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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Forschungsarbeiten gegen das Waldläuferfieber zu fungieren.
    So schwierig die Reise über die Berge für uns auch gew e sen war – der Rückweg fiel uns leicht. Unsere hundertköpf i ge Eskorte war nicht nur ein Garant gegen Angriffe, sondern brachte uns auch über die am leichtesten begehbaren Wege.
    Erst als wir uns an den langen Abstieg durch das Vorg e birge machten, begannen die Waldläufer, denen die Bew e gung auf dem Boden ebenso Schwierigkeiten machte wie der Verlust an Höhenluft, schwächer zu werden. Während wir an Kraft gewannen, bauten sie mehr und mehr ab, so daß unsere Reisegeschwindigkeit ständig langsamer wurde. Nicht einmal Kendricks konnte sich gegenüber den „stup i den Tieren“ mehr abgestumpft zeigen, als wir den Punkt erreichten, an dem wir die Packpferde zurückgelassen ha t ten, und es war Rafe Scott, der zu mir kam und verzweifelt sagte: „Jason, diese armen Burschen werden es bis nach Carthon niemals schaffen. Lerrys und ich kennen dieses Land. Lassen Sie uns vorausgehen, damit wir keine Rüc k sicht zu nehmen brauchen, und in Carthon ein paar Tran s portmittel organisieren. Vielleicht können wir sogar einen Segler auftreiben, der sie von hier aus weiterbringen kann. Von Carthon aus können wir einen Funkspruch absenden, damit man im Hauptquartier alle nötigen Vorbereitungen trifft.“
    Ich war überrascht und fühlte mich ein wenig schuldig, daß ich nicht selbst darauf gekommen war, und versuchte mein Unvermögen hinter einem brummigen „Ich dachte, Sie gäben einen Scheißdreck, um ‚meine Freunde’ zu verstecken.“
    Rafe erwiderte verbissen: „Ich glaube, ich habe mich d a nebenbenommen. Das Pflichtbewußtsein, mit dem sie diese ganzen Strapazen hinnehmen, hat mir gezeigt, daß sie ganz anders sind, als ich bisher dachte.“
    Regis, der Rafes Vorhaben mitangehört hatte, unterbrach unser Gespräch leise und sagte: „Sie brauchen nicht vorau s zugehen, Rafe. Ich kann eine Botschaft schneller absenden.“
    Ich hatte völlig vergessen, daß er ein ausgebildeter Tel e path war. „Es gibt natürlich räumliche und entfernungsb e dingte Begrenzungen für solche Botschaften“, fügte Regis hinzu, „aber Darkover ist mit einem Netz von Relaisstati o nen überzogen, und in einer davon sitzt ein Mädchen, das hart am Rande der terranischen Zone lebt. Wenn Sie mir also sagen, was sie tun muß, um Zutritt zum Hauptquartier zu erhalten …“ Er wurde rot und erklärte: „Nach dem, was ich über die Terraner weiß, würde sie nicht viel Glück h a ben, die Botschaft zu übergeben, wenn sie einfach hinginge und behaupten würde, sie hätte eine telepathische Nachricht aufgefangen, oder?“
    Ich mußte über die Vorstellung lachen. „Ich fürchte, Sie haben recht“, gab ich zu. „Erklären Sie ihr, sie solle zu Dr. Forth gehen und ihm sagen, daß sie eine Botschaft von Dr. Jason Allison überbrächte.“
    Regis sah mich mit einem seltsamen Blick an. Zum ersten Mal hatte ich in Hörweite der anderen meinen Namen au s gesprochen. Aber er nickte nur kommentarlos. Die nächsten beiden Stunden schien er etwas mehr beschäftigt zu sein als sonst, aber nach einer Weile kehrte er zu mir zurück und berichtete, daß die Botschaft durchgekommen war. Später überbrachte er mir eine Antwort. Die Luftbrücke sei eing e richtet, aber man würde nicht in Carthon auf uns warten, sondern in einem kleinen Dorf, das sich in der Nähe der K a darin-Furt befand; dort, wo wir unsere Lastwagen zurückg e lassen hatten.
    Als wir an diesem Abend unser Lager aufschlugen, sah ich mich mit einem Dutzend von Problemen konfrontiert, die meine Aufmerksamkeit erforderten: wann und wo wir die Furt überqueren würden; der Beruhigung der ängstlichen Waldläufer, die es zwar über sich gebracht hatten, die heim i schen Wälder zu verlassen, nun aber angesichts der Tats a che, die letzte Barriere – den Fluß – hinter sich bringen zu müssen, von Verzweiflung übermannt wurden; und alles, was in meiner Macht stand, zu tun, um denjenigen zu helfen, die sich krank fühlten. Nachdem ich alles getan hatte, was ich tun konnte, und das Lager sich beruhigt hatte, saß ich vor dem niederbrennenden Feuer und starrte schwermütig und müde in die Flammen. Morgen würden wir den Fluß überqueren und ein paar Stunden später das terranische Hauptquartier erreichen. Und dann …
    Und dann – würde nichts mehr sein. Ich würde mich ve r flüchtigen, aufhören zu existieren und im höchsten Fall noch als störender

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