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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Sonnen je erreichen. Der weiße Stern allein war so viel heißer als die Sonne der Erde, daß seine Hitzestrahlung noch auf einem Objekt, das fünfmal weiter von ihm entfernt war als Neptun von Sol, irdische Temperaturen erzeugen würde.
    Selbst wenn der kleine Roboter sich ihm nur bis auf die Entfernung des Pluto näherte, würde er von den Strahlen des weißen Zwerges noch zu kirschroter Glut erhitzt werden. Und ganz unmöglich war es, daß er sich bis auf neunzig und einige Millionen Meilen heranwagte, was die Entfernung der Erde von ihrer Sonne ist. In dieser Nähe würde sein Metall schmelzen und verdampfen. Aber ein halbes Lichtjahr draußen war das runde Ding in Sicherheit.
    Die beiden in Raumanzügen gekleideten Gestalten flogen weg von der Llanvabon. Die Atomantriebe, die sie zu selbständigen kleinen Raumschiffen machten, waren ein wenig verändert worden, aber die Änderung beeinträchtigte ihre Funktion nicht. Beide Männer hielten auf den Kommunikationsroboter zu. Draußen im Raum erklärte der Kapitän:
    „Mr. Dort, mein ganzes Leben lang habe ich mich nach einem Abenteuer gesehnt. Dies ist das erstemal, daß ich es vor mir selbst rechtfertigen konnte.“
    Seine Stimme kam durch die Empfänger in Tommys Helm. Tommy befeuchtete seine Lippen und antwortete:
„Mir kommt das gar nicht wie ein Abenteuer vor, Sir. Ich wünsche mir sehnlichst, daß wir unsern Plan durchführen können. Ein Abenteuer habe ich mir immer so vorgestellt, daß einem der Ausgang gleichgültig ist.“
„O nein“, widersprach der Kapitän. „Ein Abenteuer ist es, wenn man sein Leben auf das Glücksrad des Zufalls setzt und darauf wartet, daß der Zeiger stehenbleibt.“
Sie erreichten das runde Objekt. Sie hielten sich an den kurzen Hörnern fest, die Kameras an ihren Spitzen trugen.
„Intelligent sind sie ja, diese Fremden“, bemerkte der Kapitän. „Sie müssen den verzweifelten Wunsch haben, von unserem Schiff mehr zu sehen als den Kommunikationsraum, wenn sie sich mit diesem gegenseitigen Besuch vor dem Kampf einverstanden erklärt haben.“
„Jawohl, Sir“, pflichtete Tommy ihm bei. Insgeheim hegte er den Verdacht, daß Buck, sein kiemenatmender Freund, ihn gern einmal in Fleisch und Blut sehen wollte, bevor einer von ihnen oder beide starben. Und er hatte den Eindruck, daß zwischen den beiden Schiffen eine Höflichkeit ähnlich der von Rittern alter Zeit erwachsen war, die sich gegenseitig vor einem Turnier von ganzem Herzen bewunderten, bevor sie mit ihren jeweiligen Waffen aufeinander einhackten.
Sie warteten.
Dann schwebten aus dem Nebel zwei andere Gestalten heran. Die fremden Raumanzüge hatten ebenfalls einen Atomantrieb.
Die Fremden selbst waren kleiner als Menschen, und ihre Helmöffnungen waren mit einem Filtermaterial bedeckt, das sichtbare und ultraviolette Strahlen, die für sie tödlich gewesen wären, ausschloß. Man konnte von den Köpfen in den Helmen nicht mehr sehen als die Umrisse.
In Tommys Helmfunkgerät erklang eine Stimme aus der Llanvabon: „Sie sagen, daß ihr Schiff Sie erwartet, Sir. Die Tür der Luftschleuse wird offenstehen.“
Der Kapitän fragte argwöhnisch:
„Mr. Dort, haben Sie ihre Raumanzüge vorher schon einmal gesehen? Ja? Sind Sie sicher, daß die beiden nichts Zusätzliches bei sich hatten zum Beispiel Bomben?“
„Ja, Sir, da bin ich sicher“, antwortete Tommy. „Wir haben uns unsere Ausrüstungen gezeigt. Das waren nur ihre normalen Raumanzüge, Sir.“
Der Kapitän machte eine Handbewegung in Richtung der beiden Fremden. Er und Tommy flogen weiter auf das schwarze Schiff zu. Mit dem bloßen Auge konnten sie es nicht sehr deutlich erkennen, aber sie erhielten aus dem Kommunikationsraum Anweisungen, wie sie den Kurs zu wechseln hatten.
Das schwarze Schiff ragte vor ihnen auf. Es war groß, so lang wie die Llanvabon und viel dicker. Die Luftschleuse stand tatsächlich offen. Die beiden Männer schwebten in ihren Raumanzügen hinein und verankerten sich mit den Magnetsohlen ihrer Schuhe auf dem Fußboden. Die Außentür schloß sich langsam. Luft rauschte in die Schleuse, und gleichzeitig empfanden sie das scharfe, schnelle Ziehen künstlicher Schwerkraft. Dann öffnete sich die Innentür.
Alles lag in Dunkelheit. Tommy und der Kapitän schalteten gleichzeitig ihre Helmlampen an. Da die Fremden bei Infrarot sehen, wäre weißes Licht für sie unerträglich gewesen. Die Helmlampen waren deshalb von tiefroter Farbe, wie sie für die Beleuchtung von Instrumentenpaneelen benutzt

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