Science Fiction Almanach 1982
bis 6 und 7 bis 9, Mund und Magen.“
Hirn spricht: „Immerhin hat der Techniker für Menschenölung sich über die Normalölung zu äußern. Damit hängt die Frage der völligen Umwandlung der Maschinenmenschen in Menschenmaschinen, die während dieser Protokollzeit erfolgt, aufs Schrittmäßige zusammen.“
Der Techniker für Menschenölung spricht: „Werden die Arbeitsprozesse infolge Bereitstellung fortgeschrittener Maschinen und Vereinheitlichung der Feldplanwirtschaft unterschiedslos gemacht, so ist ein Normtyp der Grauen erforderlich, der nur eine Art Ölung gebraucht. Die Felderauspressung ist dann zu ändern. Versuchsreihen, die anzusetzen wären, werden zeigen, ob Felder frei werden für Hochstädte und Produktionsstätten und damit für die Erweiterung der Zahl der Grauen.“
Die Zahl auf der Brust Hirns erlischt. Es wird dunkel im Beratungswürfel. Die drei Techniker stehen ohne Bewegung und warten. Auge und Ohr hocken ohne Bewegung und warten. Hirn denkt nach.
Die Zahl auf der Brust Hirns leuchtet wieder auf. Hirn spricht: „Die bemerkten Versuchsreihen müssen angestellt werden. Zur Beschlußfassung bedarf es einer Vollzusammenkunft der grauen Menschheit und zuvor einer Protokollvergleichung der drei mal drei Schreiber.“
Es wird indes beantragt, vorläufige Versuchsreihen anzustellen, die zum Ziel haben, die Felderauspressung zwecks besserer Raumausnutzung durch Graue, Hochstädte und Maschinenproduktionsstätten zurückzudrängen und endlich auszuschalten. Der eine Normgraue, die Zahl eins, muß erreicht werden. Damit ist die eine Normalölung gegeben, die zweckmäßig aus der Luft zu greifen ist. Luft leistet zu wenig für die Erdplanwirtschaft. Es ist schnellstens auszuproben, ob nicht die völlig anorganische Herstellung der grauen Menschheit mit der Luftölung in schrittmäßigem Zusammenhang steht.
Die drei Techniker zucken die Hand zum Gruß gegen die drei gewaltigen Schreiber.
Auge und Ohr stimmen zu. Das Protokoll wird berichtigt.
Das Ziel ist gesetzt.
Die drei Techniker werden in ihre Versuchslöcher zurückgepreßt und abgeworfen. –
In diese Zeit des Protokolls, mitten in der Folge der gewöhnlichen Schichten und Tiefschlafe, ereignet sich etwas Ungewöhnliches.
Bislang ist die Luft da und der Himmel oben als Abschluß des Sehfeldes, grau, ein gehobener Dunst. Nur selten kommt gleißendes Licht herab, oder es zeigt sich eine Art Blau. Stürme werden kaum über den Feldern gesichtet. Alles ist flach, ohne Berge und Wälder, so daß der Wind keine Gegenspieler hat, seinen Namen fast vergißt und einschläft. Er mag sich also oben betätigen. Blitze entstehen erst gar nicht. Die ungeheuren Drahtnetze saugen den Stoff der Gewitter auf.
Im Sektor B schlafen die Dämonen. Sie haben einen Zwergfeind, ein Heer von grauen Ameisen, durcheinandergebracht. Nun schlafen sie wieder. Ihr Atem ist Sturm. Im Traum wälzen sie sich und blasen Donner über die Berge. Sie wissen gar nicht, daß auf ihrem höchsten Stuhl die Hochstadt B 37 zu entstehen hat. Vorläufig kann sie nicht entstehen. Es müssen erst größere Vorkehrungen getroffen werden.
An den Rändern des ungebärdigen Meeres häufen sich gerade die Materialzüge an, als das Ungewöhnliche sich ereignet. In Stockwerk 18 des großen Turms, in einem Spezialloch, arbeitet der Techniker für Luftbewegung. Er beobachtet die Arbeitsluft über der Erde und hat so wenig zu tun, daß zur Schichtausfüllung die Fortbewegung in der Luft zu seinem Arbeitsbereich gehört. Er ist zugleich der Techniker für die wenigen Luftraketenwagen, die in besonderen Fällen gebraucht werden.
Der Techniker zerlegt die Luft, läßt sie gefrieren, taut sie wieder auf, läßt sie zugehen wie eine Wunde und beobachtet ihre durchschnittliche Zusammensetzung. Seine Vorgrauen haben einmal in einer weit zurückliegenden und daher ausgelöschten Zeit stark zu tun gehabt und mußten in mehreren Exemplaren angesetzt werden. Damals war die Zeit der Luft als Kraft. Luft wurde dünn gemacht. Schwere stürzte nach, herabgesogen. Luft wurde gepreßt und stieß im Zorn. Aber diese Zeit ist abgelegt. Sie blieb wie die Zeit des Glases und viele andere Zeiten auf der Strecke. Nur in den Beförderungsröhren ist ein Rest der Luftzeit enthalten.
Der Techniker für Luftbewegung bemerkt ein leises Schwanken in der Zusammensetzung der Luft. Es tritt zurück zur Norm, wird wieder unsicher und schlägt plötzlich weiter aus. Die Luft, die als Konstante angenommen ist, wird
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