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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Sichtscheiben auf den Brutkästen haben, damit die Väter mal schauen können, wenn die armen umnebelten Mütter das schon nicht können. Es heißt, ich kann sie erst in einer Woche sehen oder vielleicht noch später – aber, natürlich, Mutter hat mich ja schon immer gewarnt, daß ich mein Tempo ein bißchen drosseln müßte, sonst würde ich sogar meine Babys zu schnell kriegen. Warum muß sie jedesmal recht haben?
    Hast Du diese Schreckschraube von Krankenschwester getroffen, die sie hier eingesetzt haben? Ich kann mir vorstellen, daß sie sie nur zu Frauen lassen, die ihres schon gekriegt haben, und sie nicht zu sehr in die Nähe der Zukünftigen kommen lassen. – Aber eine Frau wie sie sollte auf der Wöchnerinnenstation ganz einfach verboten werden. Sie ist von Mutationen geradezu besessen, scheint von nichts anderem reden zu können. Nun ja, unseres ist aber in Ordnung, selbst, wenn das Ganze ein bißchen fix gegangen ist.
    Ich bin müde. Sie haben gesagt, ich solle mich nicht zu bald aufsetzen, aber ich mußte Dir einfach schreiben. Mit all meiner Liebe, Deine Maggie
29. Februar
Schatz,
Ob ich sie nun endlich gesehen habe? Es stimmt genau, was man über neugeborene Babys sagt und das Gesicht, das nur eine Mutter lieben könne – aber es ist alles da, Liebling, Augen, Ohren und Nasen – nein, natürlich nur eine! – und alles am richtigen Platz. Wir haben ja solches Glück, Hank.
    Ich fürchte, ich bin eine aufsässige Patientin. Ich habe dieser sauertöpfischen Frau mit dem Mutations-Tick immer wieder gesagt, daß ich das Baby sehen wollte. Schließlich ist der Doktor hereingekommen, um mir alles zu „erklären“, und hat einen Haufen Unsinn geredet, von dem wohl keiner mehr verstanden hätte als ich. Das einzige, was ich aus ihm herausbekommen konnte, war, daß sie nicht unbedingt im Brutkasten bleiben muß, sie halten es bloß für „klüger“.
    Ich glaube, an dem Punkt bin ich wohl ein bißchen hysterisch geworden. Machte mir wohl größere Sorgen, als ich zugeben wollte, dann hatte ich einen kleinen Wutausbruch. Die ganze Geschichte endete mit einer dieser improvisierten Ärztebesprechungen vor der Zimmertür, und dann sagte die Frau in Weiß endlich: „Naja, meinetwegen. Vielleicht geht es so auch besser.“ Ich hatte schon gehört, wie Ärzte und Krankenschwestern in so einer Klinik einen Gotteskomplex entwickeln und, glaube mir, es stimmt sowohl im übertragenen wie im wörtlichen Sinne, daß eine Mutter hier keinen testen Fuß fassen kann.
    Ich bin wirklich noch scheußlich schwach. Bald mehr. Deine Maggie
8. März
Liebster Hank,
Also, die Krankenschwester muß Dir etwas Falsches erzählt haben. Die ist überhaupt eine Idiotin. Es ist ein Mädchen. Bei kleinen Kindern ist das doch leichter zu sehen als bei Kätzchen, und ich kenne mich da aus. Was meinst Du zu Henrietta?
    Ich bin jetzt wieder zu Hause und flitze mehr herum als ein Betateilchen. In der Klinik haben sie buchstäblich alles verkehrt gemacht, und ich mußte mir selbst beibringen, wie ich sie baden muß, und fast alles andere auch. Sie wird jetzt auch schon niedlicher. Wann kannst Du Urlaub nehmen, richtigen Urlaub?
    Liebe Grüße, Deine Maggie
    26. Mai
Hank, Liebster,
Du solltest sie jetzt sehen, und das wirst Du auch! Gleichzeitig schicke ich Dir einen Farbfilm, den ich von ihr gedreht habe. Diese Nachthemden mit den Bändchen dran hat ihr meine Mutter geschickt. Ich habe ihr gerade eins angezogen, und jetzt sieht sie aus wie ein schneeweißer kleiner Kartoffelsack, und ihr schönes, schönes Blumengesichtchen blüht obendrauf. Daß ich so rede! Bin ich blind vernarrt? Aber warte nur, bis Du sie siehst!
    10. Juli
… Glaube es oder nicht, ganz wie Du magst, aber Deine
Tochter kann sprechen und damit meine ich keine Babysprache! Alice hat es entdeckt – sie ist Zahnarzthelferin im
WAG, weißt Du –, und als sie hörte, wie das Baby etwas
von sich gab, das in meinen Ohren wie sinnloses Geschnatter klang, da hat sie gesagt, daß das Kind Worte kenne und
Sätze, sie aber nicht klar aussprechen könne, weil sie noch
keine Zähne hat. Ich gehe mal zu einem Sprachspezialisten
mit ihr.
    13. September … Ganz bestimmt, wir haben ein Wunderkind! Jetzt, wo ihre Vorderzähne alle da sind, spricht sie völlig klar und – noch eine neue Begabung – sie kann singen! Ich meine, sie singt ganz rein! Mit sieben Monaten! Ach Schatz, mein Glück wäre vollständig, wenn Du nur heimkommen könntest.
    19. November … endlich. Der kleine Putz

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