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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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Gegner zu widerstehen – und schon gar nicht, ihn zu bekämpfen.
    „Wir müssen ihn verhören“, sagte der Priester.
    „Jetzt?“, fragte der Magier säuerlich. „Sollten wir nicht erst einen passenden Ort finden?“
    „Und wo wäre der?“
    „Bei Pater Kreindl vielleicht?“
    „Mir wäre es lieber, wir würden den örtlichen guten Hirten nicht in unsere Aktivitäten einbringen. Es gibt nicht mehr so viele Menschen, die die Notwendigkeit unserer Arbeit verstehen – nicht einmal unter unseren eigenen Glaubensbrüdern. Ein einfacher Dorfpfarrer würde unsere heilige Aufgabe nur missverstehen.“
    „In dem Fall würden Sie doch sicher bei ihm für entsprechende Erleuchtung sorgen, oder etwa nicht?“
    „Es ist weiß Gott nicht so, dass ich irgendjemandem die notwendige Erleuchtung vorenthalten möchte, Bruder, doch im Ganzen gesehen haben wir … drängendere … Aufgaben.“
    Ian versuchte, sich auf das Gesagte zu konzentrieren, doch die Worte sagten ihm wenig. Gab es denn keine Möglichkeit zu entkommen? Er hatte eine recht gute Vorstellung davon, was ihm passieren würde, wenn diese Eiferer erst einmal anfingen, ihn zur Kooperation zu zwingen. Die Aussicht zu Tode gefoltert zu werden behagte ihm wenig. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, sich in Stücke hacken zu lassen.
    Ian spürte, wie sich Stricke um seine Handgelenke legten, und zischte, als diese mit Gewalt angezogen wurden. Diese Leute schienen gut ausgestattet zu sein.
    Er fühlte, wie die magische Lähmung ihn verließ.
    „Wir könnten zu dem leeren Bauernhaus zurückfahren“, schlug der Magier vor.
    „Zu weit.“ Die Stimme des Priesters klang anklagend. „Wir müssen herausfinden, warum er hier ist. Damit meine ich genau hier.“
    „Weil ihr Dummköpfe Löcher in die Wirklichkeit bohrt, damit ihr vom Regen verschont bleibt“, hätte Ian gerne gesagt. Doch er schwieg lieber.
    Eine Hand griff in sein Haar und zog seinen Kopf daran hoch.
    „Wo bist du hergekommen, Unhold?“
    Sie nannten ihn doch tatsächlich Unhold. Wenn das nicht so erschreckend gewesen wäre, hätte er es fast witzig gefunden.
    „Bin vom Baum runtergefallen“, sagte er. So, wie er dalag, konnte er noch nicht einmal sehen, ob B äume in der Nähe waren. Doch die Gegend war mit Bäumen wirklich gut bestückt. Man müsste schon ausgesprochenes Pech haben, gerade an einer Stelle runterzukommen, wo es keine gab.
    „Von welchem Baum?“
    Das konnte er nicht beantworten.
    „Von dem Baum da drüben.“ Aus seiner Position heraus konnte er weder einen Baum sehen noch auf einen deuten.
    Jemand trat nach ihm. Die Kutsche schwankte, als sein Schrei die Pferde erschreckte.
    „Bruder Marcus, sehen Sie zu, dass diese teuflischen Kreaturen nicht schon wieder durchgehen. Mehr als einmal in zwei Tagen ist wirklich zu viel. Ihre Inkompetenz bei allem, was Sie tun, ist wirklich atemberaubend.“
    Ian h ö rte, wie der Kutscher wieder auf den Kutschbock kletterte.
    „Nun, worauf warten Sie?“, kritisierte der Magier schnippisch.
    „Auf eine Anweisung, wohin es gehen soll, Bruder.“
    „Wir stehen auf der Straße in einer Richtung. Also einfach los. Gott wird uns schon einen passenden Ort zuweisen.“
    Die Kutsche fuhr mit einem Ruck an.
    Ian schielte nach oben zu seinen Wächtern und sah, dass sie Bücher dabeihatten. Er konnte nur Teile der Titel lesen, war sich aber sicher, dass er nun das gefunden hatte, was zu suchen sie losgezogen waren. Verdammt. Er gönnte diesen Kerlen den Fund nicht. Sie hatten mehr als genug Bücher in ihren verfluchten Archiven und brauchten nicht auch noch die der Aroria-Loge.
    Sein Weg hatte ihn auf dem Umweg eines gänzlich anderen Abenteuers zum Ziel geführt. All diese Geschehnisse waren viel zu filigran ineinander verwoben, als dass sie nur Zufall sein konnten. Was verband das Mädchen Clarissa und die Bücher der Aroria-Bibliothek? Oder wer?
    Er zählte verzweifelt die Spieler in dieser Tragödie zusammen. Drei Bruderschaftsmönche. Das Mädchen, die Frau, die Raben und ihr Rabenvorstand. Und jener andere Mann, der vorgab, Clarissas Onkel zu sein.
    Hatte er jemanden vergessen?
    Als ob man ihm seine Frage beantworten wollte, ertönte jetzt Hufschlag. Einen Augenblick lang hoffte Ian von ganzem Herzen, dass sein Logenbruder ihn nun befreien würde. Dann würden sie sich die Bücher schnappen und nach Hause reisen, und er würde die Logenbibliothek nie mehr verlassen.
    Doch noch bevor der Reiter anhielt, wurde Ian klar, dass Sutton es mit einer

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