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Schwingen des Vergessens

Schwingen des Vergessens

Titel: Schwingen des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Auer
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davor zurück schrecken würden, dasselbe mit ihr zu tun.
    „Nein, das werde ich nicht zulassen“, redete sie sich immer wieder zu, flog eine Schleife und dann im Sturzflug nach unten. Der Boden kam immer näher und näher, mit ihm auch die Masse der Dämonen, die bereits direkt unter den Kuppeln auf sie wartete.
    „Da ist sie!“, schrie ein Kind begeistert und deutete auf Amelie, die sofort auswich und begann, wieder empor zu steigen. Auf eine Rede hatte sie gerade jetzt alles andere als Lust. „Bleib hier!“ Doch da waren wieder die Verfolger, die nur darauf warteten, sie endlich gefangen zu nehmen. Nur in der Menge würde sie einigermaßen sicher sein, denn niemand würde es wagen, ihr dort etwas anzutun. Blitzschnell wirbelte sie herum und legte zirka einen Meter über dem Boden die Flügel an, so dass sie weich am Boden landete. Von allen Seiten starrten sie Augenpaare an, ein paar feindselig, ein paar hoffnungsvoll und wieder andere völlig skeptisch. Nervös hob sie die Hand und blickte weiter um sich. Einen Plan hatte sie nicht, also begrüßte sie die ganzen Anwesenden mit zittriger Stimme.
    „Hallo?“ Es war beinahe eine Frage, doch es hatte sie ohnehin keiner gehört. Niemand reagierte darauf. „Ich bin Amelie.“ Noch immer rührte sich niemand, es war beinahe mucksmäuschenstill. Die Stimmung war mehr als nur angespannt, denn alle erwarteten sich so viel. Sogar die, die überhaupt nicht an Amelie glaubten, wollten etwas von ihr hören oder sehen.
     
     

5.8 ~*~ Ein neuer Plan
    „Sehen...“, schoss es ihr sofort durch den Kopf. „Sie wollen etwas sehen... Dann zeige ich ihnen was.“ Hektisch sah sie sich nach den Angreifern um, die wartend zirka 20 Meter höher schwebten. Nach einem tiefen Atemzug suchte sie den Blickkontakt, auch, wenn die Dämonen so weit entfernt waren. Einer von ihnen starrte sie schon die ganze Zeit an, den knöpfte sie sich zuerst vor. Sofort legte dieser die Flügel an und schoss auf sie selbst zu. Kurz vor ihr stoppte er ab, die Augen gerötet und mit zusammengedrückten Lippen. Amelie kannte das Gefühl der Hypnose nur zu gut, auch wenn Lanicel es nur einmal an ihr versucht hatte. Damals, als sie noch gelebt hatte. Nun schwebte der Mann wieder ein paar Meter in die Luft und begann, sich vor allen Leuten zu verneigen.
    „Nieder mit dem Herrscher, nieder mit dem Herrscher...“, murmelte er immer wieder vor sich hin, nur leise, doch alle rund um ihn herum hörten es. Ein paar stimmten mit ein, andere wechselten energische Blicke. Amelie lenkte ihn nach rechts und links, immer wieder verbeugte er sich. Die Vorstellung, dass Lanicel gerade in diesem Moment ihr zusehen würde, war unbeschreiblich schön. Er würde keine Chance mehr haben, irgendwen unter seiner Kontrolle zu behalten. Nicht einmal die Wachen würden ihm länger treu bleiben.
    Und sie hatte Recht, in diesem Moment traf den Dämon ein dunkler Lichtstrahl, woraufhin dieser tot zu Boden fiel. Mitten in der Menge blieb er liegen, regungslos. Lanicel war erst ein paar Sekunden später zu sehen, er schwebte direkt auf Amelie zu, seine weißen Haare fielen ihm bis zur Hüfte. Ohne die harten Gesichtszüge hätte er beinahe ausgesehen wie ein Mädchen.
    „Hör sofort auf damit. Ich befehle es.“ Endlich lösten sich die Augen von dem Mädchen und richteten sich alle auf den wütenden Herrscher. „Hört alle auf damit. Und wagt es nicht, noch einmal davon zu reden, mich zu stürzen. Es wäre euer aller Ende.“ Erneut schoss er einen Lichtstrahl ab, diesmal allerdings nicht gezielt, sondern nur irgendwo hin. Ein Schrei ertönte, als ein Mädchen umkippte, das etwa gleich alt war wie Amelie selbst.
    „Hör du sofort auf. Lass doch die anderen Dämonen in Ruhe, die können doch rein gar nichts dafür.“
    „Wenn du mitkommst, verschone ich sie, sonst sind sie alle tot.“ Sie zögerte kurz, da sie sich sicher war, dass dies ihr Ende wäre. Noch einmal würde Lanicel es nicht zulassen, dass sie flüchtete. Die nächste Entscheidung traf sie schneller, als sie wirklich verstand, was sie da tat. Mit einem Blick in seine schwarzen, hasserfüllten Augen durchbrach sie seine Gedanken, wählte irgendeine Erinnerung und schickte sie an ihn. Im nächsten Moment sah sie selbst, was geschah und stürzte trudelnd zu Boden. Dort blieb sie liegen, neben ihr Lanicel, der zitternd versuchte, den Traum zu stoppen.
     
     

5.9 ~*~ Der Traum, der alles verändert
    Zitternd sah Amelie sich um, Lanicel leistete beinahe gar keinen

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