugel flachgelegt.“
    Ian stöhnte auf und erhielt dafür einen Tritt in die Seite. Er zwang sich, seine Trauer und Verzweiflung beiseitezuschieben, um zu hören, was der Mann zu sagen hatte. Es war wichtig. Oder vielleicht war es auch nicht mehr wichtig, denn wenn Sutton nicht mehr da war, um ihn zu retten, würde Ian in den Händen der Bruderschaft sterben.
    „Jedenfalls“, fuhr der Schurke fort, „ist die Kleine plötzlich zur Seite getreten. Dann waren wir mit einem Mal woanders. Schrecklicher Ort. Eine Art Hölle vielleicht? Bin angegriffen worden von einem Leichnam in Uniform. Nur ist der dann verschwunden. Und wir sind wieder in die Wirklichkeit zurückgefallen. Und siehe da! Da war das Mädel, das Sie suchen, und saß unter einem Baum, als wäre der ihr Feenschloss. War ein bisschen anstrengend, beide Gören zu fangen. Kaum hatte ich sie, hat der Baum sich eingemischt.“
    „Lieber Baum“, dachte Ian. Doch vermutlich kein sehr regulärer Teil der örtlichen Flora.
    „Das klingt sehr unwahrscheinlich“, sagte der Priester.
    „Er sagt die Wahrheit – soweit sie ihm geläufig ist“, meinte der Magier.
    „Ein Baum? Der sich einmischt?“
    „Dryaden leben in Bäumen. Es kann sich also um eine Feyon-Intervention gehandelt haben. Der Baum mag mehr gewesen sein als nur ein Baum.“
    „Verflucht, der war allemal mehr als ein Baum!“, schimpfte der Mann. „Wenn ich eine Axt zur Hand gehabt hätte, hätte ich das verdammte Ding umgeschlagen – mitsamt den Weibsen drin.“
    „Aber Sie hatten keine Axt, und deshalb sind Sie zu uns gekommen. Das war gut. Den Logenmagier haben Sie erschossen?“
    „Paff-Bumm, da fiel der Zauberer um.“
    „Ist er tot?“
    „Inzwischen sicher schon.“
    „Haben Sie das nicht überprüft?“
    „Also da waren auch noch die Frau und der Wolf. Der Wolf hat mich gebissen.“
    „Und den Wolf haben Sie nicht erschossen?“
    „Angeschossen. Bin mir aber nicht sicher, wie schwer ich ihn erwischt habe. Keine Zeit, noch mal zu laden. Also bin ich… zu Ihnen gekommen.“
    „Vermutlich ausgesprochen hurtig“, dachte Ian.
    „Und was ist mit der Lehrerin?“
    „Woher soll ich das wissen? Ist vermutlich inzwischen Wolfsfutter.“
    „Aber sie könnte auch noch leben?“
    „Möglich.“
    „Wir müssen sie kriegen“, sagte der Priester. „Und das Mädchen auch. Beide Mädchen. Wenn sie Bäumen befehlen und seitwärts in höllische Gefilde reisen können, muss man sie eliminieren.“
    „Und nun?“, fragte der Kriminelle.
    „Und nun müssen

Weitere Kostenlose Bücher