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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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hockte und herunterblickte.
    „Washastdugetanpenthesilea?“ Die Stimme klang ungehalten.
    „Dumussthelfen“, antwortete sie.
    Richard versuchte vergeblich, den Silben einen Sinn zuzuordnen. Doch er verstand nur, dass sein Feind und seine Beute miteinander redeten. Ihre Kommunikation verband sie. Er umkreiste den Baum wütend und sprang. Doch er konnte nicht fliegen, und sein Feind saß zu hoch oben.
    Und die Frau? Er knurrte sie wild an. Durch den Gestank von Blut und Verzweiflung konnte er ihre Angst riechen. Sie rannte nicht weg. Warum rannte sie nicht weg? Begriff sie denn gar nichts?
    „Duweißtwoduhinmusst“, sagte sein Feind im Baum.
    „Ichkannhiernichtweg.“
    „Duhasteinepflicht.“
    „Ichhabevielepflichten.“
    „Duschuldestmirdeinleben.“
    „Undduschuldestmirnichts? Ichhabedirlebengegebenundmehr.“
    Nichts davon ergab einen Sinn. Er heulte laut und fauchte die Frau an. Dann sprang er. Feindin, Verräterin – Beute.
    Eine Mauer. Er begriff eine Mauer. Er war dagegen gestoßen.
    Er fiel hart auf den Boden und rollte einige Schritte weit. Der Schmerz des Aufschlags ließ ihm die Gedanken etwas klarer werden. Das eben war nicht sein Feind gewesen.
    Der Magier lag noch auf dem Boden, doch seine Hände waren gegen Richard erhoben, und er murmelte vor sich hin. Lebensenergie strömte zusammen mit dem Zauber aus ihm heraus. Er hielt Richard auf, doch der wusste, dass der Mensch das nicht mehr lange durchhalten würde. Man konnte sehen, wie es ihn mitnahm. Der Mann wurde schwächer.
    Noch ein paar Sekunden, dann wäre er nur noch Aas.
    Wie in einem plötzlichen Aufblitzen begriff Richard, dass er ihn lebend brauchte. Und auch die Frau musste überleben, denn wenn er sie umbrachte, wäre auch sein Leben nichts mehr wert.
    An seinen Feind auf dem Baum kam er nicht heran.
    Seine Gedanken verwirbelten erneut.
    Richard drehte sich um und rannte weg.

Kapitel 72

    I an fiel. Er wehte ziellos umher , während die Schwerkraft noch damit beschäftigt war, sich zu entscheiden, wo nun oben und wo unten war. Fast kam Ian sich vor wie ein Engel, der zwischen den Sphären über der Welt flog. Einen Augenblick lang machte ihm das Gefühl der Freiheit tatsächlich Spaß.
    Dann schlug er heftig auf. Dies fühlte sich nicht nach Erdboden an. Der durchweichte Grund wäre nicht so hart gewesen.
    Er war direkt in der Kutsche gelandet und lag nun zu Füßen zweier Mönche der Bruderschaft. Seine Sinne rasten, schoben selbst den Schmerz erst einmal fort, um schneller reagieren zu können.
    Er versuchte, sich umzudrehen. Er musste aus diesem Wagen raus. Und zwar sofort.
    Ein Fuß landete auf seiner Seite und hielt ihn gegen den Kutschboden gedrückt. Einen Augenblick später kam eine mentale Kraft dem Fuß zur Hilfe, und Ian lag bewegungsunfähig da. Das war es dann gewesen. Er war so gut wie tot. Wo war Sutton?
    „Sieh an! Was hat sich denn da eingefunden!“, sagte eine selbstzufriedene Stimme.
    „Und wer ist das?“ Die Stimme klang sanft.
    „Der seltsame junge Mann aus dem Bordell.“
    „Erscheint aus dem Nichts wie ein Dämon, den man herbeigerufen hat. Gott sei Lob und Dank dafür, dass er uns diese Aufgabe geschenkt hat. Wir erfreuen uns an den Pflichten, die der Herr uns schenkt.“
    Ian schielte nach oben und konnte einen weißhaarigen Priester ausmachen, dessen freundliches Lächeln seine sanfte Stimme noch unterstrich. Nur seine Augen wirkten nicht sanft. Wie zwei kalte Edelsteine glitzerten sie auf ihn herunter und ließen vollständig die Milde vermissen, die die Stimme zu versprechen schien.
    „Der junge Mann hat uns nun einiges zu erklären.“ Das klang beinahe fröhlich.
    Ian wusste, dass eine Erklärung nicht das Ende, sondern den Anfang wirklich großer Probleme darstellte. Freilich würde er kaum die Wahl haben, etwas nicht zu erklären. Fast wünschte er sich zurück in jene andere Welt. Doch von einer unfreundlichen Erscheinung in kleine Stücke zerhackt zu werden hatte auch nicht viel für sich.
    Der Tod lauerte also gleichermaßen hüben wie drüben.
    „Anhalten!“, befahl der Magier, und die Kutsche blieb stehen. „Bruder Marcus! Fesseln Sie unseren Gast. Sicher und fest.“
    Ian hörte, wie der Kutscher vom Bock sprang. Er ahnte, wen er gleich zu sehen bekommen würde, und er täuschte sich nicht. Da war er, der junge, kräftige Mönch mit dem wehmütigen Gesicht.
    Ian versuchte, sich zu bewegen, doch er konnte sich keinen Fingerbreit r ühren. Leider besaß er nicht Suttons Macht, diesem

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