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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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erste auf die negativen Langzeitwirkungen der Bombe hinwies, indem sie eine werdende Mutter in den Mittelpunkt ihrer Geschichte rückte und die Auswirkungen radioaktiver Strahlung auf das Kind sowie die daraus resultierenden Reaktionen der Eltern beschrieb. „That Only a Mother“ ist mithin die erste Anklage der Bombe in der Genre-SF, eine Tat, um die sich Judith Merrils männliche Kollegen mit Ausnahme Theodore Sturgeons elegant herumgedrückt hatten. Mutationen wurden von ihnen als großartige neue Evolutionsmöglichkeiten bejubelt oder als kollektive Gefahr für die menschliche Rasse verteufelt. Daß die Radioaktivität auch eine Katastrophe für die Menschheit sein konnte, darauf war vor ihr keiner gekommen. Aber Frauen denken ja in vielem praktischer … Nun, diese Geschichte übte jedenfalls einen nachhaltigen Eindruck auf die SF aus. Nach ihr kippte die anfängliche Euphorie langsam in Angst um, und die Warnungen häuften sich m it dem beginnenden kalten Krieg. Die 1923 geborene Judith Merril konnte diesen Erfolg nicht wiederholen. Sie schrieb in den fünfziger Jahren vier Romane, zwei davon unter dem Pseudonym Cyril Judd zusammen mit C. M. Kornbluth, eine ganze Reihe von Kurzgeschichten und machte sich als Herausgeberin von Anthologien einen Namen, aber „ That Only a Mother“ blieb ihr bekanntestes Werk.
    Margaret langte hinüber zur anderen Seite des Bettes, wo Hank hätte sein müssen. Ihre Hand fuhr über das leere Kissen, und dann wachte sie richtig auf und stellte mit Verwunderung fest, daß die alte Gewohnheit so viele Monate überdauert haben sollte. Sie versuchte sich wie eine Katze zusammenzurollen, um ihre eigene Wärme zu halten, merkte, daß sie es nicht mehr konnte, und stieg mit der zufriedenen Feststellung ihres wachsenden Umfangs aus dem Bett.
    Mechanisch verrichtete sie die morgendlichen Handgriffe. Auf dem Weg durch die Küche drückte sie auf den Knopf für die automatische Frühstückszubereitung – der Doktor hatte ihr geraten, möglichst viel zum Frühstück zu essen – und riß die Zeitung aus dem Bildschirmtextgerät. Sorgfältig faltete sie das lange Blatt bis zu dem Teil „Inland-Nachrichten“ und brachte es vor dem Spiegel an, um es beim Zähneputzen zu überfliegen.
    Keine Unfälle. Keine Treffer. Wenigstens keine, die offiziell zur Veröffentlichung freigegeben waren. Heh! Maggie! Steigere dich da nicht rein! Keine Unfälle. Keine Treffer. Verlaß dich doch auf diese nette Zeitung!
    Die drei hellen Glocken aus der Küche verkündeten, daß das Frühstück fertig war. In einem vergeblichen Versuch, ihrem mangelhaften morgendlichen Appetit aufzuhelfen, legte sie ein helles Tischtuch auf und wählte fröhlich buntes Geschirr. Dann, als es nichts mehr vorzubereiten gab, ging sie, um nach der Post zu schauen, wobei sie sich den vollen Genuß der langgehegten Erwartung gönnte, denn heute würde ganz bestimmt ein Brief da sein. Da war auch einer. Da waren welche. Zwei Rechnungen und ein besorgter Brief von ihrer Mutter: „Liebes, warum hast Du nicht schon früher geschrieben und es mich wissen lassen? Ich freue mich natürlich schrecklich, aber, nun, man spricht so ungern von diesen Dingen, aber bist du auch sicher, daß der Doktor sich nicht irrt? Hank hat mit diesem ganzen Uran oder Thorium oder was das heute auch immer sein mag zu tun gehabt, und ich weiß, Du sagst, er ist nur Zeichner, kein Techniker, und er kommt nicht in Kontakt mit so Sachen, die gefährlich sein könnten, aber Du weißt, damals, in Oak Ridge. war das anders.
    Glaubst Du nicht … ach, natürlich, ich stelle mich an wie eine närrische alte Frau, und ich will nicht, daß Du Dich deswegen aufregst. Du verstehst viel mehr davon als ich, und ich bin sicher, daß der Doktor recht hatte. Er sollte es schließlich wissen …“
    Margaret verzog das Gesicht über ihrem ausgezeichneten Kaffee und ertappte sich dabei, wie sie die Zeitung bis zu dem medizinischen Nachrichtenteil auffaltete.
    Schluß jetzt, Maggie, hör auf! Der Radiologe hat doch gesagt, daß Hank in seinem Job unmöglich Strahlung abbekommen haben könnte. Und das zerbombte Gebiet, durch das wir gefahren sind … Nein, nein, hör auf jetzt! Lies doch die Gesellschaftsspalte oder die Rezepte, Maggie!
    Im medizinischen Nachrichtenteil behauptete ein bekannter Genetiker, daß man schon im fünften Monat mit absoluter Sicherheit voraussagen könne, ob sich das Kind normal entwickeln würde oder wenigstens, ob die Mutation irgendwelche

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