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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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du von mir forderst“, gab Konstanze zurück und kniete sich auf die andere Seite des Magiers. „Und dennoch willst du immer noch, dass ich es tue. Ich sage dir wenigstens, was ich von dir will.“
    „Du bist geradeaus und großzügig, Penthesilea“, sagte ihr Liebhaber sanft und berührte ihre Hand mit der Rechten. „Großzügiger, als du ahnst.“
    Dann schloss er seine Augen. Ein sehr menschlicher Ausdruck kam über seine schmalknochigen Züge. Falten erschienen auf seiner Stirn. Die weichen Lippen bebten vor Anstrengung. Seine Haut wurde bleich. Einen Augenblick lang sah er uralt und verschrumpelt aus.
    Konstanze wurde schwindlig. Sie fiel fast um.
    „Du hast es wieder getan, nicht wahr?“, fragte sie. „Du hast mir Leben genommen.“
    Die Kreatur hockte nun auf den Fersen. Der schwarze Umhang bedeckte sie komplett und ließ sie fast wie einen riesigen, staksigen Raubvogel aussehen.
    „Du brauchtest meine Hilfe. Ich brauchte deine. Du bist so voll von Leben und Liebe.“
    „Offenbar aber nicht mehr so voll, wie ich mal war.“
    Konstanze war zu müde, um weiter zu streiten. Stattdessen blickte sie hinunter zum Magier. Er kam zu sich.
    Sie zog den Stoff seines Hemdes beiseite. Die Wunde war verschwunden. Ein deformiertes Stückchen Metall fiel ihm von der Schulter. Die Kugel hatte seinen Körper verlassen.
    „Was zum Teufel …“, murmelte Sutton und blickte von ihr zum Rabenmann.
    „Wie fühlen Sie sich?“, fragte Konstanze.
    Der Magier setzte sich auf und untersuchte vorsichtig seine Schulter. Dann berührte er sein Bein.
    „Geheilt, nehme ich an. Und ziemlich durcheinander. Vielen Dank!“, sagte er zu der Kreatur.
    „Danke ihr.“
    „Dann vielen Dank, Fräulein Vanholst. Was genau ist passiert?“
    „Der Kerl vom … Bordell hat Sie niedergeschossen. Er ist losgeritten, um die Bruderschaft zu holen. Wir müssen hier weg. Er hat Clarissa gefunden. Wir müssen sie finden, bevor er wieder hier auftaucht.“
    „Nun, sie zu finden dürfte ja nun nicht mehr schwer sein. Wir fragen einfach Ihren Freund hier.“
    Im nächsten Augenblick saß der Rabenmann wieder auf seinem Ast.
    „Wage es ja nicht, einfach davonzufliegen!“, schrie Konstanze ihm hinterher. „Nicht bevor du uns nicht eine Erklärung gegeben hast. Du schuldest mir was!“
    „Jetzt nicht mehr“, sagte der Mann im Baum. „Ich habe dir deinen Gefährten geheilt.“
    „Mit meiner Lebensenergie!“
    „Wie war das?“ Nun war Sutton an der Reihe, empört zu klingen.
    „Meine hätte nicht gereicht“, gab der Rabenmann gleichmütig zurück.
    „Was?“, wiederholte Sutton.
    „Wo ist Clarissa?“
    „Sie zu finden ist Teil deiner Aufgabe. Der andere hat sie ja auch gefunden. Also musst du es auch können.“ Wenn das mysteriös klingen sollte, so verfehlte es bei Konstanze vollständig die Wirkung. Sie war schlichtweg zu ärgerlich.
    „Der andere ist ein Feind – und dabei, noch mehr Feinde zu holen. Die werden uns alle verbrennen!“
    „Das Schicksal und der Zufall müssen all dies bestimmen. Nichts sonst wäre richtig. Eine Lösung muss sich von allein anbieten. Ich habe mich schon viel zu viel eingemischt.“
    „Ich beginne zu verstehen, warum der Wolf dich so sehr hasst“, schrie sie wütend den Baum hoch.
    „Er hasst mich, weil wir aus dem gleichen Holz sind und er nicht weiß, worum es wirklich geht. Armer, dummer Junge.“
    Ein Schwarm Vögel löste sich vom Baum, und der Mann war verschwunden.
    Konstanze verlor ihre Fassung wie noch nie zuvor.
    „Komm sofort zurück!“, schrie sie. „Gottverdammt noch mal! Komm sofort zurück, du federhirniges, blödsinniges, rücksichtsloses Möchtegern-Enigma. Verflucht! Verflucht! Verflucht! “
    Ein Arm legte sich um ihre Schultern, und der Magier zog sie zu sich.
    „Also, Fräulein Vanholst, ich muss schon sagen, eine anständige Gouvernante wie einen Schweinekutscher fluchen zu hören ist schon beinahe den Ä rger wert. Nicht weinen. Wir haben keine Zeit. Wir müssen los.“
    „Wohin?“, schluchzte Konstanze. „Dieser verflu...flixte Vogel hat uns wieder nicht gesagt, wo wir hinmüssen. Wir haben keinen Suchhund – oder Suchwolf – um die Fährte zu finden.“
    „Aber Sie haben mich, Fräulein Vanholst. Ich stamme aus dem Wilden Westen. Fährtensuchen ist etwas, das ich gelernt habe. Wir finden sie.“
    „Ich hasse diese Kreatur!“
    „Wirklich? Da bin ich mir nicht so sicher. – Ich danke Ihnen übrigens für das Stück Leben, das Sie mir geschenkt haben.“
    „Man

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